Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Kreise immer enger. Irgendwann mußten wir dann an unser Ziel gelangen.
    Wir schafften es.
    Plötzlich konnten wir durch eine Lücke auf einen kleinen Platz schauen, der allerdings nicht leer war. Auf ihm wuchs ein grauer Schatten hoch, sehr kantig, so daß er aussah wie eine festgebackene Wolke, was er sicherlich nicht war.
    Es war ein Gebäude!
    Eben die Gruft!
    Ich blieb stehen, wollte Suko Bescheid geben, aber der hatte den Bau ebenfalls entdeckt, nickte und sagte: »Das ist die Gruft!«
    Wir begingen nicht den Fehler, in einen Überschwang zu geraten und einfach loszurennen. Wir dachten an Serrano und an Satanisten.
    Möglicherweise gab es noch mehr von ihnen, die Gig Serrano alarmiert hatte, um uns eine Falle zu stellen.
    Wir blieben weiterhin vorsichtig, duckten uns und schlichen an den Sträuchern entlang, wobei wir darauf achteten, nicht mit den Schultern zu stark an den Zweigen entlang zu streifen, damit diese sich nicht zitternd und auffällig bewegten.
    Wir entdeckten eine Stelle, die uns einen relativ guten Überblick verschaffte.
    Sekunden nur, dann wußten wir Bescheid.
    Vor der Gruft lag eine dunkel gekleidete Gestalt und rührte sich nicht mehr.
    Es war nicht genau zu erkennen, wer dies war, aber der Kleidung nach zu schließen, mußte es einfach ein Gruftie sein.
    Ein toter Gruftie?
    Als Suko nickte, da wußte ich, daß er sich mit demselben Gedanken beschäftigt hatte. Er hielt sich dicht neben mir, und ich sah, wie er die Hände ballte.
    »Serrano?« fragte ich leise.
    »Möglich.«
    »Wer geht hin?« Ich brauchte nur diese eine Frage zu stellen, denn damit hatte ich meinen Plan bereits offengelegt. Einer würde zu dem Gruftie hingehen, der andere würde hier verborgen bleiben und für Rückendeckung sorgen.
    »Ich!«
    Suko hatte sich zur Verfügung gestellt. Mir war es egal. Keiner von uns war besser als der andere. Als ich die Beretta zog, nickte Suko kurz und glitt vor.
    Er bewegte sich sicher durch das Gras, wich auch Unterholz aus, und dann sah ich ihn schon auf der freien Fläche. Dort blieb er stehen, um sich umzuschauen.
    Er sah keinen Menschen. Auch Serrano ließ sich nicht blicken. Ich fragte mich inzwischen, ob er überhaupt hierhergekommen war. Dann aber sah ich wieder die reglose Gestalt des Grufties und konnte mir vorstellen, daß der Satanist den jungen Mann umgebracht hatte.
    Doch wo steckten die anderen vier?
    Da gab es eine Antwort. Möglicherweise in den Tiefen der Gespenster-Gruft, wo sie die Vorhölle erlebten.
    Auch ich blieb nicht an meinem Platz, sondern glitt ein wenig vor, um so schnell wie möglich den freien Platz erreichen zu können, wobei ich allerdings noch in Deckung blieb.
    Auch mein Schußfeld hatte sich verbessert. Die Satanisten waren brutal, sie gehorchten den Gesetzen der Hölle, und ich würde ihnen darauf die entsprechende Antwort geben.
    Suko hatte die Gestalt inzwischen erreicht und war neben ihr stehengeblieben. Bevor er sich bückte, um den jungen Mann zu untersuchen, schaute er sich noch einmal um.
    Er sah ebensowenig etwas Verdächtiges wie ich.
    Dann glitt er nach unten. Neben der Gestalt kniete er nieder. Er untersuchte sie genau, ich erkannte es an seinen Bewegungen. Kurze Zeit später richtete er sich wieder auf. Dabei schüttelte er den Kopf.
    Diese Geste galt mir, und ich begriff sie auch.
    Der Junge war tot. Da konnten wir nichts mehr machen.
    Ich schluckte.
    Suko hob den Arm, er wollte mir wohl zuwinken, doch die Geste stoppte er sehr schnell.
    Jemand kam.
    Er löste sich seitlich aus den Büschen. Beinahe lautlos und mit langen Schritten überwand er die Distanz, um so schnell wie möglich an Suko heranzukommen.
    In der rechten Hand hielt er seinen Flammendolch.
    Dann riß er den Arm hoch, um die mörderische Waffe zu schleudern.
    Das war genau der Augenblick, als ich meine Deckung verließ…
    ***
    Auch Suko hatte ihn gesehen. Zwar nicht so schnell wie ich, aber er nahm ihn aus den Augenwinkeln wahr.
    Seine Hand zuckte zur Waffe. Es war eine automatische Bewegung, er hätte besser seinen Stab einsetzen sollen, den aber ließ er stecken. Er wäre möglicherweise zu spät gekommen, denn der heraneilende Serrano hatte seinen Arm bereits erhoben.
    Da erwischte ihn mein Befehl!
    »Keinen Schritt mehr!«
    Gig Serrano stoppte mitten im Lauf. Ich hörte ihn vor Wut heulen und dachte, daß er meinem Befehl nachkommen würde.
    Im Gegenteil. Er hatte sich in dieser kurzen Zeit wieder gefangen, duckte sich zunächst und sackte dann sehr schnell und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher