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Die geraubte Braut

Die geraubte Braut

Titel: Die geraubte Braut
Autoren: Jane Feather
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Gevierts. »Sie wollten nicht mit mir kommen, weil sie es für respektlos hielten.«
    »Du hast natürlich kein Hindernis gesehen, dich dem König zu präsentieren«, bemerkte Rufus schmunzelnd.
    »Im Gegenteil, ich hielt es für meine Pflicht, dich von Eve zu befreien. Mir erschien es als Gipfel der Respektlosigkeit, mit einem Kind auf dem Arm ein Gespräch mit dem König zu führen«, erklärte Portia mit hochgezogener linker Augenbraue.
    »Wenn ihr mich entschuldigen wollt …« Cato strebte dem Rosengarten zu, von seinen eigenen Gedanken zu sehr in Anspruch genommen, um auf ihr Wortgefecht zu achten.
    Rufus sah nun mit gerunzelter Stirn über die Rasenfläche zum Kreuzgang hin. »Ist dir vor einer Weile ein Mann dort drüben aufgefallen?«
    »Ja, das war der Mistkäfer.« Portia nahm eine von Eves Händchen und küsste die molligen Fingerchen. Das Kind quiekste vor Wonne.
    »Ich verstehe wohl nicht richtig.« Rufus' Stirnrunzeln vertiefte sich.
    »Brian Morse, Catos Stiefsohn«, erklärte Portia. »Er ist aus irgendeinem Grund Olivias Schreckgespenst. Sie selbst weiß eigentlich gar nicht warum, aber er äfft ihr Stottern nach und macht sich über sie lustig. Ein abscheulicher Kerl.« Sie feixte genüsslich über die hübsche Erinnerung. »Wir haben seine überstürzte und peinliche Abreise aus Castle Granville in die Wege geleitet. Sicher grollt er uns deswegen heute noch.«
    »Ich verstehe.« Nachdenklich zupfte Rufus an seinem Bart. Die lauernden Blicke des Mannes bereiteten ihm Unbehagen. Er gedachte, Erkundigungen über Master Morse einzuziehen. Dann glättete sich seine Stirn, und er sah Portia fragend an.
    »Es wird Zeit, dass du wieder deine Breeches anziehst.«
    »Ach, mein Kleid gefällt dir wohl nicht?« Portia blickte an ihrem apfelgrünen Seidenkleid hinunter. »Ich finde es sehr hübsch.«
    »Ja, es ist hübsch, aber deine Breeches gefallen mir noch besser.«
    Sein sinnlicher Ton ließ Portias Augen aufleuchten. »In Gegenwart des Königs kann ich kaum in Hosen erscheinen.«
    »Nein, aber wir verlassen den Hof. Ich habe hier alles getan, was in meiner Macht stand, aber der König legt die Sturheit eines Maulesels an den Tag und weigert sich, zu Cromwells Bedingungen Frieden zu schließen.«
    »Es gibt also wieder Krieg?«
    »Vermutlich.« Rufus schüttelte voller Ungeduld den Kopf. »Im Moment habe ich genug von allem. Die nächsten Monate möchte ich damit zubringen, den Wiederaufbau meines Hauses und die Zähmung meiner Söhne zu überwachen und …«, er hielt inne und strich mit seinem Daumen über ihren Mund, »… und meinen widerspenstigen Spatz zu lieben.«
    Der Ausdruck seiner glänzenden und von Verheißung erfüllten Augen hielt sie fest. Atemlos und bebend wartete sie auf den Kuss, der das Versprechen besiegelte, und auf den Moment, in dem der Zauberkreis sich um sie schloss, die Welt versank und sie erneut die allumfassende Gewissheit spürte, dass ihr Leben, ihre Seele und ihr Herz diesem Mann gehörten, genauso wie er ihr.
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