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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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Sommerhäuschen fahren, das romantisch am Ufer eines kleinen Sees lag, der noch zum Besitz der von Freys gehörte. Die Köchin hatte einen riesigen Picknickkorb gepackt, der für zehn Leute ausreichend gewesen wäre.
    "Du kennst Harro. Er wird hechelnd der Kutsche nachrennen, wenn wir ihn nicht mitnehmen." Christina lächelte ihrem Verlo bten zu. "Komm, gib deinem Herzen einen Stoß, Volker."
    "Was bleibt mir anderes übrig?" Volker stieg auf den Kutsc hbock und griff nach den Zügeln des schwarzen Wallachs, den der Stallmeister eingespannt hatte. Er freute sich auf den Tag am See. Nach der Verlobungsfeier, die bis zum frühen Morgen gedauert hatte, konnten sie beide etwas Ruhe gebrauchen. Er beglückwünschte sich zu seiner Idee, Christina an den See zu entführen. Ohnehin schien sie an diesem Morgen bester Laune zu sein. Daß sie Jürgens Anhänger nicht mehr trug, hatte er längst bemerkt. Seine Verlobte schien fest entschlossen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
    Christina genoß die Fahrt durch den Besitz ihres Vaters. Von einer nahen Kirche klang der Ton der Glocken über das Land. Die Kühe auf den Weiden lagen zufrieden im Gras. Nur während des Winters blieben sie auch tagsüber in den Ställen. Träge blickten sie der Kutsche nach.
    Wer A sagt, muß auch B sagen, dachte die junge Frau. Sie mußte Jürgen endlich vergessen. Jetzt, nach ihrer Verlobung mit Volker, durfte es keinen anderen Mann mehr für sie geben. Das Leben war so kurz. Es hatte keinen Sinn, einer verlorenen Liebe nachzutrauern.  Wenn Jürgen nichts zugestoßen war, hätte er in den vergangenen drei Jahren genügend Gelegenheit gehabt, sich zu melden.
    Die jungen Leute erreichten den See. Volker dirigierte den Wallach in die schmale Straße, die zum Sommerhäuschen führte. Harro begann aufgeregt zu bellen, als das Haus vor ihnen au ftauchte. Kaum hatte Volker die Kutsche zum Stehen gebracht, sprang der Schäferhund auf die Straße hinunter und verschwand zwischen den Haselnußsträuchern, die zu drei Seiten das Haus umgaben.
    "Sicher erinnert sich Harro an die Hündin, die sich hier vor e inigen Wochen herumgetrieben hat", meinte Christina und ließ sich von ihrem Verlobten aus der Kutsche helfen. Sie reichte dem Wallach auf der flachen Hand einige Zuckerstückchen. "Spannst du ihn aus?" fragte sie.
    Volker nickte. "Bodo kann sich auf der Koppel hinter dem Haus vergnügen", meinte er und griff nach dem Picknic kkorb.
    "Ich bringe ihn ins Haus, während du dich um Bodo kü mmerst", bot Christina an und wollte ihm den Korb abnehmen.
    "Er ist ziemlich schwer. Unsere gute Lisa hat wieder einmal des Guten zuviel getan." Liebevoll sah Volker seine Braut an. "Danke für deine gute Laune. Ich befürchtete, du..."
    Die Baronesse legte einen Finger auf seine Lippen. "Kein Wort mehr davon, Volker. Wir gehören jetzt zusammen."
    "Für immer und ewig." Er zog sie stürmisch an sich und küßte sie.
    Christina ging durch die altvertrauten Räume. Als Kinder hatten sie hier oft gespielt. Das Sommerhäuschen war Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erbaut worden. Zeitweise hatte es einer ihrer Vorfahrinnen als Zufluchtsort vor ihrem Mann gedient, der ein ziemlich ausschweifendes Leben geführt hatte. Später hatte hier ihre Urgroßmutter nach dem Tod ihres Mannes gelebt, dann war das Haus nur noch sporadisch während des Sommers von einzelnen Familienmitgliedern benutzt worden. Jetzt stand es schon Jahre leer. Ihr Vater hatte öfters davon gesprochen, es an Touristen zu vermieten, war aber immer wieder davon abgekommen.
    "Gehen wir gleich schwimmen oder essen wir erst etwas?" fragte sie, als sie auf die Terrasse zurückkehrte. Volker hatte das Radio eingeschaltet. Rachmaninows drittes Klavierkonzert schallte weit über den See.
    "Bitte?" Er stellte das Radio etwas leiser.
    Christina wiederholte ihre Frage.
    "Du kannst schon immer schwimmen gehen. Ich werde inzwischen den Tisch decken und alles für unser Picknick richten, wie es sich für einen zukünftigen Ehemann gehört", erwiderte ihr Verlobter.
    "Du wirst nur selten zu derartigen Arbeiten herangezogen we rden", meinte Christina lachend. "Wir werden immer genügend Personal haben."
    "Wie dem auch sei, ich werde mich jetzt erst einmal um alles kümmern." Volker legte die Hände auf ihre Schultern. "Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt", bekannte er. Es war nicht ei nmal gelogen. Auch wenn er Karin liebte, sein Glück konnte nur an Christinas Seite liegen.
    "Kindskopf", sagte die junge
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