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Die Fährte der Toten

Die Fährte der Toten

Titel: Die Fährte der Toten
Autoren: Michael White
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spuckt.
     
    'Ganz einfach - weil ich keine Lust darauf habe, dass du hinter mir auf dem Bock sitzen musst, weil deine Karre endgültig abraucht. Und weil ich weiß, dass bald eine Tankstelle kommt, wo wir deine Maschine wieder in Schuss bringen können.'
     
    'Prima. Und was machen wir dann?'
     
    'Dann suchen wir uns ein stilles Plätzchen und tauchen für eine Weile ab.'
     
    Pete macht einen Schritt auf Jerry zu und sieht ihm direkt in die Augen.
     
    'Und wenn es dann was zu besprechen gibt, stehe ich dir jederzeit gerne zur Verfügung.'
     
    Jerry betrachtet seine Stiefelspitzen und nickt.
     
    'Wie schön. Dann können wir uns ja mal ganz in Ruhe unterhalten.'
     
    'Hast Du ein Problem? Hm? Nur raus damit, ich bin ganz Ohr.'
     
    Jerry strafft sich und macht einen Schritt auf Pete zu.
     
    'Wir sind auf der Flucht, Pete. Du weißt es, ich weiß es, die meisten der Jungs wissen es. Jemand...etwas...ist hinter uns her. Und wir alle wissen, warum.'
     
    Pete starrt Jerrys hagere Gestalt nur wortlos aus seinen stahlgrauen Augen an.
     
    ‚Das ist ja mal was ganz Neues. Sonst noch was?‘
     
    Jerry blickt zur Seite, schweigt für einen Moment und zuckt dann mit den Schultern.
     
    'Nein. Das wärs. Für jetzt. Den Rest bereden wir später.'
     
    Er wendet sich den anderen zu, die müde über ihren Lenker hängen und die kurze Diskussion schweigend, aber aufmerksam verfolgt haben.
     
    'Also Jungs, ihr habt den großen Häuptling gehört. Weiter gehts. Wenns gut läuft, gibts bald ein kaltes Bier!'
     
    Zustimmendes Gemurmel und das Starten von schweren Motorrädern sind die Antwort. Pete streicht sich über seinen sorgfältig geschnittenen Bart und sieht dann zu Lee hinüber, die etwas abseits von den anderen auf ihrer Maschine sitzt und zu ihm herüber schaut. Ihre Blicke treffen sich, und Pete will etwas sagen, doch es kommt nicht über seine Lippen.
     
    Wir alle wissen, warum, denkt er. Wir alle wissen es.
     
    Und du am allerbesten, Sister Moon.
     

Teufel / 2
     
    Ernie wirft einen Blick auf die Uhr und gähnt herzhaft. Gleich Feierabend. Und das ist auch gut so, denkt er. In seinen Kabuff war es heiß wie in der Hölle, und die Klimaanlage hat rein gar nichts gebracht. Er wirft einen Blick in die Kasse. Gähnende Leere. Ist ja auch kein Aas gekommen. Manchmal fragt er sich, wie sich dieser Laden eigentlich rentiert. Auf der anderen Seite, wenn er an seine miese Bezahlung denkt, bleibt für die Säcke von der Gesellschaft wohl noch genug über.
     
    Wenigstens hat er tagsüber seine Ruhe gehabt und kann jetzt nach Hause, ein paar alte Pornohefte abschlecken, die er letztens auf der Toilette gefunden hat. Was die Leute so alles liegenlassen. Grinsend schlurft Ernie zur Tür, um die beiden Zapfsäulen abzuschließen – und stößt um ein Haar mit der Gestalt zusammen, die wie aus dem Nichts im Türrahmen erschienen ist.
     
    'Hey Mann...ich hätt mir fast in die Hose gemacht. Was solln der Scheiß?'
     
    Ernie stolpert einen Schritt zurück, während er die Rockertype in der abgewetzter Lederweste betrachtet. Im Gesicht eine schlecht verheilte Narbe, als hätte er mal was mit nem Messer abgekriegt. Ernie schluckt. Das ist keiner von diesen Poser-Idioten, die ab und zu vorbeigezockelt kommen, wenn sie ihre Zahnarztpraxis zugemacht haben. Der ist echt. 
     
    'Mann, haben Sie mich erschreckt... Was kann ich denn für Sie tun?'
     
    Das Narbengesicht grinst ihn an.
     
    'Ich will nur eine Auskunft, du alter Furz. Dann wird alles gut, ok?'
    Er schiebt Ernie mühelos in den Laden zurück, und Ernie bricht von einem Moment auf den anderen der kalte Schweiß aus. Der will nicht tanken, und der will auch keine Sargnägel. Der will was anderes.
     
    'Ja...klar...gerne doch...was immer Sie wollen...worum gehts denn?'
     
    'Na, gefällt dir, was du siehst? Hast du mich auch gut abgespeichert in deinem hohlen Hirn? Ja? Prima! Dann können wir ja weitermachen.'
     
    Das Narbengesicht sieht sich um, stemmt die Hände in die Hüften und wendet sich wieder Ernie zu.
     
    'Also Freundchen, ich suche jemanden. Eine Motorradgang. Sollen hier durchgekommen sein. Der Boss ist ein Riese mit Glatze, und er hat seine kleine Freundin dabei. Ein heißes Geschoss. Lange schwarze Haare, grüne Hexenaugen. Erinnerst du dich?'
     
    Ernie spürt, wie seine Kehle trocken wird, und bevor er antworten kann, redet das Narbengesicht weiter.
     
    'Klar erinnerst du dich. Wahrscheinlich hast du die Kleine gesehen und bist direkt danach aufs
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