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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Autoren: Trudi Canavan
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kyralischen Magiern durch. Man brachte ihnen bei, dass die Kyralier den Krieg gewonnen hatten, indem sie sich zur Gilde zusammengeschlossen und ihre magischen Kenntnisse vereint hatten. Sieben Jahrhunderte später war das sachakanische Reich immer noch nicht wiedererstanden, und große Teile des Landes lagen nach wie vor verwüstet da.
    Angesichts dieser Tatsache, überlegte sie, war es durchaus glaubhaft, dass die Sachakaner die Gilde immer noch hassten. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum Sachaka nicht zu den verbündeten Ländern gehörte. Anders als Kyralia, Elyne, Vin, Lonmar und Lan war Sachaka nicht an die Übereinkunft gebunden, nach der alle Magier nur durch die Gilde unterrichtet und ihrer Beobachtung unterstellt wurden. Möglicherweise gab es in Sachaka wirklich noch Magier, obwohl Sonea bezweifelte, dass sie gut ausgebildet waren.
    Wenn diese Magier tatsächlich eine Bedrohung darstellten, müsste die Gilde eigentlich darüber informiert sein. Sonea runzelte die Stirn. Vielleicht wussten einige Magier wirklich davon. Vermutlich handelte es sich um ein Geheimnis, in das die Höheren Magier und der König eingeweiht waren. Dem König konnte nicht daran gelegen sein, dass sich seine Untertanen über die Existenz sachakanischer Magier beunruhigten - zumindest solange die Sachakaner nicht zu einer ernsthaften Bedrohung wurden.
    Stellten die Assassinen eine solche Bedrohung dar? Sonea schüttelte den Kopf. Wenn ab und zu ein Meuchelmörder auftauchte, um den Hohen Lord zu töten, war das kein wirklich ernsthaftes Problem, denn Akkarin wurde offensichtlich mühelos mit ihnen fertig.
    Sie verlangsamte ihre Schritte. Vielleicht konnte Akkarin sich der Assassinen nur erwehren, weil er sich immer wieder durch schwarze Magie stärkte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Das würde heißen, dass die Assassinen über furchterregende Kraft verfügten. Akkarin hatte angedeutet, dass sie von seinem Gebrauch schwarzer Magie wussten. Und sie würden ihn gewiss nicht angreifen, wenn sie nicht glaubten, eine gute Chance gegen ihn zu haben. Bedeutete das, dass sie ebenfalls schwarze Magie benutzten?
    Ihr wurde kalt. Und ich schlafe jede Nacht im gleichen Haus wie der Mann, den sie zu töten versuchen.
    Vielleicht war das auch der Grund, warum Lorlen angeblich noch keine Möglichkeit gefunden hatte, sich Akkarins zu entledigen. Vielleicht wusste er, dass Akkarin gute Gründe für die Verwendung schwarzer Magie hatte. Vielleicht beabsichtigte er in Wirklichkeit gar nicht, Akkarin bloßzustellen.
    Nein, dachte sie. Wenn Akkarins Beweggründe ehrenwert wären, hätte er mich nicht als Geisel genommen. Wenn er beweisen könnte, dass er aus guten Motiven handelte, hätte er versucht, genau das zu tun, statt zuzulassen, dass zwei Magier und eine Novizin ständig nach Mitteln und Wegen suchten, um ihn zu überwältigen.
    Und wenn ihm auch nur das Geringste an meinem Wohlergehen liegt, warum behält er mich dann in seiner Residenz, in der die Assassinen vermutlich wieder angreifen werden? Sie war sich sicher, dass es Lorlen um ihr Wohlergehen zu tun war. Er hätte es ihr gesagt, wenn er gewusst hätte, dass Akkarins Beweggründe ehrbar waren. Er hätte sie nicht in dem Glauben belassen, ihre Lage sei schlimmer, als es den Tatsachen entsprach.
    Plötzlich fiel ihr der Ring an Lorlens Finger wieder ein. Seit mehr als einem Jahr gingen in der Stadt Gerüchte über einen Mörder um, der einen silbernen Ring mit einem roten Stein trug. Einen Ring wie den, der an Lorlens Finger steckte.
    Aber das konnte nur ein Zufall sein. Sie hatte einen gewissen Einblick in Lorlens Geist gehabt und konnte sich nicht vorstellen, dass Lorlen irgendjemanden ermordete.
    An der Tür der Residenz angekommen, hielt Sonea kurz inne und holte tief Luft. Und wenn der Mann, den Akkarin getötet hatte, gar kein Assassine gewesen war? Wenn es sich um einen sachakanischen Diplomaten gehandelt hatte, der Akkarins Verbrechen entdeckt hatte? Konnte Akkarin ihn in seine Residenz gelockt haben, um ihn dort umzubringen... und dann herauszufinden, dass der Mann ein Magier war?
    Halt! Genug!
    Sie schüttelte den Kopf, als könne sie das von diesen fruchtlosen Überlegungen befreien. Schon seit Monaten überdachte sie diese Möglichkeiten, ging wieder und wieder durch, was sie gesehen und was man ihr erzählt hatte. Woche für Woche saß sie Akkarin am Tisch gegenüber und wünschte sich, sie hätte den Mut, ihn zu fragen, warum er schwarze Magie erlernt habe - aber sie
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