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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ein Schrein für irgend etwas, an das ich eigentlich nicht glaube . Es sah fast aus wie ein Shintoschrein, und verlieh dem Schwert etwas Ehrwürdiges. In gewissem Sinne, einem sehr realen Sinn, war es das Zentrum seines Lebens.
    Doch werde ich für den Rest meines Lebens auf diese Zeit zurückblicken, anstatt mich neuen Herausforderungen zu stellen? Er sagte sich, dies sei albern und morbide. Wenn Riannas Arbeit erst einmal beendet sein würde …
    Sie war das Äquivalent dessen, was auf seiner Welt ein ordentlicher Professor einer Wissenschaft gewesen wäre, die man übersetzt durch eine Translatorscheibe, von allen zivilisierten Sapiens in der Kehle oder dem Vokalmechanismus getragen, als Studium vergangener und gegenwärtiger Sapiens-Kulturen bezeichnet hätte. Das Fach war in Danes Augen eine Mischung aus Anthropologie und Archäologie. Und wenn Rianna ihre Berichte abgeschlossen hatte, würde sie originäre, individuelle Forschung betreiben können.
    Die meisten Wissenschaftler ihrer Qualität schlossen sich irgendeiner Stiftung an, und die meisten dieser Stiftungen waren entweder protosaurisch oder protokanin. Den Protosimianern oder Humanoiden traute man nicht die entsprechenden Fähigkeiten der Hartnäckigkeit und Reflektion für diese Art von Wissenschaft zu. Daher brachten die Reichtümer von der Jägerwelt auch für Rianna die Erfüllung eines Traums und eine Herausforderung. Es war genügend Geld für jene Art von Forschung, die sie wirklich anstrebte, – ohne diese endlose Jagd nach einer Finanzierung, den lästigen diplomatischen Kratzfüßen, bei denen man seine Integrität kaum wahren konnte, wenn man sich bei den wichtigen Leuten einschmeicheln mußte, die den Zutritt zu den gewünschten Forschungsgebieten kontrollierten.
    In allen Kulturen und Zivilisationen scheint es einige gemeinsame Dinge zu geben. Es hört sich hier genauso an, als handle es sich um Forschungs- und Regierungsprogramme auf der Erde. Als Dane dies sagte, zerstörte er eine von Riannas Illusionen – irgendwie hatte sie gern dem Gedanken nachgehangen, Danes Welt, die Erde, sei ein romantisches, primitives Paradies.
    Er wandte sich von dem breiten Panorama ab, griff nach dem schillernden Knopf an der Wand – und dann registrierte er etwas, was er schon vorher einmal wahrgenommen hatte, hielt inne und suchte in der Menge noch einmal nach diesem Punkt, den er gerade erblickt hatte. Eine ziemlich kräftige Frau mit leuchtendrotem Haar und neben ihr …
    Er hatte die beiden unzählige Male zusammen gesehen … aber dann lange Zeit nicht mehr, nicht seit sie auf diese Welt gekommen waren. Neben Rianna ging ein riesiger Protosaurier von graugrüner Farbe durch die brodelnde Menge auf den Eingang der riesigen Lebenseinheit zu – und wenn die meisten Protosaurier für Dane auch kaum voneinander unterscheidbar waren, so würde er diesen hier stets wiedererkennen.
    Aratak! Aratak, der riesige Echsenmensch, der an ihrer Seite bei der Jagd gekämpft, mit ihnen überlebt hatte und zu Freiheit und. Reichtum gelangt war … Aratak, hier!
    Aber Aratak, der Philosoph und Kämpfer, sollte eigentlich am anderen Ende des Galaktischen Bundes sein! Nachdem sie zusammen auf Dalliths Welt gelandet waren und die Empathen auf Spika IV von ihrem Tod in Kenntnis gesetzt hatten, war Aratak zu seinen eigenen Leuten und der friedlichen, klosterartigen Disziplin eines Gläubigen des Kosmischen Eies zurückgekehrt.
    Wenn Dane an Aratak dachte, stellte er ihn sich immer Lichtjahre entfernt vor, in einem der Sümpfe, die er so schätzte, bis zu den Nasenlöchern im Schlamm, wie es seine Haut brauchte, in stiller Meditation über die philosophischen Implikationen des Eis.
    Was tat Aratak hier, in der sybaritischen Atmosphäre von Festival, der Zentralwelt des Bundes? Was hatte Aratak veranlaßt, seine friedliche Meditation zu verlassen?
    Wahrscheinlich irgendeine Forderung der galaxisweiten Bürokratie. Dane hatte nie erfahren, welche Position Aratak innerhalb seiner eigenen Gesellschaft einnahm – wenn Dane auch annahm, es sei irgendeine hohe Stellung –, doch er hatte geglaubt, Aratak würde sich mit den Reichtümern der Jäger die Freiheit erkaufen und sein Leben in angenehmer, friedlicher Meditation verbringen. Er hatte nicht erwartet, Aratak in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten wiederzusehen, wenn überhaupt noch einmal! Was immer auch der Grund für sein Auftauchen war, Dane war entzückt bei dem Gedanken, den riesigen Protosaurier, seinen Freund und
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