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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin
Autoren: Ira Miller
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sollte.
    Die wachsende Lust in mir stammte offensichtlich – leider – noch von der Autoszene der letzten Nacht her. Ich hatte meine Erregung ins Unterbewusstsein verdrängt, aber sobald ich allein war, weg von der Schule, begann der aufgezwungene Kuss sich langsam, aber effektvoll seinen Weg wieder in mein Bewusstsein zu graben. Ich spürte, wie die Hitze des Augenblicks sich wieder belebte, das physische Gefühl aufwallenden Blutes zurückkehrte und die herrliche Entspannung, einen Augenblick lang überwältigt zu werden. All das strömte zum Zentrum meines Körpers. Ich hatte einen massiven Ständer.
    Unwillkürlich presste ich die rechte Hand gegen meinen Penis. Ich öffnete die untere Tür des Küchenschranks, griff neben dem Abfalleimer weit nach hinten und holte unter einigen alten Zeitungen die letzte Dezemberausgabe vom
Playboy
hervor. (Warum versteckte ich sie eigentlich? Wer hätte sie hier finden sollen?) Ich hatte mich zu einem Jahresabonnement entschlossen – damit niemand Mr. Lester im Geschäft beim Kauf von
Playboy
erwischen konnte! – Im Gegensatz zu denen, die »nur die Artikel lasen«, machten mich die Bilder an.
    Erst im College hatte ich zugegeben, was ich vorher schon gewusst hatte: Männermagazine beuteten Frauen aus. Sie stellten sie zur Schau, an jedem Kiosk, billig. Im College hatte ich mich geweigert,
Playboy
auch nur anzusehen. Dass ich eine feste Freundin hatte und häufig mit Feministinnen zusammenkam, die immer deutlich darauf hinwiesen, was für einen Dreck Männer mit Frauen machten, hatte es mir leichter gemacht. Doch während der letzten zwei Schuljahre hatte ich immer irgendwo eine Ausgabe versteckt gehalten. Jeder tat das. Und die zahllosen Orgasmen, die mir diese gebundenen Seiten gebracht hatten, das tolle Gefühl, es in Zusammenhang mit diesen perfekten Frauen zu tun und der Drang, mich dazu verführen zu lassen, obwohl ich das eigentlich nicht wollte, hatten mich nie zur Ruhe kommen lassen. Meine Vernunft kann nicht immer unter Kontrolle halten, was meine Begierde sich wünscht. Nachdem ich die Fotos einige Wochen lang erschöpfend in mich eingesogen hatte, mich von den unzüchtigen Layouts ausgebrannt fühlte und mir so oft einen runtergeholt hatte, dass ich mich ganz ausgetrocknet fühlte, ekelten die Hefte mich an. So schmutzig, so falsch. Ich zerriss sie und warf die Fetzen in den Abfalleimer. Das half mir ein wenig, die Frustration zu ertragen. Gleichzeitig konnte ich mir in einem
Playboy-
freien Leben leichter vormachen, in einer sauberen Welt zu leben.
    Aber im Augenblick befand ich mich auf dem Weg zurück in meine Teenagerjahre.
    Ich lag auf dem Rücken auf meiner Wohnzimmercouch, den Kopf auf die eine Armlehne gestützt, die Füße über die andere baumeln lassend, und blätterte das Magazin durch. Wenn mir ein Bild gefiel, konzentrierte ich mich auf Titten, Hintern, Möse, Beine, Mund und Aussehen und versuchte rauszuspüren, was für Signale sie in meinem Geschlechtsbereich auslösten. Meine Erregung wuchs an, aber zu allem Überdruss hatte ich, je geiler ich wurde, immer weniger Lust, es bis zum Orgasmus zu treiben.
    Weit hinten im Kopf arbeitete die Erinnerung an Annie und ihren Kuss. Neben dieser wirklichen Erfahrung verblassten die Fotos von posierenden nackten Mädchen.
    Ich bekämpfte mein Verlangen nach Annie, nach jedem Teenager als Liebhaberin. Teenager erregten mich in Gedanken, aber sie waren nicht das, was ich wirklich brauchte. Ich wollte Annie nicht. Was ich mir wünschte, war die Erotik, die sie umgab.
    Der Konflikt zwischen dem Wunsch zu kommen und der Angst vor der drohenden Leere danach baute sich weiter auf. Ich pumpte meinen Penis mit der Hand, schnitt aber jeden Gedanken sexueller Fantasie ab.
    Überraschenderweise sahen die Mädchen auf den Fotos plötzlich hässlich aus (was gewöhnlich nicht passierte, bevor ich fertig war). Ich hasste sie. Alle. Die, die sich ihre aufrechten Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelten, genauso wie diejenigen, die ein vollkommen rasiertes, blond gebleichtes Schamdreieck aufwiesen. Sie waren nicht echt. Sie lachten mich aus.
    Ich bemühte mich, mit den Fingern Druck auf den Penis auszuüben, verzweifelt, wollte endlich den aufgestauten Samen herausspritzen lassen, mir die Erleichterung verschaffen. Wie ein Wahnsinniger blätterte ich die Seiten um, in der Hoffnung, doch noch ein Foto zu finden, das mir helfen konnte.
    In meinem Brustkorb steigerte sich der Druck, mein Herz schlug SOS wie ein
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