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Die Geisterjaeger

Die Geisterjaeger

Titel: Die Geisterjaeger
Autoren: Ulf Blanck
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Für eine Geistervilla finde ich doch niemals einen Mieter. Womöglich muss ich die Villa dann zu einem Spottpreis verkaufen …«  Bob warf einen Blick zur Kellertreppe. »So ein Blödsinn. Es gibt keine Geister. Misses Almond, machen Sie sich keine Sorgen! Wir werden uns um die Sache kümmern!«

Staubsaugerjagd
    Als sie wieder bei ihren Rädern standen, packte Peter Bob an den Schultern. »Hast du einen Knall?  In dieses Haus setze ich keinen Fuß mehr. Ich habe überhaupt keine Lust, hier den Geisterjäger zu spielen.« Justus Jonas knetete nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger seine Unterlippe. »Nicht so schnell, Peter. Ich finde, Bob hat Recht. Wir können die alte Dame doch nicht einfach mit ihren Problemen allein lassen. Ich bin mir sicher, dass es für jeden dieser Vorfälle eine natürliche Erklärung gibt. Wie Misses Almond schon sagte: In einem alten Haus kann es immer mal knarren und quietschen.«
    »Und diese Schatten im Kamin?«
    »Vielleicht stammen die von einer Lampe hinter einer wehenden Gardine? Keine Ahnung.«  Bob hatte Misses Almond versprochen, dass Sie am Nachmittag wiederkommen würden, um der  Sache auf den Grund zu gehen. Doch nun mussten  sie sich erst einmal beeilen, um rechtzeitig zum Mittagessen zu kommen. Bei Tante Mathilda stand nämlich am Wochenende um Punkt zwölf das  Essen auf dem Tisch. Schnell fuhren sie los und erreichten völlig verschwitzt die große Einfahrt zum Schrottplatz. ›Titus Jonas Wertstoffhandel‹  stand in großen Buchstaben über dem Torbogen.
    »Nett von deiner Tante, dass sie uns zum Essen eingeladen hat«, keuchte Bob und lehnte sein Rad gegen die Veranda. Nun kam auch Onkel Titus aus dem Schuppen, in dem er seinen Lieblingsschrott aufbewahrte. »Hallo, Jungs. Ihr glaubt nicht, was ich in den letzten Tagen aus einem Haufen Blech zusammengebaut habe: den ersten ferngesteuerten Staubsauger der Welt. Damit werde ich den  modernen Haushalt revolutionieren. Und ihr dürft das Wunderwerk gleich in Aktion erleben.«  In diesem Moment stellte Tante Mathilda eine große Schüssel Spaghetti auf den Tisch. »Titus, setz dich lieber hin, sonst bekommst du gleich die ersten kalten Nudeln der Welt.«

    Justus hatte wie immer einen riesigen Appetit und lud sich schnell den zweiten Teller voll. »Sagt mal, was wisst ihr eigentlich über die alte Misses Almond?« Seine Tante musste nicht lange überlegen. Sie wusste eigentlich über jeden in Rocky Beach Bescheid. »Nun, sie wohnt schon seit Ewigkeiten in ihrer Villa. Ich glaube sogar, dass sie dort aufgewachsen ist. Aus ihrer Familie lebt fast niemand mehr. Es gibt nur noch wenige Verwandte, die sie ab und zu besuchen. Noch vor zwei Jahren hat sie bei uns im Kirchenchor gesungen. Eine nette alte Dame. Wieso interessiert ihr euch für sie?«

    »Ach, nur so. Morgen feiert sie ihren achtzigsten Geburtstag. Sie hat uns gefragt, ob wir ihr heute bei den Vorbereitungen helfen können.« Von den geheimnisvollen Vorfällen erzählte er lieber nichts.
    »Das ist aber nett von euch. Also, ich hab nichts dagegen.«  Onkel Titus wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und blätterte in der Lokalzeitung. »Nun seht euch das an! Ist ja lächerlich. Da schreibt tatsächlich so ein Spinner einen Artikel über Poltergeister und diesen ganzen Gespensterquatsch  – und das im einundzwanzigsten Jahrhundert. Alan McEdwin. Den kenne ich sogar. Der hat einen kleinen Trödelladen in der Palm Street. Letzte Woche war er hier auf dem Schrottplatz und hat ein paar Sachen gekauft.« Justus erinnerte sich ebenfalls an den Mann.  Peter hatte mittlerweile auch aufgegessen. »Glauben Sie nicht an so etwas?«
    »Blödsinn. Natürlich nicht. Das denken sich doch nur Leute aus, die zu viel Zeit haben. Ich würde nur an Gespenster glauben, wenn man mir eins gefesselt und geknebelt auf den Tisch legt. Was ist, wollt ihr jetzt meinen Staubsauger angucken?«  Die drei sprangen auf und folgten Onkel Titus in den Schuppen.
    »Jungs, das ist eine Weltpremiere. Mit dieser Fernsteuerung kann ich den Sauger in alle Richtungen lenken und die Saugleistung kontrollieren. In Zukunft kann man gemütlich auf dem Sofa sitzen bleiben und die Maschine die Arbeit machen lassen.  Achtung, ich schalte sie jetzt ein.« Justus, Peter und Bob gingen vorsichtshalber in Deckung. Sie hatten schon einige schlechte Erfahrungen mit Onkel Titus’ Erfindungen gemacht.
    »Ihr Angsthasen«, lachte er. »Es kann gar nichts schief gehen. Seht nur! Funktioniert
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