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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt
Autoren: Keith Laumer
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vom Lift entfernt – es war etwas Größeres – ein Elefant, ein Mastodon ...«
    »Na und? Was ist daran so aufregend?«
    Er blickte mich an. »Er trug ein Geschirr wie ein Zirkuspferd.«
     

 
2.
     
    Ich glaubte ihm kein Wort, aber ich unterbrach ihn auch nicht, als er fortfuhr: »Das war erst der Anfang. In etwa zweitausend Meter Tiefe stießen wir auf eine Schicht, gegen die das Chicagoer Museum nichts war. Holz, Pflanzen, Papier, Stoffsachen, Kleider aus schwerer Wolle, in grellen Farben gewebt, Lederschuhe, Möbelstücke, Geschirr ...« Er atmete schwer. »Dann fanden wir den Mann. Untersetzt, höchstens einssechzig, bleichgelbes Haar am ganzen Körper – und ein Gesicht wie aus einem Alptraum, mit Schaufelzähnen und dünnen Lippen. Seine Kleidung bestand hauptsächlich aus Riemen und Messingteilen, war aber sehr gut gearbeitet. Und er hatte eine gefährlich aussehende Schußwaffe in der Hand, wie eine Strahlenpistole mit einer großen Kammer. Wir haben sie später ausprobiert. Sie hat bei der niedrigsten Einstellung einen Zwölfmeterkrater ins Eis geschmolzen. Von da an fanden wir immer mehr dieser Affenmenschen, und auch Tiere. Dann sahen wir etwas unter uns, das sich als Turm erwies. Wir haben uns einen Weg hinuntergeschmolzen und auch eine Tür entdeckt. Es befand sich kein Eis im Innern.
    Ich gehörte der Vorhut an. Ein scheußlicher Gestank im Turm. Merkwürdig aussehendes Mobiliar, zerfallen zum größten Teil, verfaulte Teppiche und Wandbehänge, ein paar Skelette von Menschen und Tieren. Es war auch eines von einem morderneren Typ dabei – mit gespaltenem Schädel. Wir nahmen an, daß die Neandertalerart die Sklaven gewesen sind. Vielleicht hatte einer eine Rechnung mit seinem Herrn beglichen.
    Überall waren Gegenstände aus Metall und Keramik zu finden, regelrecht kunstvoll sogar. Unsere Aufregung dürfte verständlich gewesen sein. Und dann – begann es. Wir hörten Geräusche und entdeckten Spuren. Unsere Leute verschwanden plötzlich. Einen fanden wir – tot, mit einem Loch in der Brust. Hayle rief nach Verstärkung. Keine Antwort. Er nahm an, daß das Kabel gerissen war. Er schickte mich mit zwei anderen hoch, um nach dem Rechten zu sehen und zu berichten, was wir entdeckt hatten.
    Oben angekommen, stiegen Bachmann und der andere aus. Ich blieb im Lift, um die Verbindung zu überprüfen. Ich kam zu Hayle durch. Er brüllte irgend etwas, aber ich konnte es nicht verstehen. Es hörte sich an, als würden im Hintergrund Schüsse abgefeuert. Ich wollte mich den anderen anschließen, da gab es einen scheußlichen Krach, ein greller Blitz blendete mich, Eis peitschte mir ins Gesicht, und der Lift stürzte in die Tiefe.
    Als ich wieder zu mir kam, war ich immer noch in der Kabine. Sie lag schief, halb voll pulverisiertem Eis. Ich hatte nicht allzuviel abgekriegt, aber mein linker Handschuh war fort und meine Sichtscheibe.
    Oben konnte ich ein schwaches Glühen sehen. Ich machte mir am Eis zu schaffen. Es war wie lockerer Kies. Vielleicht hätte ich mich nach unten durcharbeiten sollen, um mich um den Admiral zu kümmern – aber ich habe es nicht getan. Ich sah zu, daß ich schnellstens nach oben kam. Außer Eis war nichts zu sehen, weder das Lager, noch Bachmann, noch der andere. Nur ein Krater, wo der Tunneleingang gewesen war.
    Es waren dreizehn Kilometer zur Station III. Meine Schneekatze war mit dem Rest verschwunden. Ich richtete mich nach der Sonne und begann zu marschieren. Fünf Stunden habe ich gebraucht. Aber auch dort war nichts. Nur eine Menge zersplittertes Eis.
    Ich machte Rast und stärkte mich mit einem Teil meiner Anzugsration. Der Coverall hielt mich warm genug, die Batterien würden noch etwa zweihundert Stunden durchstehen. Ich machte mich auf den Weg zur nächste Station. Einen Kilometer außerhalb davon fand ich eine Schneekatze voll beladen und vollgetankt. Blutige Fußspuren führten von ihr zu einer Eisklippe. Ich folgte ihnen. Es war Hansen, tot. Ich nahm die Katze und fuhr weiter. Auch Station V gab es nicht mehr. Der Schacht war zugeschüttet. Ich benutzte das Radio in der Schneekatze, um das Hauptquartier zu verständigen. Keine Antwort.
    Fünf Tage brauchte ich, um nach den nicht mehr vorhandenen Stationen zu sehen und schließlich zur Küste zurückzugelangen. Wir hatten die Schiffe dort unter Wasser liegen. Ich schaffte es zum nächsten. Es war geflutet. Wir hatten nur ein Minimum an Besatzung zurückgelassen. Drei Männer fand ich – tot, ohne jegliche Spur
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