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Die Geisterjaeger

Die Geisterjaeger

Titel: Die Geisterjaeger
Autoren: Ulf Blanck
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Minuten später saßen sie wieder auf den Rädern und fuhren zur alten Villa.  Vor dem Haus parkte ein Cabrio aus Los Angeles.
    »Da scheint sich schon wieder jemand das Haus anschauen zu wollen«, vermutete Bob. »Vielleicht unterschreibt er den Mietvertrag und unsere Geisterjagd hat sich erledigt.« Doch kaum hatte er ausgeredet, wurde die Haustür mit einem lauten Knall aufgestoßen und ein junges Paar kam  kreidebleich die Treppenstu fen heru nter gestolpert.

    »Schnell!«, kreischte die Frau und sprang in das Cabrio. »Nur weg hier! Ich spüre immer noch die eiskalte Hand auf meinem Rücken! Was hat sich dort nur im Bad versteckt?!« Mit aufheulendem Motor raste der Wagen davon.  Peter schüttelte den Kopf. »Ach ne. Waren das auch nur Katzen, Wind und quietschende Wasserhähne? Hat die nicht gerade etwas von einer eiskalten Hand erzählt?«  Überglücklich wurden sie von Misses Almond begrüßt. »Kinder, ihr seid meine letzte Hoffnung.  Schon wieder haben zwei Interessenten überstürzt das Haus verlassen. Ich verstehe das nicht. Dabei bin ich doch schon mit der Miete runter gegangen.«
    »Ich glaube, Geld ist nicht das Problem«, murmelte Peter. Um der alten Dame nicht unnötig Angst zu machen, unterbrach Justus hastig seinen Freund. »Vielleicht hat ihnen die Tapete nicht gefallen. Machen Sie sich keine Sorgen, irgendjemand wird Ihre Villa schon mieten. Wir werden jetzt erstmal die vermeintlichen Geister vertreiben.  Wahrscheinlich sind es nur ein paar Katzen.« In diesem Moment klopfte es an der Haustür. Es war Mister Laslokow. »Misses Almond, soll ich für morgen die Gartenstühle rausstellen?«
    »Ja, Brian, das ist eine gute Idee. Ich werde meine Gäste mit einem Sherry auf der Terrasse begrüßen.«
    »Sehr wohl, Misses Almond.«  Peter beobachtete, wie der alte Mann wieder im Garten verschwand. »Sagen Sie, warum sieht Ihr Gärtner eigentlich nicht mal in der Villa nach dem Rechten?«
    »Ach, wisst ihr, das ist eine lange Geschichte.  Damals, ja, da hat er hier alles gemacht. Er ist sehr geschickt und war gleichzeitig Gärtner und Hausmeister. Seine Frau kümmerte sich um die Küche.  Doch dann geschah dieses schreckliche Unglück.  Sie stand genau hier, in der Mitte der Halle. Ja, dort, wo ihr jetzt gerade steht. Zu dieser Zeit hing noch ein großer Kronleuchter an der Decke – aus schwerem Bleikristall.« Peter musste schlucken und trat nervös einen Schritt zur Seite. »Moment, sagen Sie jetzt nicht, dass der Kronleuchter abgestürzt ist!«

Allein unterm Dach
    »Doch, leider. Die arme Frau hatte keine Chance.  Das ist jetzt schon über zwanzig Jahre her.«  Obwohl kein Kronleuchter mehr über ihnen hing, entfernten sich auch Justus und Bob eilig von der Stelle.

    »Ja, so war das. Mister Laslokow hat damals geschworen, das Haus nie mehr zu betreten. Er wohnt seitdem in dem kleinen Häuschen hinten im Garten.«  Justus versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und verteilte die Taschenlampen. »Machen wir uns Arbeit, wir haben einen Fall zu lösen. Ich an die  schlage vor, wir fangen auf dem Dachboden an.  Vielleicht finden wir dort eine Katze, die den ganzen Ärger verursacht hat.«  Peter war froh, dass sie zumindest nicht wieder die Fledermäuse im Keller besuchen wollten.  Den Dachboden erreichte man über den Nebenflügel des großen Gebäudes. Von dort aus führte eine schmale Treppe direkt nach oben. Mutig betrat Justus die ausgetretenen Stufen. Bob blieb dicht hinter ihm. Peter folgte in einigem Abstand.  Unter dem Dach war die Luft heiß und stickig.  Der Boden war vollgestellt mit alten Möbeln, staubigen Kisten und Teppichrollen. Es war ziemlich düster. Nur durch winzige Ritzen zwi schen

     den Dachpfannen drangen einige dünne Sonnenstrahlen.
    »Hallo, ist da wer?«, rief Peter ängstlich. Bob schüttelte den Kopf. »Hör auf damit! Wer soll denn hier schon sein? Graf Dracula?«  Vorsichtig bahnten sie sich den Weg durch zah-lose Spinnenweben, die von den Holzbalken  herunterhingen. Bei jedem ihrer Schritte knarrten die Dielen unter ihnen. In einer Ecke standen uralte Fahrräder und ein kaputtes Schaukelpferd, in einer anderen stapelten sich verstaubte Koffer. Bob hob einen abgebrochenen Be senstiel auf und stoch erte  damit in einem großen Haufen mottenzerfressener Stoffreste. »Miez, miez, miez. Na, wo ist denn das kleine Schmusekätzchen?«  Etwas weiter verdeckten schmutzige Bettlaken ein seltsames Gebilde. Im Licht eines dünnen Sonnenstrahls funkelte
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