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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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einmal Ragnar war, schenkte er ihr ein Lächeln. Was die Sera nur dazu veranlasste, ihr Messer in den Hasen zu rammen und mit erhobenem Haupt und voller Verachtung davonzugehen, um den halb gehäuteten Hasen an dem Ast baumeln zu lassen.
    »Autsch«, meinte Ragnar und verzog das Gesicht, als er sah, an welcher Stelle die Sera ihr Messer in den armen Hasen getrieben hatte. »Das sieht nicht so aus, als ob sie uns mögen!«
    »Bedanke dich bei Hergrimms Blutreitern dafür«, meinte ich und rief die Glut mit meinem Daumen herbei, um dann zu paffen, bis die Pfeife zog. »Was erwartest du, wenn sie seit Jahrhunderten jeden Vorwand nutzen, um ihre Lager zu überfallen, ihre Frauen zu schänden und ihre Männer zu erschlagen? Es ist ein Wunder, dass sie sich nicht auf uns stürzen.«
    »Das wäre mir lieber als diese Verachtung«, knurrte Ragnar verbittert. »Kann man ihnen nicht einfach sagen, dass wir nichts damit zu tun haben? Langsam schlägt es mir auf das Gemüt, wenn jeder mich so ansieht, als wäre ich nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln wert.«
    »Die Blutreiter ritten unter der Flagge Askirs und die Kor können sich noch gut daran erinnern, wie die dritte Legion hier gewütet hat.« Ich seufzte und wies auf das gegenüberliegende Lager. »Was willst du tun, Ragnar? Willst du dort hingehen und sagen, dass wir die Wahrheit nicht wussten? Sie wissen, dass unsere Legionen die Mauern der Grenzfesten besetzt hielten, sie wissen, dass wir Soldaten ausgeschickt haben, um ihre Lager zu zerstören. Meinst du, es reicht, wenn wir ihnen sagen, dass es uns leidtut, dass die Ostmark sie mit Absicht so herausgefordert hat? Dass man wollte, dass sie immer wieder gegen das Unrecht aufbegehrten, das man ihnen antat? Dass man sie dazu gebracht hat, gegen die Grenzfesten anzurennen, damit Hergrimm mehr Gold für die Ostmark fordern konnte?«
    »Ja«, nickte Ragnar grimmig. »Ich kann mir vorstellen, wie sie das aufnehmen würden!« Er sah hinüber zu Ma’tar, der sich am Lagerfeuer mit Mahea unterhielt. »Selbst unsere Barbaren halten Abstand zu uns. Versucht man mit einem freundlich ins Gespräch zu kommen oder ihnen sogar ein Bier aus dem eigenen kostbaren Vorrat anzubieten, schauen sie einen an, als ob man ihnen die Schwester gestohlen hätte, und drehen sich auf dem Absatz um und gehen weg.«
    »Es sind nicht unsere Barbaren, Ragnar. Der alte La’mir hat ihm geraten, mich offiziell als Führer des Stammes anzuerkennen. Damit sein Stamm freies Geleit in die Ostmark bekommt.« Ich tat eine hilflose Geste. »Tatsächlich sind wir hier gelandet, weil ich als ›Stammesführer‹ das Recht habe, hier am Wettkampf um den Tarn teilzunehmen.«
    »Guter Plan«, knurrte er. »Erst Leib und Leben riskieren, um ein paar Stücke Jade zu bekommen, und dann willst du den Tarn auch noch an Delgere abgeben? Was hast du davon?«
    »Elsine versprach, Delgere zur Königin der Kor zu machen und sie zu beraten. Was ich davon habe?« Ich zuckte mit den Schultern. »Delgere hat sich verpflichtet, dass die Kor unter ihrer Führung weder die Ostmark noch das Kaiserreich angreifen. Das reicht mir.«
    Ragnar ließ den Grashalm fallen. »Glaubst du tatsächlich, dass es Maestra Elsine gelingen wird, die Kor zu überzeugen, ihr zu folgen?«
    »Hhm«, meinte ich. »Sie scheint jedenfalls davon überzeugt. Delgere sagt, dass die Geister den Schamanen der Stämme schon seit Jahren raten, sich unter den Schutz des Drachen zu begeben. Sie haben sich dagegen gestemmt, weil sie stets davon ausgegangen sind, dass der Drache für Askir steht. Jetzt, da La’mir eine andere Deutung gefunden hat, hofft sie, dass er auch die anderen Schamanen der Kor überzeugen kann. Wenn wir dann auch noch den Tarn für Delgere gewinnen, haben wir die Prophezeiung der Geister, die Traditionen der Kor und die Legende auf unserer Seite.«
    »Was zur Folge hätte, dass sich die Kor nicht mit Kriegsfürst Arkin verbünden werden.«
    »Das ist der Plan«, nickte ich.
    Ragnar wies mit seinem Blick zu dem anderen Lager hin. »Deswegen werden sie uns nicht weniger hassen.«
    »Ja«, seufzte ich. »Doch wenn die Kor sich aus dem Krieg heraushalten, haben wir Zeit gewonnen, den Konflikt hier friedlich zu lösen.«
    »Wenn du Marschall Hergrimm an Delgere auslieferst.«
    »Ich liefere ihn nicht aus«, sagte ich ruhig. »Elsine sagt, sie will ihn sich selbst holen. Hergrimm ist ein Verräter, er hat es nicht anders verdient.«
    Ragnar schaute mich skeptisch an. »Wenn du es sagst. Was
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