Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
horizontale Linie mit einem Halbkreis.«
    »Und hier links wieder Zacken und Wellen«, sagte Bob.
    »Ja ... hm.«
    »Was könnte ...«
    »... das sein?«
    »Vielleicht ein ... eine ...«
    »Eine Landschaft!«, erkannte Justus. »Ja! Das könnte sein! Da hat jemand eine Art Landschaft skizziert. Und die Linie mit dem Halbkreis könnte der Horizont und die Sonne sein.«
    »Wäre möglich.« Peter war nicht wirklich überzeugt und machte ein skeptisches Gesicht. »Aber warum malt jemand eine Landschaft auf ein Stück Holz? Warum nimmt er dazu kein Papier wie jeder andere auch?«
    Justus wendete das Brett. »Keine Ahnung. Vielleicht hat –«
    »Da!«, fiel ihm Bob ins Wort und deutete aufgeregt auf die andere Seite des Brettes. »Da steht was geschrieben!«
    »Tatsächlich.« Justus ging noch näher an das Brett heran, weil die Schrift stark verblasst und daher kaum zu entziffern war. »Da stehen ... Zahlen ... eine Zwölf, eine Zehn und ... das ist ein Datum!«, rief er aufgeregt. »Das Datum von vorgestern!«
    »Echt?« Peter verdrehte den Kopf, um besser lesen zu können.
    »Ja, und darunter steht irgendetwas wie Ei.., nein, Hi..., Hils, Hilf–« Justus stockte und las schweigend weiter. »O Gott!«
    »Was?«
    »Was ist?«
    »Da steht: Hilfe! Entführt! Es geht um Leben und T.«
    »Leben und ... Tod!«, hauchte Peter.

Pirate´s Point
    »Was haltet ihr davon?« Bob nahm Justus das Brett wieder ab und besah es sich von Nahem.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, sagte Justus. »Für einen geschmacklosen Scherz ist die Sache doch ziemlich aufwändig. Zumal der- oder diejenige nicht unbedingt damit rechnen konnte, dass das Brett angetrieben und gefunden wird.«
    »Vielleicht waren es Kinder?«, überlegte Peter. »Die haben hier am Strand ›Entführung‹ gespielt, dieses Brett gemalt und es ins Wasser geworfen.«
    »Aber warum haben Sie dann bei T aufgehört und nicht auch noch die restlichen zwei Buchstaben geschrieben?«, wandte Justus ein.
    »Weil es so dramatischer aussieht?« Peter fand die Antwort selbst dünn.
    »Die Skizze würde dagegen durchaus für Kinder sprechen. Sie sieht doch ziemlich unbeholfen aus. Allerdings«, Bob wies mit einer weiten Handbewegung auf den Küstenverlauf um sie herum, »mit der Gegend hier hat sie nicht viel zu tun. Hier sieht es ganz anders aus. Völlig flach und weit und breit nichts, was einem Gesicht oder Kopf gleichen könnte.«
    Justus zog ein zerknittertes Taschentuch aus seiner Hosentasche und schnäuzte sich. »Hört zu, Kollegen. Ich würde Folgendes vorschlagen: Lasst uns das Brett mit nach Hause nehmen. Vielleicht erkennen wir auf einer unserer Landkarten irgendwelche Ähnlichkeiten mit dieser Skizze. Sollte dem so sein, hätten wir einen Anhaltspunkt, dem wir nachgehen können. Wenn nicht, müssen wir die ganze Sache noch einmal überdenken. Wobei ich im Augenblick nicht wüsste, wo wir da ansetzen könnten.«
    »Denkst du, wir sollten Cotta informieren?«, fragte Peter.
    Inspektor Cotta arbeitete beim Police Departement von Rocky Beach. Die drei ??? kannten ihn gut, und zusammen hatten sie schon etliche Fälle gelöst.
    Justus schüttelte den Kopf. »Wegen einer merkwürdigen Inschrift auf einem Stück Treibgut? Ich glaube nicht, dass das für Cotta Grund genug ist, Nachforschungen anzustellen. Eher macht er sich über uns lustig oder mault uns an, dass wir ihm seine kostbare Zeit stehlen. Nein, nein. Cotta lassen wir erst einmal aus dem Spiel.«
    »Dann machen wir endlich, dass wir von hier verschwinden, bevor wir noch festfrieren.« Bob klemmte sich das Brett unter den Arm und stapfte los. Justus und Peter folgten ihm.
    Die drei ??? verließen den Strand, stiegen die Treppe hoch und steuerten auf Bobs Käfer zu. Doch kurz bevor sie ihn erreicht hatten, mussten sie noch einmal innehalten. Völlig verdutzt starrten sie alle drei auf ein verrostetes Hinweisschild, das die hiesigen Bade- und Strandregeln verkündete. Denn an einer losen Schraube des Schildes hing Peters Autoschlüssel.
    »Mann! Seht ihr das? Ich fass es nicht!« Peter nahm den Schlüssel ab und hielt ihn wie eine Trophäe in die Höhe. »Ich hab ihn wieder! Leute! Ich hab ihn wieder!«
    »Da würde ich meinen Glücksgöttern aber ein paar Kerzen anzünden«, witzelte Bob.
    »Eher dem schlauen Finder, der den Schlüssel da hingehängt hat«, korrigierte ihn Justus.
    »Wenn ich ihn finde, werde ich ihn von oben bis unten abknutschen!«, versprach Peter, der sichtlich erleichtert war und über das ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher