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Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
Autoren: Deborah Court
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verwöhnter Schwächling werden. Immerhin würde es einst Elathans königliche Pflicht sein, Fearann zu verteidigen, das Land des Volkes der Fae - der Feen, Elfen und unzähligen anderen magischen Kreaturen. Er sollte sicherstellen, dass niemals ein Mensch die magischen Grenzen überschreiten würde.
    Doch der König behandelte seinen Sohn keineswegs wie die anderen jungen Krieger. Bres hatte befohlen, dass Elathan härter und länger als jeder Andere trainieren sollte. Der Prinz übte sich unentwegt im Umgang mit seinen Waffen, vom ersten Lichtstrahl an bis zu dem Moment, in dem sein Körper aufgab und er erschöpft zusammenbrach. Für den Fall, dass er einmal zu früh den Kampf abbrach und erklärte, müde zu sein, hatten seine Lehrer die Anweisung erhalten, ihn an die Wand der Waffenkammer zu ketten. Dort züchtigten sie ihn mit der Peitsche, bis ihm das Blut in Strömen über den Rücken rann.
    Nach der Bestrafung wurden seine Wunden unverzüglich auf Geheiß des Königs von Feenheilern behandelt, sodass er seine Kampfübungen am nächsten Tag wieder aufnehmen konnte. Endlose Stunden in Kriegsführung wechselten sich ab mit harter körperlicher Arbeit. So blieb keine Zeit mehr für die einfachen Vergnügungen, die der Prinz zuvor so sehr geschätzt hatte. Elathan liebte es, auf seinem Pferd durch die riesigen alten Wälder zu galoppieren, die die Festung des Königs umgaben. Aber am meisten liebte er es, Zeit mit seiner beinahe gleichaltrigen Cousine zu verbringen, der Lady Ailidh.
    Selbst in den Träumen des Prinzen rief ihr Name noch eine Welle unerträglichen Schmerzes hervor, die gewaltsam seine Seele durchbrach. Über die Jahre war dieser Schmerz zu einem alten Freund geworden, der Elathan oft besuchte, wann immer er sich in tiefster Nacht in seinem Bett wälzte, ohne jemals Ruhe oder Frieden zu finden.
    Ailidh war nur wenige Tage nach Elathan, dem Thronfolger, geboren worden. Queen Aeval war während der Geburt des Prinzen gestorben. Eine schwierige Schwangerschaft und die Anstrengungen der Geburt, die beinahe zwei Tage währten, war mehr gewesen, als ihr zierlicher Körper erdulden konnte. Bevor sie verblutet war, hatte die Königin ihren neugeborenen Sohn geküsst und ihm im Beisein ihrer Hofdamen einen Namen gegeben. "Elathan. Der Starke." Manchmal konnte der Prinz in seinen Träumen immer noch die Stimme seiner Mutter hören, die mit letzter Kraft seinen Namen flüsterte.
    Auch Aidlidhs Mutter, die Halbschwester des Königs, hatte die Geburt nicht überlebt. So kam es, dass die beiden Kinder zusammen aufwuchsen, genährt von derselben Amme und umsorgt von den früheren Hofdamen der Königin. Seit ihrer frühesten Kindheit waren der Junge und das Mädchen unzertrennlich gewesen, und befanden sie sich an getrennten Orten, wussten sie stets, wo sich der Andere gerade aufhielt. Sie schienen in einer eigenen geheimen Sprache miteinander zu kommunizieren, und teilten sogar ihre Gedanken. Wenn man sie Seite an Seite sah, wirkten die beiden beeindruckend, einander so ähnlich wie Geschwister. Sie besaßen dieselbe stolze, königliche Haltung, Haut wie Alabaster und bernsteinfarbene Augen. Doch das Haar des Prinzen hatte die blassgoldene Farbe eines Mondstrahls im Winter, während Ailidhs mitternachtsschwarz war.
    Elathan war stärker und wilder als seine zarte Cousine. Er verletzte sich oft bei Raufereien mit anderen jungen Elfen, oder indem er Bäume erklomm, die noch zu hoch für ihn waren. Wurde er danach für seinen Ungehorsam geschlagen, weinte Ailidh mit ihm. Die Kinder teilten sogar ihren Schmerz. Ihre Seelen waren so eng miteinander verbunden, dass es sogar Elathans Vater ängstigte, der eines Tages entschied, es sei das Beste, die beiden zu trennen.
    Als die Wachen des Königs das Gemach betraten, hielten sich die Kinder gegenseitig fest umschlungen und weinten. Sie ahnten bereits, was geschehen würde. Als sie gewaltsam auseinandergerissen wurden, hallten ihre verzweifelten Schreie noch Stunden durch die alten Gänge des Schlosses, bis sie schließlich verstummten. Zuerst war ihr Schmerz so unerträglich, dass sie am liebsten gestorben wären. Doch dann fanden sie Möglichkeiten, sich heimlich zu treffen, in verdunkelten Fluren oder unbewohnten Kammern. Oft standen sie einfach da und umarmten sich, die Stirn des einen an die des anderen gepresst, und teilten ihre Gedanken. Allein diese seltenen, kostbaren Stunden gaben Elathan die Kraft, die grausame Erziehung zu überleben, die der König für seinen
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