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DIE FRAUEN DER DIKTATOREN

DIE FRAUEN DER DIKTATOREN

Titel: DIE FRAUEN DER DIKTATOREN
Autoren: Diane Ducret
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würde mich sehr freuen, würde es niemand sagen, fragt gar niemand nach meiner Post.

Es grüßt
Deine Dich liebende Frau [7]
     
    Alexandria (Ägypten), 21. November 1938
    Herr Hitler,
    es ist mir unklar, wie ich diesen Brief anfangen soll. Lange, lange Jahre schwerer Erlebnisse, moralischer Qualen und Sorgen, des Unkennens sich selber, des Strebens nach etwas Neuem – das alles ist auf einmal vorbei, in einem Augenblick, in dem ich verstanden habe, dass ich Sie habe, Herr Hitler. Ich weiß, dass Sie eine große, mächtige Persönlichkeit sind und dass ich nur eine unbedeutende Frau bin, die in einem fernen fremden Lande lebt, aus dem ich vielleicht nicht fortreisen können werde, aber Sie sollen mich verstehen. Wie groß ist das Glück, da man plötzlich das Ziel seines Lebens findet, da plötzlich ein heller Lichtstrahl finstere Wolken durchdringt und immer heller und heller wird! Ebenso in mir – alles ist von so großer Liebe beleuchtet worden, Liebe für meinen Führer, meinen Lehrer, dass ich manchmal sterben möchte, indem ich Ihr Bild vor mir habe, damit ich nie mehr sehe, was nicht Sie sind. Ich schreibe an Sie, nicht als Herrn Kanzler eines mächtigen Reiches, ich schreibe an Sie einfach als einen Menschen, der mir teuer ist und es stets, bis ans Ende meines Lebens mir bleiben wird.

Ihre bis auf den Tod
Baronin Else Hagen von Kilvein
     
    Keine dieser Frauen kannte den „Führer“ persönlich.
     
    Berlin, 10. September 1939
    Mein lieber zuckersüßer Adolf,
    muss an Dich schreiben, denn ich bin so allein. Zuhause die Jungs sind beide spazieren gegangen, Lenchen ist zu ihrem Freund, und ich sitze und machte Handarbeiten, z.B. Strümpfe stopfen und Wäsche ganz machen, wollte runter gehen, aber es regnet, und ich habe so viel ganz zu machen, immer arbeiten, nicht, mein Süßer […] Ich gucke mir immer Deine Bilder an und lege sie vor mich hin, dann küsse ich sie auch. Ja, ja, mein lieber, süßer, guter Adolf, die Liebe ist echt wie Gold […] Also nun, mein Süßer, nehme ich auch an, dass Du mein Paket bekommen hast mit dem Kuchen, und dass er Dir auch gut geschmeckt hat. Was ich an Dich schicke, ist alles aus reiner Liebe. Nun werde ich schließen. Sei du, mein lieber, süßer, guter Adolf, vieltausendmal gegrüßt und geküsst von Deiner
lieben guten Miele [8]
     
    Die Bewunderinnen, die den „Führer“ in ihren Netzen fangen wollen, schicken ihm gar Eheverträge, die er unterzeichnen soll:
     
Der Unterzeichnete bezeugt hiermit, Fräulein Anne-Marie R. zum gesetzlichen Ehegatten zu nehmen. [9]
     
    Dagmar Dassel erhält nie eine Antwort von Hitler, doch sie schreibt unverdrossen Brief um Brief an ihn, insgesamt 250 Seiten. Den ersten am 25. Februar 1940 anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der Nationalsozialistischen Partei. Ihre Verehrung für den „Führer“ wächst mit jedem Brief. Am 11. Mai 1941 schreibt sie:
     
    Mein Führer,
    ich kann heute nun mein Gelöbnis unverbrüchlicher, unwandelbarer, unerschütterlicher Treue und Liebe erneut betonen: Mein ganzes Leben, Denken und Fühlen gehört nur Ihnen, mein Führer, meinem liebsten, besten, edelsten, größten, herrlichsten, einzigsten, genialsten Menschen, dem Gotterbetenen und Gottgesandten, nur Ihnen, mein Führer, nur Ihrem herrlichen Erlösungs- und Friedenswerk. Nur Ihnen, dem auserwählten, gesalbten, gekrönten und geliebten Kinde Gottes, Gottes Sendbote des Friedens, dem Vollstrecker des Willens Gottes auf Erden, Ihrem großdeutschen Volk und Reich, jetzt in Sonderheit Ihrer herrlichsten Helden-Wehrmacht, um Ihnen, mein Führer, dem Ersten Soldaten und Obersten Befehlshaber dieser herrlichen Wehrmacht, dem genialsten und größten Feldherrn und Strategen aller Zeiten, dem genialsten Staatsmann, dem größten Deutschen, nur Ihnen, mein Führer, dem hehrsten Helden, dem größten Sieger in Zeit und Ewigkeit, nur Ihnen, mein Führer, dem reinen und innigen Menschen, unablässig arbeite, wache und bete ich im Stillen, reinen Herzens freudig in Liebe für Sie und Ihr großdeutsches Volk und Reich […] meine Seele umgibt Sie und dankt Ihrer herrlichsten Helden-Wehrmacht auf allen Ihren Siegeszügen mit dem Panzer der göttlichen Liebe, damit auch Ihren treuen Verbündeten bis zum Endsieg. Meine Seele jubelt immerzu.
    Mein Führer!

Frau Dagmar Dassel [10]
     
    Berlin, 17. Juli 1941
    Lieber Adi!
    Du wirst gewiss etwas Sehnsucht nach mir haben. Ich will Dir zum Zeichen meiner Liebe wieder ein Bild senden. Lege Dir auch ein
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