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Die drei ??? und der magische Kreis

Die drei ??? und der magische Kreis

Titel: Die drei ??? und der magische Kreis
Autoren: M. V. Carey
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Justus in die Küche. Auf dem Bildschirm berichtete Fred Stone gerade die neuesten Einzelheiten zum Fall Bainbridge. »Heute früh hat Charles Davis, der Vor-standsvorsitzende der Video Enterprises, einen Anruf erhalten«, sagte er. »Man erklärte Mr. Davis, die Bainbridge-Filme würden gegen ein Lösegeld von zweihundertfünfzigtausend Dollar an die Personen, in deren Besitz sich die Filme zur Zeit befinden, zurück-gegeben werden. Mr. Davis äußerte sich nicht dazu, ob Video Enterprises dieser Lösegeldforderung nachkommen wird. Die Filme gelten jedenfalls als unersetzlich.«
    »Ein toller Dreh!« rief Peter. »Alte Filme zu klauen und damit eine Erpressung zu starten!«
    Der Nachrichtensprecher fuhr fort: »Es ist uns gelungen, zu dem gestrigen Einbruch in das Filmlabor in Santa Monica ein Interview zwischen Jefferson Long, einem erfahrenen Kriminalberichterstatter unseres Regionalstudios, und Marvin Gray, der seit vielen Jahren Madeline Bainbridges Manager ist, zustande zu bringen. Wir übertragen nun eine Bandaufzeichnung dieses Interviews.«
    Fred Stone drehte sich zu dem Monitor um, der links von ihm stand. In der nächsten Sekunde sahen Justus und seine Freunde einen sonnengebräunten Mann mit welligem weißem Haar auf dem Bildschirm. Er saß auf einem einfachen Holzstuhl vor einem Kamin und hielt ein Mikrofon in der Hand. Eine Uhr auf dem Kaminsims hinter ihm zeigte die Zeit an: halb zehn Uhr.
    »Guten Abend, verehrte Zuschauer«, sagte der Mann. »Hier meldet sich Jefferson Long – die meisten von Ihnen werden mich als Kriminalberichterstatter kennen – vom Landsitz von Miss Bainbridge bei Malibu. Marvin Gray, Madeline Bainbridges langjähriger Freund und Vertrauter, hat sich bereit erklärt, zu dieser späten Stunde mit uns über die Filme zu sprechen, die am frühen Abend bei dem Einbruch in das Filmlabor entwendet wurden.
    Vielleicht wird uns Mr. Gray auch etwas über Miss Bainbridge und ihr Lebenswerk erzählen. Viele von Ihnen werden sich noch an sie erinnern.«
    Die Kamera schwenkte von Jefferson Long weg, und die Zuschauer konnten nun Marvin Gray sehen. Neben dem blendend aussehenden Jefferson Long wirkte er ein wenig ungepflegt und farblos. Er lächelte jedoch in überlegener Manier, als nehme er Long nicht ganz ernst.
    »Ich bin überzeugt, daß Sie sich sehr gut an Miss Bainbridge erinnern, Mr. Long«, sagte er. »Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie früher einmal selbst Schauspieler. Sie spielten den Cotton Mather in Madeline Bainbridges letztem Film ›Es geschah in Salem‹. Es war Ihr erster Film, nicht wahr?«
    »Ja, ganz richtig«, sagte Long. »Aber –«
    »Und auch Ihr letzter«, sagte Marvin Gray.
    »Das ist aber unfreundlich, das so hinzuwerfen«, sagte Tante Mathilda. »Man könnte meinen, der hat etwas gegen Mr. Long.«
    »Kommt mir auch so vor«, meinte Justus.
    Jefferson Long war sichtlich aus der Fassung gebracht, und er steuerte hastig das Thema seines Interviews an. »Zweifellos war es für Miss Bainbridge ein Schock, vom Diebstahl ihrer Filme erfahren zu müssen«, sagte er. »Wir hatten übrigens gehofft, sie hier persönlich begrüßen zu können.«
    »Miss Bainbridge gibt grundsätzlich keine Interviews«, erklärte Marvin Gray. »Und heute abend braucht sie absolute Ruhe. Ihr Arzt hat ihr ein Beruhigungsmittel verordnet. Wie Sie ganz richtig vermuten, hat sie einen Schock erlitten.«
    »Durchaus verständlich«, sagte Jefferson Long gewandt. »Mr. Gray, das Kinopublikum bekam keinen der Filme von Miss Bainbridge mehr zu sehen, seit sie sich ins Privatleben zurückzog.
    Was hat sie dazu veranlaßt, diese Filme nunmehr an das Fernsehen zu verkaufen?«
    Marvin Gray lächelte. »Vor dreißig Jahren hatten die Filmverlei-her noch keine Ahnung, daß Spielfilme einmal zu Attraktionen der Fernsehprogramme werden würden«, sagte er. »Nur Madeline Bainbridge sah das kommen. Sie glaubte zuversichtlich an die große Zukunft des Fernsehens – obwohl sie sich aus Fernsehen überhaupt nichts macht.«
    »Sie sieht sich keine Fernsehsendungen an?« fragte Long.
    »Nein, niemals. Aber sie wußte schon vor dreißig Jahren, welche Bedeutung das Fernsehen einmal haben würde, und sie erwarb sämtliche Rechte an den Filmen, in denen sie mitgewirkt hatte.
    Vor drei Wochen entschied sie, daß nun die Zeit reif sei. Sie unterschrieb einen Vertrag mit Video Enterprises und übertrug ihnen die Verwertungsrechte. Heute früh wurden die Negative an Video Enterprises übereignet und zur
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