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Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)
Autoren: Kristina Lloyd
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denn irgendwo lüsterne junge Männer auftun würden, Kitty als Erste an der Reihe. Fingerfertigkeit war schön und gut, und sie erfüllte ihren Zweck, aber um ein Mädchen richtig heiß und schwach werden zu lassen, gab es nichts Besseres als ein paar richtig schöne, feste Stöße.
    Als sie den Fliesenboden der Eingangshalle erreichte, hörte sie ein lautes Pochen an der Tür. Sie beachtete es gar nicht. Das gehörte schließlich nicht zu ihren Aufgaben. Erst ein Anranzer aus dem Untergeschoss machte ihr klar, dass sie sich da getäuscht hatte. Sie fluchte gekonnt. Dienstmagd, Stubenmädchen, Küchenhilfe und nun auch noch Butler, verdammt nochmal. Sie hätte zu Hause bleiben sollen. Wäsche rubbeln war ein Spaß im Vergleich mit alldem hier.
    Sie öffnete die schwere Eichentür und sah sich einem Boten mit Zylinder gegenüber. Kitty lächelte ihn kokett an und musterte ihn durch die niedergeschlagenen Augenwimpern hindurch. Nun, sie schätzte ihn auf unter dreißig. Aber ohne eine Regung zu zeigen, streckte der Mann ihr nur einen Umschlag entgegen, der erkennen ließ, dass er für den Hochwohlgeborenen Charles Longleigh bestimmt war. Dann wünschte er ihr knapp einen guten Tag und schritt die Stufen hinab.
    Kitty seufzte und schloss die Tür. Diese Londoner waren einfach nicht so zum Anbandeln aufgelegt wie die Leute auf dem Lande. Sie starrte auf den Umschlag und wusste nicht so recht, was sie mit ihm anfangen sollte. Dann fiel ihr ein: Briefe gehörten auf das Tischchen in der Eingangshalle.
    Sie drehte sich gewandt um, richtig stolz darauf, wie schnell sie das schon gelernt hatte. Aber er war weg. Der Tisch war einfach fort. Kitty starrte ungläubig auf den leeren Fleck. Die neue Herrin musste auch ihn haben abtransportieren lassen, zusammen mit all den anderen Sachen, die ihr nicht gefielen. Was für eine Verschwendung, dass sie ihn gerade erst noch sorgfältig poliert hatte.
    Da ertönte ein Rufen von der Kellertreppe. Die Köchin kam mit aufgeplusterten Backen durch die Tür am hinteren Ende des Korridors.
    «Kitty Preedy», zeterte sie und drohte ihr mit dem Finger. «Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, dass du versuchst, dich vor deinen Pflichten zu drücken, werd ich dir die Hammelbeine lang ziehen. Sieh zu, dass du hier herunter kommst. Es gibt noch genug Arbeit.»
    Kitty stöhnte und schob den Brief tief in ihre Rocktasche. Wenn sie mal einen Moment Zeit fände, würde sie vielleicht auch mal wieder zum Atmen kommen. Und dann würde sie ihrem Herrn diesen Brief überbringen.
***
    Noch war die Dämmerung nicht hereingebrochen, aber in Clarissas Zimmer waren die karminroten Vorhänge bereits zugezogen. Das schwächer werdende Sonnenlicht durchdrang sie wie ein sanfter roter Schatten. Es ließ die eichenen Sockel unterhalb der Wandpaneele wie Mahagoni leuchten und die vergoldeten Bilderrahmen wie Rotgold strahlen.
    In der Feuerstelle brannte ein kleines Feuer. Es war nicht angezündet worden, um den Raum zu erwärmen, sondern wegen der Lockeneisen. Clarissa räkelte sich in ihrer Sitzbadewanne davor und verspürte eine köstliche Trägheit. Ihre langen Beine, die vorn über den Rand des Bottichs hingen, glänzten wie Bernstein in dem flackernden Licht. Ihr Kopf hing locker über die Kante nach hinten. Ihre Augen hielt sie geschlossen.
    Pascal schien magische Hände zu haben. Sie wusch sie nicht nur. Sie massierte und streichelte sie mit Berührungen, die fest und sanft zugleich waren. Während sie arbeitete, murmelte sie leise Komplimente und summte verträumt Melodien vor sich hin. Jede Anspannung zwischen ihnen war jetzt wie weggeschmolzen. Es verband sie eine angenehme Mattigkeit, unterlegt mit erwartungsvoller Spannung.
    Pascale kniete vor der Wanne und tauchte den Schwamm in das nach Blütenessenz duftende Seifenwasser. Mit langsamen, sinnlichen Bewegungen ließ sie ihn durch das Tal zwischen Clarissas Brüsten gleiten und über die üppigen Hügel. Sie rieb ihn über ihre Schultern und über ihren Bauch, indem sie ihn sanft ausdrückte.
    Regenbogenschillernde Seifenblasen flossen über Clarissas Körper und zurück ins Wasser, das schaumig um ihre Taille spielte. Pascale hob einen der nassen Arme und ließ den Schwamm darüberstreichen, indem sie ihn drehte und wendete, um nicht einen einzigen Quadratzentimeter auszulassen. Dann glitt der Schwamm erneut über Clarissas Brüste und verweilte dort einen Moment länger als zuvor.
    «Was für ein hübscher Busen», flüsterte Pascale mit rauer
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