Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne
Autoren: Robert Arthur
Vom Netzwerk:
meisten Geschäftsinhaber, Handwerker und Wirte die alte schwedische Nationaltracht. Das gibt der Sache erst Atmosphäre.«
    Justus Jonas, der gerade sein Hemd zuknöpfte, trat aus dem Zimmer und überblickte beeindruckt die Aussicht.
    »Sieht aus wie eine Filmkulisse«, sagte er. »Bert Young braucht nur seine Kamera in Gang zu setzen, die ganze Staffage ist schon da. Nur ist das hier alles Wirklichkeit. Was ist denn das für eine Kirche dort drüben, Bob?«
    »Das muss St. Georg sein«, sagte Bob. »Es ist eine ungefähre Nachbildung des berühmten Doms von Linköping, mit einer Kuppel und zwei Glockentürmen. Seht ihr die beiden hohen schlanken Türme? Im Turm zur Linken hängen acht Glocken, die zum Gottesdienst läuten. Der Turm rechts birgt ein wahres Ungetüm von Glocke, die Magnus-Glocke. In dem Roman von Erik Holmqvist führte ja Graf Magnus, der dem König ergeben war, im siebzehnten Jahrhundert eine Armee gegen aufständische Höflinge. Als er die Rebellion niedergekämpft hatte, dabei aber selbst in Lebensgefahr geraten war, läutete er diese große Glocke, um seine Gefolgsleute wissen zu lassen, dass er überlebt hatte und nun ihre Hilfe brauchte. In einem letzten großen Einsatz machten die Königstreuen alle Rebellen dingfest. Hier in Magnusstad wird die große Glocke bei wichtigen feierlichen Anlässen geläutet, so zum Beispiel alljährlich zum Jahrestag der Firmengründung und an schwedischen Nationalfeiertagen. Sie hat einen ganz tiefen Klang, den man von allen anderen Glocken in der Stadt unterscheiden kann, und man hört sie fast drei Meilen weit.«
    »Bestens informiert, Kollege!« Peter grinste.
    »Wir sollten uns fertig machen, zu dem Treffen mit Lars«, warf Justus ein. »Er hat mir sagen lassen, er würde mit uns zusammen frühstücken.«
    »Frühstück käme mir jetzt gerade recht«, rief Peter. »Wo soll das denn stattfinden?«
    »Abwarten«, antwortete Justus. »Kommt, wir schauen noch einmal nach unserem Gepäck und sehen zu, dass alles in Ordnung ist. Schließlich sind wir dienstlich hier.«
    Er trat ins Zimmer zurück. Der Raum hatte eine hohe Decke und holzgetäfelte Wände von seidig warmem Glanz. Über dem mächtigen Himmelbett, das mehr als zwei Meter breit war und in dem sie zu dritt geschlafen hatten, hing ein geschnitztes Wappen der Familie Holmqvist.
    Ihre Reisetaschen standen noch auf einem Gestell. Sie hatten sie nur geöffnet, um Schlafanzüge und Zahnbürsten herauszunehmen, nachdem sie spät am Abend zuvor angekommen waren. Mit dem Flugzeug waren sie bis Houston gereist. Von der Stadt hatten sie allerdings nichts gesehen, weil sie den Flughafen überhaupt nicht verlassen hatten. Sie waren gleich in einen großen Hubschrauber umgestiegen, der sie zum kleinen Privatflugplatz auf dem Gelände der Magnus-Werke brachte.
    Dann hatte sie ein großes Auto zum Palast gebracht, und ein livrierter Bediensteter hatte sie in Empfang genommen. Lars war bei einer Besprechung im Werk und konnte sie nicht gleich begrüßen, aber wie er ausrichten ließ, würde er sich zum Frühstück mit ihnen treffen. Der Bedienstete hatte sie über scheinbar endlos lange Flure geführt und endlich zu diesem Zimmer gebracht. Sie waren ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
    Jetzt erst packten sie aus und hängten ihre Kleider weg. Ihre Sachen verstauten sie in einem schönen, geräumigen Schrank, der bestimmt ein paar Jahrhunderte alt war. Die gewohnten modernen Einbauschränke wären hier im antik möblierten Palast ein Stilbruch gewesen.
    Drei Gegenstände räumten sie nicht weg – drei Fotoapparate. Wenigstens sahen die Dinger so aus. Es waren auch Kameras, ziemlich groß und aufwendig, mit Blitzgerät und vielerlei Zubehör. Aber vor allem konnte man sie zum Funken verwenden. Eine eigens dafür konstruierte leistungsstarke Sprechfunkeinrichtung war hinten in jeden Apparat eingebaut. Das Blitzgerät diente gleichzeitig als Antenne für Senden und Empfangen. Wenn man in die Kamera hineinsprach, trug die Stimme zehn Meilen weit. Selbst aus dem Inneren von Gebäuden betrug der Sendebereich noch zwei oder drei Meilen.
    Für die Übertragung gab es zwei Wellenlängen. Es konnte nur mitgehört werden, wenn ein Radio oder ein anderes Funkgerät genau auf diese Frequenz eingestellt war. Und die einzigen Geräte, bei denen dies zutraf, abgesehen von den dreien, die auf dem Bett lagen, befanden sich in der Stadt, wo Bert Young mit seinem Filmteam sich im Hotel ›Stockholm‹ einquartiert hatte.
    Er war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher