Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
Kabinenflucht und begann sich für die Landung und das Treffen mit seinen Freunden umzuziehen.
     
    Der Triebwerkslärm wurde lauter und brach ab, nachdem sich das schlanke Schiff auf die hellerleuchtete Fläche des Raumhafens gesenkt hatte. Pompeo wartete vier Minuten lang, dann hob er den rechten Arm und deutete auf einen der Diener, die schweigend neben den mächtigen Bronzeflügeln des Tores warteten. Der Diener blickte ihn erstaunt an und verbeugte sich tief.
    Ein langhallendes, kompliziertes Fanfarensignal ertönte; aus altterranischen Barockmusikstücken und etlichen archaischen Hornrufen anderer Planeten komponiert.
    Lichtbahnen ergossen sich aus großen Tiefstrahlern und erhellten ein Viereck unmittelbar vor dem Portal. Die Torflügel schwangen langsam nach innen. Das Signal riss ab. Eine Gestalt erschien zwischen den Flügeln. Der Diener blickte auf ein Hologramm, das er in der Hand hielt, dann sprach er in sein Kragen-Mikrophon. Seine Bassstimme übertönte mühelos den Lärm des Festes. Hunderte Augenpaare richteten sich auf den Ankömmling.
    »Sir Conradth deBlois. Freund des Edlen Pompeo. Sein Schiff kam vom vierten Planeten, dem Corsair der fünften Sonne Omega im stellaren Gebiet der Großen Bärin. Sehr willkommen, edler Gast, auf Kestrel und Schloss Tupakanpoltho!«
    Alle Gäste starrten Conradth an. deBlois blieb scheinbar linkisch auf der Stelle stehen, während sich hinter ihm die Türflügel schlossen. Dann machte er einige Schritte vorwärts und blinzelte verwirrt. Er war von Kopf bis Fuß in dünnes, schwarzes Leder gehüllt, fast unvorstellbar kostbar in jener Zeit der allgegenwärtigen Kunststoffe. Die Erscheinung wurde durch einen imposanten Kahlkopf gekrönt, der im Licht schimmerte. Eine schwere Hornbrille verdeckte den Blick großer schwarzer Augen.
    Hinter einem breiten Gurt aus eisenbeschlagenen Lederbuckeln steckte eine große Steinschleuder aus weißem Edelholz; nur wenige Menschen dieser Galaxis kannten deren vernichtende Wirkung. Pompeo wusste, dass im linken Stiefelschaft seines knapp vierzigjährigen Freundes ein extrem flacher Strahler mit einem Acht-Ecum-Magazin steckte – eine Beyssier-Automatikwaffe mit einer Mündungsenergie von achtzehntausend Kilopond.
    Pompeo nahm den Arm seiner Freundin. Er schritt mit ihr feierlich die Stufen hinunter und näherte sich dem schwarzgekleideten Freund. Die Beiden durchquerten den Saal und bemerkten, dass Blois zögernd einen gefüllten Champagnerkelch aus der Hand eines Edelpagen entgegennahm.
    »Conradth!«, rief Pompeo leise.
    Blois fuhr herum.
    »Pompeo!«, antwortete er grinsend, »du größenwahnsinniger Duodezfürst. Ich dachte, du lägest im Sterben; dem Inhalt deiner Einladung zufolge fürchtete ich das Schlimmste. Und nun dieser kapitalistische Trubel hier.«
    Sie schüttelten einander lange und herzlich die Hände.
    »Deine Dame, mein Freund?«, erkundigte sich Blois und verneigte sich steif, aber formvollendet. Pompeo Davyd ral Roborgh nickte zerstreut.
    »Im Augenblick ja. Ich freue mich dass die Furie des Raumes dich freigegeben hat.«
    Zögernd sagte Conradth mit kaum merklichem Lächeln: »Ein unproblematischer Flug. Ich bin weder verheiratet noch ...«
    Lauthallender Donner unterbrach sie. Das zweite Schiff lärmte im Landeanflug.
    »Bin ich der erste Gast?«, fragte Conradth. Pompeo nickte ernst und sagte: »Der erste von euch neun, wie ich hoffe, Freunden. Das Fest wird drei Tage dauern, und deshalb ist nichts, was wir beabsichtigen, wirklich eilig.«
    »Neunzig Stunden also«, sagte Blois. »Ich hoffe, niemand wird überfordert.«
    Pompeo legte den Arm um Sir Conradths Schultern und zog ihn in eine der Nischen, wo ein gedeckter Tisch und eine wohl ausgestattete Bar auf ihn und seine Gäste warteten.
     
    Drei Namen kannte jeder humanoide Bewohner dieser Milchstraße. Er kannte sie, weil sie drei Machtbegriffe verkörperten.
    RONRICO ... KOBENAH ... AIKMON ... Drei Machtblöcke, die innerhalb genau festgelegter und weit ausgedehnte Grenzen einen großen Teil der Milchstraße umfassten. Sie herrschten nicht, sondern verwalteten. Angesichts von Millionen bekannter Welten – etwa 5000 bewohnte Planeten, Monden, Planetoiden, Satelliten, Asteroiden und künstlich geschaffenen Stationen – war herrschen so gut wie unmöglich. Ungehinderter, schneller Austausch möglichst vieler Informationen hatte bisher jeden ernsthaften Konflikt beziehungsweise dessen Ausbruch verhindert.
    Ronrico war der wichtigste Planet der Sterne des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher