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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Autoren: Trudi Canavan
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Kutsche von den Ställen her auf die Treppe vor der Universität zufahren. Als sie hielt, stieg er die Stufen hinab, nannte dem Kutscher sein Ziel und stieg ein.
    Also, was wissen wir eigentlich?, fragte er sich selbst.
    Über Wochen, manchmal Monate hinweg waren Opfer gefunden worden, die alle auf die gleiche Weise - nämlich mit einem Ritual, das an schwarze Magie denken ließ - ermordet worden waren. Dann gab es einige Monate lang keine derartigen Todesfälle mehr, bis eine neue Mordserie begann. Auch dabei handelte es sich um Ritualmorde, die sich allerdings in Einzelheiten von der letzten Serie unterschieden.
    Barran hatte sich für diesen Wechsel in der Art und Weise, wie die Morde ausgeführt wurden, zwei mögliche Erklärungen zurechtgelegt. Entweder handelte es sich um einen Einzeltäter, der ab und zu seine Gewohnheiten änderte, oder jede Serie von Morden war von einem anderen Täter verübt worden. Ein Einzeltäter mochte seine Gewohnheiten ändern, um seine Entdeckung zu erschweren oder um das Ritual zu perfektionieren; eine Abfolge verschiedener Täter konnte auf irgendeine Bande oder eine Kultgemeinschaft hindeuten, die das Morden als eine Art Initiation oder Probe verlangte.
    Lorlen blickte auf den Ring an seiner Hand. Einige Zeugen, die das Glück gehabt hatten, den Mörder zu sehen und trotzdem zu überleben, hatten berichtet, es habe sich um einen Mann gehandelt, der einen Ring mit einem roten Edelstein trug. Ein Ring wie dieser?, fragte er sich. Akkarin hatte den Stein seines Ringes aus Glas und Lorlens eigenem Blut geschaffen - an dem Abend, an dem er entdeckt hatte, dass Lorlen, Sonea und Rothen um sein eigenes Geheimnis wussten. Dieser Ring an Lorlens Hand erlaubte es Akkarin, alles zu sehen und hören, was Lorlen hörte und sah, und mit ihm in ein Gedankengespräch einzutreten, ohne dass andere Magier es bemerken oder daran teilhaben konnten.
    Wann immer die Morde einem Ritual der schwarzen Magie ähnelten, konnte Lorlen den Gedanken nicht unterdrücken, dass möglicherweise Akkarin dafür verantwortlich war. Akkarin trug zwar in der Öffentlichkeit keinen solchen Ring, aber er konnte durchaus einen überstreifen, sobald er die Gilde verließ. Aber warum sollte er das tun? Er brauchte ja sich selbst nicht im Auge zu behalten.
    Und wenn dieser Ring nun jemand anderem zu sehen gestattet, was der Mörder tut?
    Lorlen runzelte die Stirn. Warum sollte Akkarin eine andere Person sehen lassen wollen, was er tat? Es sei denn, er handelte auf Befehl anderer. Das war wirklich ein furchteinflößender Gedanke...
    Lorlen seufzte. Manchmal hoffte er, die Wahrheit niemals zu erfahren. Falls Akkarin sich als der Mörder erweisen sollte, würde er, Lorlen, sich zum Teil für den Tod der Opfer verantwortlich fühlen. Er hätte Akkarin schon vor langer Zeit das Handwerk legen sollen - als er durch Sonea erfahren hatte, dass der Hohe Lord schwarze Magie ausübte. Aber damals hatte er befürchtet, dass die Gilde selbst mit vereinter Kraft Akkarin im Kampf nicht würde besiegen können.
    Also hatte Lorlen das Verbrechen des Hohen Lords geheim gehalten und Sonea und Rothen überredet, das Gleiche zu tun. Dann hatte Akkarin herausgefunden, dass sein Verbrechen entdeckt worden war, und Sonea als Geisel genommen, um sich Lorlens und Rothens Stillschweigen zu sichern. Und jetzt konnte Lorlen nichts mehr gegen Akkarin unternehmen, ohne das Leben dieser Novizin zu gefährden.
    Wenn ich allerdings entdeckte, dass Akkarin der Mörder wäre, und wüsste, dass die Gilde ihn besiegen könnte, würde ich keine Sekunde zögern. Nicht um unserer alten Freundschaft willen, und auch nicht um Soneas willen würde ich zulassen, dass er weitere Verbrechen begeht.
    Und diese Einstellung musste Akkarin durch den Ring inzwischen längst bekannt sein.
    Natürlich, Akkarin musste nicht unbedingt der Mörder sein. Er hatte Lorlen aufgetragen, Nachforschungen über die Morde anzustellen. Aber was bewies das schon? Vielleicht wollte er auf diese Weise nur erfahren, wie nahe die Stadtwache der Aufklärung seiner Verbrechen war …
    Die Kutsche hielt an. Lorlen warf einen Blick aus dem Fenster und rieb sich die Augen, als er draußen das Haus der Stadtwache erkannte. Er war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er den Weg der Kutsche gar nicht verfolgt hatte. Das Gefährt schaukelte ein wenig, als der Kutscher vom Bock kletterte, um ihm den Schlag zu öffnen. Lorlen stieg aus und legte die wenigen Schritte über den Gehsteig zum Eingang
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