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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie
Autoren: Asimov Isaac
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liegen. Die graue, glänzende Oberfläche war leicht abgenutzt vom Gebrauch. Seldons geschickte, altersfleckige Finger spielten auf dem harten Plastikrand. Rote Symbole leuchteten in dem Grau auf.
    Â»Das repräsentiert den gegenwärtigen Zustand des Imperiums«, sagte Seldon.
    Er wartete.
    Schließlich sagte Gaal: »Das ist doch sicher keine vollständige Repräsentation.«
    Â»Nein, keine vollständige«, räumte Seldon ein. »Ich freue mich, dass Sie mein Wort nicht blindlings akzeptieren. Dies ist jedoch eine Annäherung, die genügt, die Behauptung zu beweisen. Sind Sie damit einverstanden?«
    Â»Ja, unter dem Vorbehalt, dass ich die Ableitung der Funktion später verifizieren werde.« Gaal würde sich hüten, in eine mögliche Falle zu tappen.
    Â»Gut. Fügen Sie dem hier die Wahrscheinlichkeiten hinzu, die bekannt sind für: ein Attentat auf den Kaiser, den Aufstand eines Vizekönigs, das Zusammentreffen von Zeiten wirtschaftlicher Depression, die fallende Rate von Planetenerkundungen, die …«
    Seldon sprach weiter. Bei jedem Punkt, den er erwähnte, erwachten unter seiner Berührung neue Symbole zum Leben und verschmolzen mit der ursprünglichen Funktion, die sich erweiterte und veränderte.
    Gaal unterbrach ihn ein einziges Mal. »Ich erkenne die Gültigkeit dieser Umwandlung nicht.«
    Seldon wiederholte sie langsamer.
    Gaal sagte: »Aber das geschieht mittels einer verbotenen Sozio-Operation.«
    Â»Gut. Sie sind schnell, aber noch nicht schnell genug. In diesem Zusammenhang ist sie nicht verboten. Lassen Sie es mich durch Expansionen machen.«

    Die Prozedur dauerte viel länger, und als sie zu Ende war, erklärte Gaal demütig: »Ja, jetzt verstehe ich es.«
    Schließlich war Seldon fertig. »Das ist Trantor in fünf Jahrhunderten. Wie interpretieren Sie das?« Er neigte den Kopf zur Seite und wartete.
    Gaal sagte ungläubig: »Als völlige Zerstörung! Aber … aber das ist unmöglich. Trantor ist noch nie …«
    Seldon war von der heftigen Erregung eines Mannes erfüllt, bei dem allein der Körper alt geworden war. »Sie haben gesehen, wie wir zu diesem Ergebnis gekommen sind. Fassen Sie es in Worte. Vergessen Sie für einen Augenblick den Symbolismus.«
    Gaal antwortete: »Je spezialisierter Trantor wird, desto verwundbarer wird es, desto weniger kann es sich selbst verteidigen. Außerdem wird es als Beute umso wertvoller, je stärker es sich zum Verwaltungszentrum des Imperiums entwickelt. Da die kaiserliche Nachfolge immer ungewisser wird und die Fehden unter den großen Familien an Zügellosigkeit zunehmen, verschwindet die soziale Verantwortlichkeit.«
    Â»Das reicht. Und was ist mit der numerischen Wahrscheinlichkeit einer völligen Zerstörung innerhalb von fünf Jahrhunderten?«
    Â»Das kann ich nicht sagen.«
    Â»Sie können doch sicher eine Feldableitung durchführen?«
    Gaal fühlte sich unter Druck gesetzt. Seldon gab ihm den Taschenrechner nicht, sondern hielt ihn einen halben Meter von seinen Augen entfernt. Gaal rechnete wie ein Wahnsinniger. Seine Stirn wurde feucht vom Schweiß. »Etwa 85 Prozent?« , fragte er.
    Â»Nicht schlecht.« Seldon schob die Unterlippe vor. »Aber auch nicht gut. Der tatsächliche Wert ist 92,5 Prozent.«

    Â»Und deshalb werden Sie Raven Seldon genannt?«, fragte Gaal. »Ich habe in den Zeitschriften nichts darüber gefunden.«
    Â»Natürlich nicht. Das lässt sich nicht drucken. Glauben Sie, das Imperium könne auf diese Weise enthüllen, wie wackelig es steht? Das ist eine sehr einfache Demonstration in Psychohistorik. Aber einige unserer Ergebnisse sind in die Aristokratie durchgesickert.«
    Â»Das ist schlimm.«
    Â»Nicht unbedingt. Alles wird mit einberechnet.«
    Â»Ist das der Grund, weshalb über mich Nachforschungen angestellt werden?«
    Â»Ja. Über alles, was mit meinem Projekt zusammenhängt, werden Nachforschungen angestellt.«
    Â»Sind Sie in Gefahr, Sir?«
    Â»O ja. Es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1,7 Prozent, dass man mich hinrichtet, aber natürlich würde das Projekt dann trotzdem weitergeführt werden. Wir haben auch das mit einberechnet … Nun gut. Sie werden doch morgen zu mir in die Universität kommen?«
    Â»Das werde ich«, antwortete Gaal.
    KOMMISSION FÜR ÖFFENTLICHE
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