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Die Herausforderung

Die Herausforderung

Titel: Die Herausforderung
Autoren: Megan Hart
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ihr beiseiteschieben.
    „Ein Neujahrskuss unter dem Mistelzweig. Außerdem“, sie zog spielerisch an seiner Krawatte, „war der ohne Zunge. Das zählt nicht.“
    „Das heißt aber nicht, dass ich es nicht könnte“, wiederholte er stur.
    Katie warf einen weiteren Blick auf die Uhr. Fünfzehn Minuten, um es den Flur hinunter, in dem elendig langsamen Fahrstuhl drei Stockwerke hoch, weitere zwei Gänge entlang und in den Konferenzraum zu schaffen. „Hey, keine Sorge, ich werde deinen Ruf als Sexbombe nicht ruinieren. Ich schwöre, ich werde den ganzen Mädchen, die scharf auf dich sind, nie verraten, dass du dir lieber die Zunge an einem Stück Papier aufschlitzen würdest, als eine Muschi zu lecken.“
    Sie lachte, als sie seine empörte Miene sah. „Tu nicht so, als stimmte es nicht. Ich habe dich mit dem Mädchen am Empfang gesehen. Mit der, die dir immer Donuts schenkt. Du kannst dich noch so als Meister aller Klassen anpreisen, wenn es hart auf hart kommt, ziehst du den Schwanz ein. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen.“
    Dean war derjenige in ihrem Team, der die brillanten Ideen hatte. Katie tüftelte dann aus, wie sie umzusetzen waren. Dean war für die Pauken und Trompeten bei dem großen Auftritt zuständig, während Katie im Hintergrund dafür sorgte, dass alle Teile zusammenpassten. Trotzdem war es Dean, der am härtesten um neue Aufträge kämpfte, selbst wenn Katies sorgfältig aufgestellte Finanzpläne verrieten, dass das Risiko den Einsatz nicht wert war. Dean arbeite oft stundenlang an einer Kampagne, verwarf sie mehrmals und stellte sie so lange immer wieder neu zusammen, bis definitiv niemand mehr etwas Besseres anbieten konnte. Der Kampfgeist, der ihn im Racquetball zum Killer machte, trieb ihn auch im Beruf an, genau wie Katies ordnungsliebende und aufgeräumte Persönlichkeit sie antrieben.
    Und nun hatte sie Deans Kämpfernatur geweckt. Sie sah es in seinen Augen und an seiner Haltung. Es blitzte kurz, aber so heftig auf, dass sie einen Schritt zurückgetreten wäre, hätte sie nicht schon direkt vor dem Schreibtisch gestanden.
    Jeder andere Mann im Büro oder sonst wo, der es gewagt hätte, sie an den Hüften zu packen, gegen seinen Schritt zu ziehen und mit seinen Lippen an ihrem Hals hinauf zu ihrem Ohr zu gleiten, um heiß hineinzuatmen, hätte sich ein Knie in die Eier und einen Handkantenschlag gegen den Adamsapfel verdient.
    Doch unter Deans geübter Berührung neigte Katie ein Stück weit den Kopf, um ihm sein Vorhaben zu erleichtern. Er war ohne jeden Zweifel ein knackiger Kerl. Vermutlich fand sie das vor allem, weil sie seit so langer Zeit mit ihm befreundet war und seine Spleens kannte. Und noch viel mehr, weil sie wusste, dass er schwul war und damit unerreichbar – was ihn auf gewisse Art nur noch attraktiver machte. Sie schloss ihre Augen, während er mit den Lippen sanft über ihre Haut fuhr.
    „Das ist so außerhalb jeglichen angemessenen Verhaltens am Arbeitsplatz, dass es schon nicht mehr schön ist“, murmelte sie.
    Er löste sich ein wenig von ihr, aber nicht ganz. „Wann habe ich mich jemals angemessen verhalten?“
    „Stimmt.“ Katie hörte amüsiert, dass ihre Stimme einen sexy Tonfall angenommen hatte. Oh Gott, es war zu lange her, dass ein Mann Hand an sie gelegt hatte. „Wie auch immer, das heißt noch lange nicht, dass du mich auch kommen lassen kannst.“
    Verstimmt trat Dean einen Schritt zurück. „Glaubst du, es wäre leicht, mich kommen zu lassen?“
    „Ja, ehrlich gesagt tue ich das. Und nun beweg endlich deinen hübschen Hintern. Wir müssen jetzt wirklich los.“
    Dean verschränkte die Arme und schaute sie aus funkelnden Augen an. „Was bringt dich zu dieser Schlussfolgerung?“
    „Der Blick auf die Uhr.“
    „Nein.“ Dean schüttelte den Kopf. „Ich meine, dass ich einfach zu befriedigen sei und du nicht. Was macht dich da so sicher?“
    Katie bemerkte erstaunt, dass er tatsächlich ernsthaft verletzt war. Sie zog zärtlich an seiner Krawatte. „Weil du einen Penis hast, Süßer, und Penisse sind bekanntermaßen einfach zu befriedigen. Und ich mag es, Schwänze zu lecken. Ich bin mir sicher, wenn du die Augen geschlossen hättest, würdest du nicht merken, dass mein Mund zu einem Körper mit Brüsten und Muschi gehört. Demgegenüber steht die Tatsache, dass du noch nie mit einer Frau geschlafen hast und von Frauen generell nicht angetörnt wirst. Das bedeutet, wenn du mir den gleichen Dienst erweisen würdest, wärest du damit
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