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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel
Autoren: Jules Verne
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    Als Cyrus Smith und seine Gefährten wieder zum Bewußtsein kamen, Dank der sorgsamen Pflege, die andere Hände ihnen widmeten, fanden sie sich im Salon eines Dampfers wieder, ohne sich erklären zu können, wie sie dem Tode entronnen waren.
    Ein einziges Wort von Ayrton gab ihnen Licht.
    »Der Duncan! flüsterte er.
    – Der Duncan!« wiederholte Cyrus Smith.
    Dann erhob er seine Arme gen Himmel und sprach:
    »O du allmächtiger Gott! Du wolltest uns also nicht untergehen lassen!«
    Es war wirklich der Duncan, die Yacht des Lord Glenarvan, jetzt von Robert, dem Sohne des Kapitän Grant, geführt, die von der Insel Tabor Ayrton nach zwölfjähriger Verbannung wieder in seine Heimat befördern sollte.
    Die Colonisten waren gerettet und befanden sich schon auf dem Heimwege!
    »Kapitän Robert, fragte Cyrus Smith, wer konnte Ihnen den Gedanken eingeben, nach dem Absegeln von der Insel Tabor, wo Sie Ayrton nicht gefunden hatten, einen hundert Meilen langen Weg nach Nordosten einzuschlagen?
    – Das geschah, Herr Smith, erwiderte Robert Grant, um nicht allein Ayrton, sondern auch Sie und Ihre Freunde zu suchen.
    – Meine Freunde und mich!
    – Gewiß! Auf der Insel Lincoln.
    – Auf der Insel Lincoln! riefen Gedeon Spilett, Harbert, Nab und Pencroff im größten Erstaunen wie aus einem Munde.
    – Woher kannten Sie die Insel Lincoln, fragte Cyrus Smith, da dieselbe noch auf keiner Karte eingetragen ist?
    – Ich erfuhr von ihr durch die Notiz, welche Sie auf der Insel Tabor zurückgelassen hatten, erwiderte Robert Grant.
    – Eine Notiz? rief Gedeon Spilett.
    – Gewiß; hier ist sie, antwortete Robert Grant und wies ein Schriftstück vor, das die Lage der Insel Lincoln, ›den jetzigen Aufenthaltsort Ayrton’s und fünf amerikanischer Colonisten‹, nach Länge und Breite angab.
    – Das ist der Kapitän Nemo! … sagte Cyrus Smith, als er die Notiz gelesen und in der Handschrift dieselbe erkannt hatte, von der jener in der Hürde vorgefundene Zettel herrührte.
    – Ah, sagte Pencroff, so war er es also gewesen, der unseren Bonadventure benutzt und sich allein nach der Insel Tabor gewagt hatte …
    – Um dort jene Notiz niederzulegen, fügte Harbert hinzu.
    – Ich hatte also doch Recht, zu sagen, äußerte der Seemann, daß der Kapitän uns auch nach seinem Tode noch den letzten Dienst erweisen werde
    – Meine Freunde, sagte Cyrus Smith mit feierlich bewegter Stimme, der alldarmherzige Gott erhalte die Seele des Kapitän Nemo, unseres Retters!«
    Betend hatten die Colonisten bei diesen Worten das Haupt entblößt.
    Da näherte sich Ayrton dem Ingenieur und sagte einfach:
    »Wo soll dieser Koffer untergebracht werden?«
    Es war der Koffer Nemo’s, den Ayrton beim Versinken der Insel mit Lebensgefahr gerettet hatte und den er jetzt getreulich dem Ingenieur wieder übergab.
    »Ayrton! Ayrton!« rief Cyrus Smith tief bewegt.
    Dann wandte er sich an Robert Grant und sagte:
    »Da, wo Sie einst einen Schuldbelasteten zurückließen, finden Sie jetzt ein durch die Reue geläutertes Herz wieder, einen Mann, dem ich stolz bin meine Hand bieten zu dürfen.«
    Man machte nun Robert Grant Mittheilung von der Geschichte des Kapitän Nemo und der der Colonisten der Insel Lincoln. Nachdem das Riff noch aufgenommen worden war, um zukünftig auf den Karten des Stillen Oceans eine Stelle zu finden, gab der Kapitän Befehl zu wenden.
     

    Ein Schiff in Sicht der Insel. (S. 709.)
     
    Vierzehn Tage später landeten die Colonisten an der Küste Amerikas und fanden ihr Vaterland wieder im Frieden nach jenem schrecklichen Kriege, der doch mit dem Triumphe des Rechtes und der Gerechtigkeit geendet hatte.
    Von den in dem Koffer, dem Legate des Kapitän Nemo, enthaltenen Schätzen ward der größte Theil zur Erwerbung einer ausgedehnten Besitzung im Staate Iowa verwendet. Eine einzige Perle, und zwar die schönste, wurde dem Schatze entnommen und der Lady Glenarvan im Namen der glücklich Heimgekehrten übersendet.
    Dort nach ihrer Besitzung, riefen die Colonisten alle Diejenigen zur Arbeit d.h. zum Reichthum und zum Glücke, denen sie auf der Insel Lincoln ihre Gastfreundschaft hatten bieten wollen Dort wurde eine große Colonie begründet, der sie den Namen ihrer in den Stillen Ocean versunkenen Insel gaben. Da fand sich ein Fluß, den man die Mercy, ein Berg, den man den Franklin taufte; ein kleiner See, der den Grant-See ersetzte, und Wälder, welche die Wälder des fernen
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