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Die Insel der roten Erde Roman

Titel: Die Insel der roten Erde Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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Besuch bei ihren Eltern nicht allzu lange auszudehnen. Endlich hatte ihr Leben einen Sinn.
    »Wirklich?« Amelia war ehrlich überrascht.
    »Aber ja«, erwiderte er verlegen.
    »Ich hätte eher gedacht, du wärst enttäuscht von mir.« Die Ashbys hatten Gabriel in ihren Briefen nie erwähnt – aus Rücksicht ihr gegenüber, wie sie dachte, weil Gabriel sie nicht mehr liebte. Doch in Wahrheit hatte er die Ashbys darum gebeten; er wollte nicht, dass Amelia sich ihm oder ihrem früheren Leben als Sarah Jones verpflichtet fühlte.
    Gabriel senkte den Blick. »Du wunderst dich bestimmt, warum ich an dem Abend, an dem du dein Gedächtnis wiedererlangt hast, einfach weggegangen bin.«
    »Ehrlich gesagt, ja«, gestand Amelia. »Ich habe viel darüber nachgedacht.«
    »Nun … ich war völlig durcheinander, als sich plötzlich herausstellte, dass du tatsächlich nicht Sarah Jones bist. Natürlich habe ich mich für dich gefreut, aber mit einem Mal warst du nicht mehr der Mensch, den ich gekannt habe, sondern eine gebildete junge Frau aus der Oberschicht und Erbin eines Riesenvermögens. Ich hatte Angst, dass deine Gefühle für mich erlöschen würden und dass ich dich verliere. Ich bin nur ein einfacher Mann. Die Welt, in der du gelebt hast, ist mir fremd. Und dann bist du plötzlich abgereist …«
    Amelia, die ihm aufmerksam zugehört hatte, sagte leise: »Ich musste mir über einige Dinge klar werden und mir überlegen, was ich mit meinem Leben anfangen will. Hobart Town schien mir der geeignete Ort für einen neuen Anfang. Außerdem wollte ich die Gräber meiner Eltern und meines Bruders besuchen und Brian Huxwell wiedersehen. Er ist für mich wie ein Onkel, während ich die Ashbys ja kaum kenne.«
    »Und ich dachte, du könntest es nicht erwarten, dein altes Leben wieder aufzunehmen«, erwiderte Gabriel. »Jedenfalls, als Edna und Charlton mir von deinen Projekten erzählten, war ich mächtig stolz auf dich.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Wirklich?«
    »Ja. Weil ich erkannt habe, dass du immer noch die Frau bist, in die ich mich verliebt habe.«
    »Warum hast du mir nie geschrieben, Gabriel?«
    »Weil ich nicht wusste, was ich dir hätte sagen können. Irgendwann hätte ich dich in Hobart Town besucht. Ich habe nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Edna erzählte mir, du hättest viel mit deinen Schulen zu tun und bräuchtest Zeit, dir über deine Gefühle klar zu werden.«
    »Und ich dachte die ganze Zeit, du liebst mich nicht mehr.«
    Er sah sie zärtlich an. »Ich liebe dich mehr denn je, aber wer wirklich liebt, muss bereit sein, den anderen gehen zu lassen, wenn er es wünscht.«
    »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Gabriel«, gestand sie. »Du bist der Einzige, mit dem ich mein Leben verbringen möchte.«
    Er schloss die Augen und kostete diesen süßen Moment aus. Endlich hatte sie ausgesprochen, was er seit langem zu hören hoffte. »Heißt das, du willst mich immer noch heiraten?«
    »Ja«, erwiderte sie schlicht. »Das würde mich zur glücklichsten Frau auf der Welt machen.«
    »Dann werde ich mit dir nach Hobart Town gehen. Der Hafen dort ist groß. Da müsste es Arbeit für mich geben, was meinst du?«
    Das Herz wollte Amelia vor Glück fast zerspringen. Dass er bereit war, ihretwegen von Kangaroo Island fortzugehen, war der größte Beweis seiner Liebe. »Du brauchst nicht mit mir zurück, Gabriel. Genauso gern bleibe ich mit dir hier.«
    »Aber was ist mit deinen Schulen? Ich weiß von Edna, wie gern du Tanzunterricht gibst.«
    »Ich habe sehr gute Leute, die meine Arbeit weiterführen können. Außerdem ist mir klar geworden, dass ich mich genauso gern um Evans Kinder gekümmert habe. Ich habe sie schrecklich vermisst.«
    »Sie dich auch … fast so sehr, wie ich dich vermisst habe.«
    »Dann wäre es doch das Beste, wenn ich in Charity Cottage einziehe. Auf diese Weise wäre ich nahe bei den Kindern und könnte nach ihnen sehen, bis ich eigene Kinder bekomme.« Amelia schaute errötend zu ihm auf, und Gabriel zog sie an sich.
    »Ich glaube, diesen Wunsch kann ich dir erfüllen«, sagte er, beugte sich über sie und küsste sie zärtlich, während ein leiser Wind sie beide sanft umstrich.
     
    Wenig später gingen Amelia und Gabriel gemeinsam die Auffahrt zu Faith Cottage hinauf. Milo, der oben beim Haus spielte, entdeckte Amelia zuerst und kreischte vor Freude. Sein Geschrei alarmierte Evan und die Mädchen. Alle kamen herbeigestürzt und begrüßten Amelia stürmisch.
    »Du hast uns so
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