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Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.

Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.

Titel: Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.
Autoren: Mike Powelz
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auch auf die Idee, Geld an ein Hospiz zu spenden oder einmal im Leben eine Sterbe-Patenschaft zu übernehmen. Bislang haben wir nur am Anfang des Lebens einen Paten. Warum nicht auch am Ende? Es ist bereichernd für beide Seiten. Falls Sie nach der Lektüre Lust darauf haben, einen Sterbenden zu begleiten oder sich ein Hospiz von innen anzuschauen, sollten Sie es tun.
    Lust? Ein Bekannter von mir stolperte über diesen Begriff. Dabei ist er völlig korrekt. Das Erlebnis kann Ihr Leben schöner und lebenswerter machen – auch wenn Sie sich das nicht vorstellen können. Warum? Sie können lernen, wie Sie besser leben und fundamentale Fehler vermeiden können, die viele Sterbende bereuen. Todsicher.
    Noch ein letztes Wort: Vielleicht finden Sie den Begriff Flockenleserin komisch oder sperrig und fragen sich, ob der Krimi nicht besser Der Sensenmann oder Der Serienmörder im Hospiz heißen sollte. Oder ob Thriller nicht besser klingt als Kriminalroman . Oder ob Blutspritzer, Injektionsspritzen, Gift und Pistolen auf dem Cover nicht spannender wären als Schneeflocken, die Sie vielleicht an Weihnachten oder einen Gedichtband erinnern. Die Antwort auf alle drei Fragen lautet: nein. Fast alle Menschen lesen Flocken, wenn sie sterben – wahrscheinlich auch Sie und ich. Was das bedeutet, werden Sie verstehen, wenn Sie die Hauptfigur des Krimis bis zum Ende begleitet haben – und Minnies letzte Liebe miterlebt haben.
    Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit Die Flockenleserin – Ein Hospiz. Zwölf Menschen. Ein Mörder.
     
    P.S. Noch ein Tipp:
    Wenn Sie mögen, können Sie sich vor dem Beginn Ihrer Lektüre ein Lied anhören, das eine wichtige Rolle im Krimi spielt und Sie auf die Lektüre einstimmt. Sie können es aber auch später nachholen, wenn Sie die passende Stelle im Buch erreicht haben:
     
     
    http://www.youtube.com/watch?v=8HirribrSKo
    (Anneliese Rothenberger: In mir klingt ein Lied)
     
    Liebe Leser! Ich bitte Sie herzlichst um Rezensionen auf amazon.de

Vorwort von Antonia Rados: Tod mit Flügeln
     
    Antonia Rados
     
    Die Österreicherin, Jahrgang 1953, begann ihre TV-Laufbahn beim ORF, für den sie unter anderem in Washington war. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde die promovierte Politologin spätestens vor zehn Jahren durch ihre Liveberichte aus Bagdad während des Irakkriegs. Die Kriegsreporterin und Chefreporterin Ausland des Senders RTL, erhielt zahlreiche Preise, darunter den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus 2003. Im Jahr 2012 führte sie eines der letzten Exklusiv-Interviews mit dem libyschen Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi. Antonia Rados lebt in Paris.
     
    In Afghanistan, wo ich Mike Powelz vor einigen Jahren während einer Reportage traf, gibt es das folgende Sprichwort: „Im Leben eines Mannes zählen nur zwei Tage. Der Tag seiner Hochzeit und der Tag seines Todes.“
    Das Leben eines Afghanen oder e iner Afghanin vor dem zweiten „wichtigen Tag“, dem Todestag, ist dabei meistens kurz, unsicher und das Ende gewalttätig. Bei Männern bringt der Krieg in der Regel den brutalen Tod. Zwangsverheiratete Frauen machen ihrem Leben freiwillig ein Ende. Sie verbrennen sich.
    Eine solche Tragödie spielte sich ab, als Mike Powelz und ich in der afghanische n Stadt Herat waren. Eine Frau namens Gololai lag in einem Krankenhaus im Sterben. Sie war jung. Sie war hübsch. Sie war unglücklich. Nach einer Woche starb sie unter grausamen Schmerzen, die sie sich selbst zugefügt hatte. Sie hatte sich mit Benzin übergossen.
    An den Tod gewöhnt man sich n icht als Reporter, umso weniger, wenn es sich um eine junge Frau handelt. Jeder Tod ist ein lähmender Schock. Man verstummt, wie Mike Powelz und ich verstummten, als wir im Hof des Krankenhauses von Herat standen. Wie soll man sich verhalten in so einem Moment des langsamen, sicheren Sterbens? Noch dazu in einem Land, wo der Tag des Todes als „wichtiger Tag“ angesehen wird? 
    Es waren überflüssige Sorgen über kulturelle Unterschiede.
    Als Gololai begraben wurde, traf ich abseits des Trauerzuges ihren Onkel. Er sah aus wie ein strenger Moses mit rauschendem Bart. Obwohl, ich hatte erfahren, er hatte seine Nichte immer gut behandelt. Moses blieb vor mir stehen, nickte langsam und sagte: Nun sei es zu Ende. Nun sei Gololai in „Allahs gnädigen Händen.“ Er hob seine Arme gegen den Himmel. Er weinte.
    Obwohl ich nicht sehr religiös bin, war ich berührt. Bei nahe weinte ich mit. Der Onkel hatte Gololais Tod sich
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