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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels
Autoren: Rachel Hore
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konnte man die Eintragungen im Observationstagebuch studieren, die von Esthers Hand stammten. Damit war bewiesen, dass sie und niemand sonst den Planeten zuerst beobachtet hatte. Einer der Briefe von Josiah Bellingham samt Transkription lag neben dem Tagebuch.
    Jude wusste, dass sie im letzten Video sich selbst begegnen würde. Sie steckte in einem Kostüm aus dem achtzehnten Jahrhundert und erzählte, was schließlich mit Esther geschehen und warum sie eine wichtige Frau gewesen war. Aber es stand schon jemand anders vor dem Video – Claire!
    »Hallo, Fremde, bist du schon länger hier?«, sagte Jude und berührte ihre Schwester am Arm.
    »Oh, entschuldige«, sagte Claire und wandte sich lächelnd um, »ich wollte gerade zu dir kommen, als ich das Video gesehen habe. Es ist so komisch.«
    »Komisch?« Claire schaffte es immer noch, das Falsche zu sagen.
    »Nein, nicht ha ha, nicht zum Lachen komisch«, murmelte sie, als sie Judes Gesicht sah, »ich wollte sagen, irgendwie merkwürdig ...«
    »Ja, das ist wohl so.«
    »Summer wird es gefallen. Da ist sie. Summer, komm her und schau dir Tante Jude in dem schicken Kleid an.«
    Jude drehte sich um und sah, dass Summer hoheitsvoll anmarschiert kam. Die kleine Georgie verließ sofort ihre Mutter und tapste bewundernd hinterher. Dann folgte Jon, dessen Gesicht so frisch und offen wirkte wie ein Frühlingstag. Er trug Summers Rucksack, denn er war längst ihr demütiger Page geworden. Jude schaute zu, wie er und Euan sich freundschaftlich die Hand schüttelten, bevor sie sich in seiner bärenhaften Umarmung wiederfand.
    »Tolle Sache, das muss ich wirklich sagen!« Jon meinte das Haus und das Anwesen der Madingsfields. »Guter Platz für ein Rockfestival.«
    »Ich glaube, Mozart ist eher Madingsfields Ding«, sagte Euan, »aber sonst hast du recht. Ich habe keine Ahnung, wie man einen Ort wie diesen hier bewirtschaftet und damit Geld verdienen kann.« Dann schlenderten die beiden Männer plaudernd durch die Ausstellung und überließen Jude und Claire und die Mädchen sich selbst.
    »Ach, bevor ich’s vergesse«, sagte Claire und zog einen Umschlag und ein Päckchen aus ihrer Handtasche. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag vor zwei Tagen. Ich habe vergessen, das hier in die Post zu geben. Es war so viel los.«
    Jude öffnete zuerst die Karte. »Einem echten Stern die herzlichsten Glückwünsche!« stand auf der Vorderseite.
    »Summer hat die Karte ausgesucht«, sagte Claire. Während Jude das Päckchen auswickelte, fügte sie hinzu: »Ich hoffe, es gefällt dir. Ich hätte es schon längst getan, aber ich dachte, dass du gar nicht an so etwas glaubst. Ich hatte Angst, dass du darüber lachen würdest. Aber jetzt wollte ich es doch tun.«
    Jude nahm die hübsche Geschenkschachtel heraus, die über und über von goldenen Sternen bedeckt war, und öffnete sie. Ihr Herz floss über vor Freude. Es war ein Stern. Ihr eigener Stern, und er hieß »Judith«.
    Claire sah überrascht aus, als Jude sie heftig umarmte. »Weinst du etwa?«, sagte sie ungläubig.
    »Oh, ich bin einfach nur dumm. Vielen Dank, Claire!«
    »Und bei mir musst du dich auch bedanken«, beharrte Summer.
    »Natürlich, Summer, bei dir auch. Wie geht es dir, Schätzchen?«
    »Danke, gut.« Sie wandte sich an Georgie. »Ich bin Tante Judes Blumenmädchen.«
    Georgie staunte und verlangte sofort: »Ich will auch ihr Blumenmädchen sein!«
    Euan hörte Georgies Worte, als er gerade vorbeischlenderte und Jude ihm einen fragenden Blick zuwarf. »Warum nicht!«, formte er mit dem Mund, sodass sie Georgie fragte: »Du möchtest auch Blumenmädchen sein? Summer kann dir alles erklären.« Georgie platzte beinahe vor Freude, und sie rannte gleich los, um es ihrer Mutter zu erzählen.
    »Die beiden werden zusammen richtig süß aussehen«, sagte Claire.
    »Wie wäre es mit Max als Page?«, fragte Euan.
    »Fragen wir ihn doch einfach«, erwiderte Jude. Die Wickhams hatten freundlicherweise angeboten, den Empfang auf Starbrough Hall auszurichten, und deshalb lag es nahe, dass die Kinder an der Hochzeitszeremonie teilnahmen.
    »Habt ihr euch schon überlegt, wo ihr wohnen werdet?«, fragte Claire, pragmatisch wie immer.
    Jude und Euan, die Claires Geschenk betrachteten, lächelten einander zu.
    »Kommt darauf an, ob es mit einem Jobangebot klappt«, sagte Jude. Die Frau in dem Auktionshaus in Norwich, das sie wegen der Schätzung der Halskette aufgesucht hatte, hatte ihr erzählt, dass dort eine Stelle frei wäre. Jude
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