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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust
Autoren: Gena Showalter
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eine Antwort abzuwarten, hinzu: „Ich fühle mich hier langsam wie im Zirkus. Darf man sich nicht mal ein bisschen zum Schmollen und Selbstverstümmeln zurückziehen?“
    „Nein“, konterte Paris, „darf man nicht. Hör auf, Zeit zu schinden und ständig vom Thema abzuschweifen. Gib uns die Antwort, die wir hören wollen, sonst komme ich zu dir rüber und gebe dir einen dicken feuchten Kuss direkt auf den Mund, das schwör ich bei den Göttern. Mein Zauberstab ist lange nicht zum Einsatz gekommen und sehnt sich danach, mal wieder tätig zu werden. Der wird sich schon mit dir zufriedengeben.“
    Reyes zweifelte keine Sekunde daran, dass Promiskuität es zur Not auch mit ihm treiben würde, aber er kannte Paris und wusste, dass der nur auf Frauen stand.
    Werde sie los. Reyes musterte die beiden Neuankömmlinge. Gideon war ganz in Schwarz gekleidet, sein Haar war metallisch blau gefärbt, seine Augen mit schwarzem Kajal umrandet und seine Augenbrauen so stark gepierct, dass sie vor lauter Ringen und Steckern im Mondlicht nur so funkelten. Menschen fanden ihn einfach nur furchterregend.
    Sabin trug ebenfalls schwarze Kleidung, aber seine braunen Haare, die braunen Augen und sein eckiges, arglos wirkendes Gesicht gaben ihm fast den Anschein, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun. Nichts an diesem harmlosen Aussehen deutete jedenfalls darauf hin, dass Sabin zu lachen pflegte, während er tötete – und zwar jeden, der ihm zu nahekam.
    Beide Männer waren störrisch wie Maulesel.
    „Ich brauche Zeit zum Nachdenken“, sagte Reyes, auf etwas Mitgefühl hoffend.
    „Es gibt nichts, worüber du nachdenken müsstest“, antwortete Sabin. „Du wirst das tun, was richtig ist, weil du ein aufrechter Krieger bist.“
    Bist du das etwa nicht? Vielleicht bist du ja genauso schwach wie die Menschenfrau, die du begehrst? Warum sonst würdest du denjenigen schaden wollen, die dich lieben?“
    Aua, dachte er und zuckte zusammen. Er war schwach. Er war … „Sabin“, brummte Reyes, als ihm klar wurde, was da gerade passierte, „hör auf, mich mit deinen Zweifeln zu traktieren. Ich zweifle selbst schon genug.“
    Der Krieger versuchte gar nicht erst, sein kleines Manöver abzustreiten, sondern zuckte nur verlegen mit den Schultern. „Sorry.“
    „Da unser Meeting ganz eindeutig nicht gecancelt ist“, sagte Gideon, „eile ich nicht in die Stadt, suche nicht den Club Destiny auf und versuche auch nicht, irgendeiner Menschenfrau Lustschreie zu entlocken.“ Eine Sekunde später war er mit einem frustrierten Kopfschütteln verschwunden.
    „Sagt das Meeting nicht ab“, wandte sich Reyes an die anderen. „Fangt … fangt einfach ohne mich an.“ Er blickte über die Schulter und ließ seine Augen langsam vom Himmel hinunter zum Abgrund wandern. Die dunkle Leinwand der Nacht wartete immer noch auf ihn, lud ihn ein, sich endlich fallen zu lassen. „Ich komme gleich runter.“
    Paris’ Lippen zuckten. „Runter. Haha, sehr komisch. Vielleicht treffe ich dich unten und wir können mal wieder Verstecken mit deiner Bauchspeicheldrüse spielen. Ich find’s ja immer ganz amüsant, wenn du dich zwischendurch mal von Grund auf erneuern musst, anstatt immer nur zu heilen.“
    Selbst Lucien musste jetzt grinsen.
    „Oh ja, ich will auch mitspielen! Darf ich diesmal die Leber verstecken?“
    Beim Klang von Anyas sinnlicher Stimme entfuhr Reyes ein Seufzer.
    Die silberhaarige Göttin der Anarchie rauschte durch die Türöffnung und warf sich in Luciens blitzschnell geöffnete Arme. Der mittlerweile ziemliche steife Wind wehte ihren Erdbeerduft herüber. Eine halbe Ewigkeit verbrachten die beiden eng umschlungen – zwei liebesblöde Idioten, die die Welt um sich herum völlig vergessen hatten.
    Reyes hatte eine Weile gebraucht, um mit Anya warm zu werden. Erstens, weil sie zum Olymp gehörte, zur Heimat der Wesen, die Reyes schmähte, und zweitens, weil sie überall ein riesen Chaos hinterließ, denn Chaos war ihre Natur. Aber letztlich hatte sie jedem der hier versammelten Krieger irgendwie geholfen – und sie hatte Lucien in einem Maße glücklich gemacht, das Reyes nur erahnen konnte.
    Sabin hustete.
    Paris pfiff vor sich hin, doch es klang etwas angestrengt.
    Spitze Pfeile der Eifersucht bohrten sich in Reyes’ Herz – das Herz, das ohnehin bald aufhören würde zu schlagen, das Herz, das er am liebsten gar nicht besäße. Denn ohne Herz könnte er sich nicht so vergebens nach Danika sehnen.
    Aber was spielte das letztlich
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