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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle
Autoren: André Schaberick
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die Antwort ihrer Fragen zu finden war?
     
    In der Hütte wechselte der Englischsprechende mit dem Ba rkeeper ein paar Worte auf Papiamento. Eine kurze Weile später hatte Pete drei Flaschen klaren Schnaps in großen Flachmännern vor sich stehen. Der Mann, der die Getränke ausgab, wartete auf die Bezahlung und trommelte mit den Fingern auf dem Holz, als er merkte, dass ihm kein Geld gereicht wurde.
    »Was soll ich damit ?«, fragte Pete.
    »Nimm sie, es wird schon seinen Grund haben«, sagte Mike. Anschließend legte er dem Mann einen Fünfzig-Dollar-Schein auf die Theke. Dieser klatschte mit der flachen Hand auf den Schein, zog ihn zu sich, steckte ihn in ganz fix die Tasche, nickte dankend mit dem Kopf und kümmerte sich wieder um seine anderen Gäste. Er betrachtete das verbleibende Geld offensichtlich als sein Trinkgeld.
    Pete war ziemlich verdutzt, aber er wollte sich jetzt nicht über den geldgierigen Mann ärgern, der sich seiner Meinung nach ziemlich dreist das Trinkgeld erschlichen hatte. Das einzige, was er wirklich wollte, war, dass er seinen Sohn zurück bekam. Seine Verzweiflung erlaubte keinen Streit mit einem fremden Mann, den er in seinem Leben bestimmt nie wiedersehen würde.
    Also nahm Pete die flachen Flaschen und steckte sie in seine großen Beintaschen an seiner Khakihose. Dabei stellte er fest, dass die Beintaschen wie gemacht f ür Schnapsflaschen waren, so exakt passten sie hinein.
    »Ich sehe aus wie ein versoffener Clochard mit den Flaschen in der Tasche!«, flachste Pete.
    »Kommen Sie bitte alle mit nach draußen und folgen mir«, forderte der Englischsprechende die Suchmannschaft auf.
    Auf sein Geheiß hin verließen sie sofort die Hütte, gingen über den Dorfplatz, drängten sich durch kratziges Buschwerk und zw ischen Baumstämmen hindurch, passierten stechende Palmen und gingen an mehreren Ziegen und Schafen vorbei, die als Nahrungsmittel für die Bewohner auf ihr letztes Stündchen warteten. Sicher war dies den Tieren nicht bewusst, sonst hätten sie nicht so ruhig gewartet.
    Die Suchmannschaft konnte absolut nicht ahnen, wohin der Alte sie jetzt führte.
    »Wo geht es hin?«, wollte Tina wissen.
    »Folgen Sie mir, ich werde Sie jetzt dorthin bringen, wohin Sie wünschten, zu gelangen.«
     
    Nach gut einer halben Stunde anstrengenden Wanderns waren sie in einer kleinen Siedlung eines anderen Stammes der Ureinwohner angekommen.
    Der Englischsprechende begrüßte zuerst das Oberhaupt dieses Stammes und stellte die Leute gegenseitig vor.
    »Seid willkommen«, sagte er in seiner Sprache, die sofort übersetzt wurde.
    »Ich habe soeben erfahren, dass Ihr in großen Schwierigkeiten steckt«, verkündete das Oberhaupt.
    »Ja, und wir hoffen alle von Herzen, dass Sie uns helfen können. Sind sie der sagenumwobene Zauberer des Dorfes?«, fragte Tina neugierig.
    »Man sagt mir nach, ich könne zaubern, dem muss ich wohl zustimmen. Tatsächlich sind mir Dinge geglückt, die manch and erer Bewohner meines Dorfes niemals geschafft hätte.«
    Anschließend betrachtete der Zauberer Tina erwartungsvoll und legte seinen Kopf schief. Mit seinen Augen schien er sie durchbohren zu wollen.
    Sie verstand nicht gleich, was er erwartete. Woher sollte sie auch wissen, was er von ihr wollte. Dann tippte der englischsprechende Mann Pete auf die Schulter und zeigte auf seine Beintaschen.
    Pete verstand sofort und holte eine Schnapsflasche aus seiner Hosentasche hervor. Er hielt sie dem Zauberer hin, der sofort die freundlichste Miene der Welt auflegte und erwartungs voll die Hände ausstreckte. Alkohol!
    Hier scheint es wohl eine Sitte zu sein, Alkohol mitzubringen, wenn man ein Anliegen hat«, vermutete Pete.
    Der Englischsprechende antwortete »Die Eingeborenen, die hier leben, können Alkohol nicht selbst herstellen. Aber sie sind verrückt nach Alkohol. Sie sind es nicht gewohnt, dieses Gebräu zu trinken, deshalb hat es bei ihnen eine entsprechend fatale Wirkung. Sie haben viel Spaß, wenn sie betrunken sind. Es ist wie Zauberei. Und wenn der Zauberer sein Teufelswasser rundgehen lässt, ist gute Stimmung im Dorf garantiert.«
    »Ich verstehe«, sagte Tina, »deshalb hat der Mann dermaßen große Augen bekommen!«
    Der Zauberer betrachtete Pete, der ihm den Alkohol übergeben hatte, als den Anführer der Gruppe. Zudem war dieser ebenfalls wie er selbst ein Farbiger und zudem auch noch sehr kräftig g ebaut. Das machte einen sehr guten Eindruck auf ihn.
    »Bitte folgt mir in meine bescheidene Hütte«,
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