Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
Autoren: Adam-Troy Castro
Vom Netzwerk:
Station zu sehen bekomme.«
    »Sie reisen nicht gern«, erklärte ich.
    »Stubenhocker, was?«
    »Sie sind nicht nur Stubenhocker, sie bleiben auch lieber unter sich. Sie haben wenig Interesse an speziesübergreifender Diplomatie. Die meisten lernen nie, Merkantil zu sprechen. Diejenigen, mit denen wir zusammengelebt haben, wurden als Sonderlinge angesehen, weil sie mit Menschen zusammenwohnen wollten, und sogar sie hatten Probleme, eine andere Sprache als ihre eigene zu lernen. Die Fähigkeit des Spracherwerbs lässt bei dieser Spezies nach der Pubertät stark nach. Außerweltliche Sprachen zu lernen, fällt ihnen in jedem Alter ausgesprochen schwer. Sollten Sie je dazu kommen, diese beiden zu befragen, dann werden Sie vermutlich einen Dolmetscher brauchen.«
    »Aggnnh, das kann ja heiter werden.« Er legte die Fingerspitzen aneinander. »Aber der Punkt ist, dass diese beiden nicht einfach irgendwelche Touristen sind, die sich zufällig auf der Station aufgehalten, plötzlich diese berühmte Kriegsverbrecherin entdeckt und spontan aus einer Laune heraus entschieden haben, sich diesen einmaligen Zufall zunutze zu machen und eine patriotische Großtat zu vollbringen.«
    »Davon würde ich auch nicht ausgehen.«
    »Sie haben auf Sie gewartet.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Er dehnte den Moment ein wenig. »Ich mag Sie nicht, Counselor.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das ist mir weitgehend gleichgültig.«
    Er betrachtete die Scheibe, die die Porrinyards dem ersten Bocai abgenommen hatten und die nun in einem Levitationsfeld schwebte, sicher außerhalb der Reichweite irgendwelcher ungeschickter Hände, die sie versehentlich hätten aktivieren können. »Irgendeine Ahnung, was das ist?«, fragte er.
    Nun meldete sich Oscin allein. »Das nennt man eine ...« (Bitte Geräusch einsetzen, das sich anhört wie ein Paar Tchi, die zur gleichen Zeit unter Verdauungsproblemen leiden). »Merkantil-Übersetzung: Klaue Gottes. Es ist eine K'cenhowten-Waffe, die vor beinahe sechzehntausend Jahren eingeführt wurde. Die repressive Theokratie, die damals an der Macht war, hat sie zur zeremoniellen Exekution von Ketzern benutzt. Ich hätte sie selbst nicht erkannt, hätten wir nicht eine kurze Dienstreise zu einer unserer Botschaften auf dem Grund und Boden von K'cenhowten unternommen, in der eine dieser Waffen ausgestellt worden ist. Bis jetzt hatte ich angenommen, es gäbe außerhalb von Museen und Privatsammlungen keine funktionstüchtigen Exemplare mehr.«
    Aus irgendeinem Grund überließen die Porrinyards Skye die Pointe: »Sie sind sehr wertvoll.«
    »Schön zu hören«, sagte ich. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand am Tag meiner Ermordung sagt, ich hätte nur ein paar Cent gekostet.«
    »Das wäre in diesem Fall äußerst unwahrscheinlich«, beschied mir Skye. »Es hat nie mehr als hundert Klauen Gottes gegeben. Man nimmt an, dass keine zwanzig mehr übrig geblieben sind. Ich denke, wir müssten Kontakt zu einem Experten aufnehmen und uns die genaue Zahl nennen lassen, um herauszufinden, ob wir die Herkunft dieses Exemplars aufdecken können.«
    »Ist das denn notwendig?«, fragte Pescziuwicz. »Das ist doch nur ein Gerät wie jedes andere auch. Meine Vorgesetzten könnten die grundlegende Funktionsweise in einer halben Stunde eruieren. Was sollte irgendjemanden davon abhalten, heutzutage so ein Ding nachzubauen?«
    Oscin übernahm. »Technisch gesehen nichts. Aber es scheint mir der logische erste Schritt zu sein, die Authentizität dieser Waffe zu bestimmen.«
    »Warum?«
    »Wenn es sich um eine echte Antiquität handelt, so ist sie erheblich mehr wert als das Kopfgeld, das auf den Counselor ausgelobt wurde. Die Sponsoren dieses Attentäters hätten also ein schlechtes Geschäft gemacht. Ist das Gerät aus neuerer Zeit, dann hat sich jemand viel Mühe gemacht, eine obskure Waffe nachzubauen, was, wie wir annehmen müssten, symbolische Gründe haben dürfte. Wie auch immer, das Alter der Waffe zu bestimmen, würde uns helfen, herauszufinden, was im Kopf der Attentäter vorgegangen ist ... oder welche Mittel ihre Auftraggeber, wenn überhaupt, auf den Tisch gelegt haben.«
    Angesichts der Umstände wusste ich genau, dass ich es bedauern würde, die nächste Frage zu stellen: »Was hätte sie mit mir angestellt?«
    Skyes sanftere Stimme passte sich Oscins Tonfall an. »Wird die Waffe in unmittelbarer Nähe des Angegriffenen aktiviert, produziert sie eine intensive, örtlich begrenzte Oberschwingung, die imstande ist, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher