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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft
Autoren: Jason Dark
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gezeichneten Schatten vor sich hochwachsen.
    Cohns Herz klopfte schneller. War er erst einmal aus dem Haus, würde er den Satanisten entwischen, denn auf dem Friedhof kannte er sich aus wie in seiner eigenen Brieftasche.
    Die Tür hatte noch einen Knauf. Als er seine Hand darum legte, war ihm, als hätte er eine Eiskugel berührt.
    Er öffnete.
    Ging einen Schritt.
    Die Dunkelheit waberte ihm entgegen, doch einen zweiten Schritt schaffte er nicht mehr.
    Aus dem Schatten an der linken Seite löste sich gedankenschnell eine Gestalt.
    Ein Fremder, ein Satanist!
    Genau der versperrte ihm den weiteren Weg!
    ***
    Walter Cohn hatte den Eindruck, laut zu schreien. Er unterlag einem Irrtum. Zwar drangen Geräusche aus seinem Mund, mit Schreien hatten die aber nichts zu tun. Nur ein schweres Keuchen, das ein Begleiter seiner eigenen Angst war.
    Zuerst hatte er noch in die Höhe geschaut, das allerdings ließ er bleiben.
    Er schlug den Blick nieder, spürte Kälte über seinen Körper rieseln, bekam auch kaum mehr Luft und hörte ein Lachen.
    Nichts ging mehr. Er steckte fest.
    Dicht vor ihm stand die Gestalt. Nicht größer als ein normaler Mensch.
    Cohn aber kam sie vor, als würde sie wie ein Monstrum in den Himmel wachsen. Sie hätte auch aus diesem dunklen Etwas über ihm herabgefallen sein können. Alles war möglich, aber so etwas sollte ihn nicht kümmern, seine eigene Zukunft war wichtiger.
    Wie der Fremde genau aussah, das konnte er nicht erkennen. Er hörte ihn nur flüstern. Es war eine widerliche Stimme, die ihm entgegenschwang und dabei trotz der geflüsterten Worte zu einem Dröhnen wurde. Es traf ihn wie eine Anklage.
    »Du hast uns mißachtet, Walter! Du hast einfach nicht getan, was wir von dir verlangten, und das finden wir überhaupt nicht gut. Du bist ein Verräter, Walter. Wir haben gedacht, mit dir zusammenarbeiten zu können, das aber hast du dir selbst verdorben.«
    Was sollte er sagen? Ihm fehlten die Worte. Durch den Kopf wirbelten die Gedanken. Sollte er diesem Kerl erklären, daß er sich nicht schuldig machen wollte? Er war kein Mensch, der bei irgendwelchen Verbrechen mitmischte. Er wollte seinen Weg gehen und dabei bleiben. Die Satanisten waren für ihn Verbrecher, obwohl er nicht wußte, mit welchen Dingen sie sich genau beschäftigten.
    Mit dem Teufel, mit dessen Beschwörung. Vielleicht wollten sie auch einen Friedhof als Umwelt haben, um die Toten zu erwecken, wie man es früher in den Filmen gesehen hatte. Das alles war gut möglich, aber noch reine Spekulation.
    Der Satanist stieß seine Faust vor. Er hatte genau gezielt und traf Cohn an der Brust. Er flog zurück, verlor für einen Moment die Kontrolle über seinen Atem, bis er gegen die Wand prallte. Mit dem Fuß kickte er noch eine Blumenvase um, die allerdings nicht zerbrach, weil sie schon auf dem Boden gestanden hatte.
    Der Satanist folgte ihm in den Flur. Die Tür ließ er offen, so sicher fühlte er sich. Natürlich war er nicht allein gekommen. Diese Leute gehörten zu einer Gruppe.
    Walter Cohn blieb auch weiterhin an der Wand gelehnt stehen und rang nach Atem. Sein Herz klopfte schnell, er hatte eine Hand fest auf seine Brust gepreßt. Die Lippen zuckten, aber er sagte nichts und schaute die Gestalt an, von der er kaum etwas erkennen konnte, weil sie sich nicht von der Düsternis im Flur abhob. Sie wirkte auf Walter wie ein Motorradfahrer, der sich von Kopf bis Fuß in seine Lederkleidung eingepackt hatte.
    »Komm hoch, wir brauchen dich noch!«
    Walter hörte die Worte. Sofort lag ihm eine Frage auf der Zunge. Wofür würden sie ihn brauchen? Leider fand er nicht den Mut, die Frage zu stellen, aber es würden sicherlich schlimme Dinge sein, von denen er sich noch keine Vorstellung machen konnte.
    Als er stand, hatte ihn der Satanist erreicht. Dicht vor Walter war der Fremde stehengeblieben. Er sonderte einen Geruch ab, den Walter nicht mochte. Dieser Gestank nach alter Erde schlug ihm auf den Magen, und er schüttelte sich.
    Aus kalten Augen schaute ihn der andere an.
    »Du wolltest verschwinden, nicht wahr?«
    Cohn schluckte. Um seinen Hals hatte sich plötzlich Stacheldraht gewickelt, der entsetzlich kratzte. Was sollte er dazu sagen? Es stimmte ja, nur konnte er dies nicht zugeben. Fieberhaft suchte er nach einer Ausrede. Während dieses Vorgangs fiel sie ihm bereits ein. Ob sie überzeugend war, konnte er nicht sagen und stammelte davon, daß er nach Luft hatte schnappen wollen, um anschließend das Tor für die Satanisten
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