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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
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einer verwitterten Holztreppe an einem steinigen Strand.
    »Nach rechts, wir müssen ein Stück nach rechts.« Justus lief voraus.
    Zwischen den heranrollenden Wellen und den steilen Küstenklippen blieb nur ein schmaler Streifen Kiesstrand, der übersät war mit Felsbrocken. Die drei ??? liefen hintereinander und hielten sich so nah wie möglich an der Klippe. Doch es war äußerst beschwerlich, über die nassen Steine zu balancieren, und jeder der drei war ein paarmal kurz davor, auszurutschen. Dazu brachen sich immer wieder mächtige Wellen an vorgelagerten Felsen und überschütteten sie mit Schauern eiskalter, salziger Gischt. Irgendwo schrie eine einsame Möwe.
    »Wir müssten doch schon was sehen.« Bob atmete schwer und unregelmäßig.
    »Gleich. Da vorne geht´s um eine Ecke.« Justus´ Kapuze war zurückgeflogen, aber er hatte im Moment keine Hand frei. Nass und kalt klebten ihm die Haare am Kopf.
    Peter hatte seine Freunde überholt und war als Erster um die Felsenecke gebogen. Nach Luft ringend starrte er durch den Nebel aus Gischt und Regen eine steile Wand empor.
    »Erkennt man was?« Bob stellte sich neben ihn, und auch Justus war jetzt da.
    Peter nickte. »Ein Haus. Muss aber ein anderes sein als das, das wir oben gesehen haben. Es ist viel kleiner.«
    Auch Justus und Bob erkannten das eingeschossige Gebäude, das wie eine überdimensionale Muschel oben an der Steilwand klebte. Zwei Fenster konnten sie von hier unten ausmachen. Rechts und links des Hauses verlief eine mannshohe Mauer am Kamm der Klippe entlang.
    »Mist!«, schimpfte Bob. »Die Mühe hätten wir uns sparen können. Von hier unten sehen wir noch weniger als von oben.«
    Tatsächlich war das Grundstück vom Strand aus nicht weiter einsehbar.
    »Seht ihr einen Weg nach oben?« Justus ließ seinen Blick über die Felswand schweifen.
    »Nicht wirklich.« Peter schürzte die Lippen. »Die Wand sieht mir zwar nicht allzu schwierig aus, aber von einem Weg würde ich dennoch nicht sprechen.«
    »Und jetzt? Was wollen wir jetzt machen?« Bob blies in seine klammen Fäuste.
    Justus lehnte sich gegen die Felswand und zog sich die Kapuze fest um die Ohren. »Wir müssen herausfinden, ob da oben jemand ist. Am besten, wir denken uns irgendeine Geschichte aus. Dann klingeln wir und –«
    »Seht!« Peter deutete aufgeregt hinauf zu dem kleinen Haus. Eines der Fenster war gekippt worden, und eine Hand hatte sich durch den Spalt gequetscht, die irgendetwas festhielt. Plötzlich öffnete sie sich, und in der nächsten Sekunde trug der Wind einen weißen Fetzen hinaus auf den tosenden Ozean.

Die Wand
    »Da stimmt doch etwas nicht!« Justus stieß sich von der Wand ab und machte ein grimmiges Gesicht. »Ich möchte wetten, dass da oben nicht alles mit rechten Dingen zugeht.«
    Bob nickte zustimmend. »Klare Sache, da ist etwas faul.«
    »Oberfaul.« Auch Peter war sich ganz sicher.
    Der Erste Detektiv dachte einen Moment nach. Dann sagte er: »Okay, das müsste klappen. Hört zu, Kollegen. Wir machen Folgendes.«
    Fünfzehn Minuten später standen sie wieder am Anfang des Serpentinenweges. Völlig außer Puste und nass bis auf die Haut atmeten sie alle einen Moment durch. Dann nickten sie sich zu und gingen über den aufgeweichten Feldweg langsam auf das Holzgatter zu.
    Das einstöckige Haupthaus stand nur wenige Meter hinter dem Tor. Doch hohe Büsche und Bäume ließen gerade einmal den Blick auf den Eingangsbereich zu, wo die drei ??? eine schwere Holztür unter einem kleinen Vordach erkannten. Ein schmaler Kiesweg führte zu der Tür. Auch jetzt sahen sie kein Licht durch die Büsche hindurchschimmern, aber rechts vom Haus entdeckten sie in einem alten Schuppen einen Wagen. Er war fast völlig unter einer Plane verborgen.
    Bob deutete auf die Reifenspuren, die von dem Wagen zum Gatter führten. Sie waren frisch.
    Justus nickte. »Man ist zu Hause.« Dann deutete er auf Bob: »Roberto, klar?« Und auf Peter: »Pietro.«
    »Ja, aber jetzt klingel schon.« Peter trat von einem Bein aufs andere. Die Schuhe quietschten vor Nässe. »Giuliano.«
    Giuliano alias Justus drückte auf den Messingknopf über dem Briefschlitz. Ein Name war nirgendwo zu lesen.
    Eine halbe Minute tat sich nichts, und Justus wollte schon ein zweites Mal auf die Klingel drücken. Aber dann knackte der Lautsprecher der Gegensprechanlage.
    »Was wollt ihr?«, blaffte eine äußerst unfreundliche Männerstimme.
    »Ah, Scusi, Signore«, sprach Justus mit einem unüberhörbar
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