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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Autoren: Trudi Canavan
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waren ausnahmslos Männer. Von ihrem Platz aus konnte sie insgesamt neun von ihnen zählen, die allein oder paarweise dastanden und einen Teil der Linie bildeten, von der sie wusste, dass sie den ganzen Marktplatz umfasste. Einige der Magier waren nicht älter als zwanzig, während andere uralt aussahen. Einer der Magier, die ihr am nächsten standen, war ein blonder Mann von etwa dreißig Jahren, und er war auf eine glatte, gepflegte Art und Weise attraktiv. Die anderen sahen überraschend gewöhnlich aus.
    Aus den Augenwinkeln nahm sie eine abrupte Bewegung wahr und drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Harrin den Arm hochriss. Ein Stein flog durch die Luft auf die Magier zu. Obwohl sie wusste, was geschehen würde, hielt Sonea den Atem an.
    Der Stein prallte auf etwas Hartes, Unsichtbares und fiel zu Boden. Sonea stieß langsam die Luft aus, während immer mehr junge Leute Steine warfen. Einige der Magier blickten auf, um zu beobachten, wie die Wurfgeschosse gegen die Luft vor ihnen prasselten. Andere musterten ihre Angreifer nur kurz und wandten sich dann wieder ihren Gesprächen zu.
    Sonea starrte die Stelle an, wo die Barriere der Magier hing. Sie konnte nichts sehen. Schließlich machte sie einen Schritt nach vorn, nahm einen der Klumpen aus ihrer Tasche, riss den Arm hoch und schleuderte ihr Wurfgeschoss mit aller Kraft durch die Luft. Es zerfiel, als es auf die unsichtbare Mauer traf, und einen Moment lang hing eine Staubwolke in der Luft.
    Sie hörte dicht hinter sich ein leises Kichern und drehte sich um. Die alte Frau grinste sie an.
    »Ein guter Wurf«, murmelte sie glucksend. »Zeig’s ihnen. Mach weiter.«
    Sonea schob eine Hand in die Tasche und ertastete einen größeren Stein. Sie trat einige Schritte auf die Magier zu und lächelte. In ein paar Gesichtern spiegelte sich Ärger wider. Sie schätzten es offensichtlich nicht, wenn man ihnen trotzte, aber irgendetwas hielt sie davon ab, den Kampf gegen die jungen Leute aufzunehmen.
    Stimmen durchdrangen den Dunstschleier. Der gut aussehende Magier blickte auf, dann wandte er sich wieder seinem Gefährten zu, einem alten Mann mit grau gesträhntem Haar.
    »Jämmerliches Ungeziefer«, höhnte er. »Wie lange müssen wir noch warten, bis wir sie verscheuchen können?«
    Etwas in Soneas Magen krampfte sich zusammen, und sie umklammerte den Stein fester. Dann zog sie ihn aus der Tasche und wog sein Gewicht in der Hand. Ein ziemlich schwerer Stein. Sie drehte sich zu den Magiern um, griff nach ihrer Wut darüber, aus ihrem Heim vertrieben worden zu sein, griff nach ihrem tief verwurzelten Hass auf die Magier und warf den Stein nach dem Mann, der gesprochen hatte. Sie verfolgte den Flug des Steins durch die Luft, und als er sich der Barriere der Magier näherte, legte sie ihre ganze Willenskraft in den einen Gedanken, dass der Stein den Schild durchdringen und sein Ziel treffen möge.
    Blaues Licht kräuselte sich auf dem Schild und lief wie Wasser daran entlang. Dann krachte der Stein mit einem dumpfen Aufprall gegen die Schläfe des Magiers. Der Mann erstarrte und blickte ins Leere. Dann gaben die Knie unter ihm nach, und sein Gefährte trat vor, um ihn aufzufangen.
    Sonea starrte den älteren Magier, der seinen Gefährten vorsichtig auf den Boden bettete, mit weit geöffnetem Mund an. Das Geschrei der Menschen erstarb. Stille breitete sich wie Rauch in der Menge aus.
    Dann wurden Rufe laut, als zwei weitere Magier herbeisprangen, um neben ihrem am Boden liegenden Gefährten in die Hocke zu gehen. Harrins Freunde und viele andere brachen in Jubel aus. Plötzlich war die Stille durchbrochen, während die Menschen einander zuriefen, was soeben geschehen war.
    Sonea blickte auf ihre Hände hinab. Es hat funktioniert. Ich habe die Barriere durchbrochen, aber das ist unmöglich, es sei denn.. .
    Es sei denn, ich hätte Magie benutzt.
    Kälte durchströmte sie, als sie daran dachte, wie sie all ihren Zorn und ihren Hass in den Stein hineingegeben, wie sie seinen Flug verfolgt und versucht hatte, ihn mit purer Willenskraft dazu zu bringen, die Barriere zu durchbrechen. Etwas regte sich in ihr, als wolle es sie dazu treiben, ihr Tun zu wiederholen.
    Als sie aufblickte, sah sie, dass sich mehrere Magier um ihren gefallenen Kameraden geschart hatten. Einige hockten neben ihm, aber die meisten starrten mit forschendem Blick in die Menge. Sie suchen nach mir, dachte Sonea plötzlich. Als hätte er ihren Gedanken gehört, drehte einer der Männer sich zu
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