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Die drei ??? und der magische Kreis

Die drei ??? und der magische Kreis

Titel: Die drei ??? und der magische Kreis
Autoren: M. V. Carey
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sie für Beefys Vater gearbeitet. Sie gab Justus ein paar Briefe. Dann schaute sie an ihm vorüber zu jemand hin, der gerade die Treppe heraufkam.
    »Sie werden schon erwartet«, sagte sie und wies auf die offenste-hende Tür zu Beefys Büro.
    Justus blickte sich um. Ein magerer dunkelhaariger Mann in einem hellen Anzug ging an ihm vorbei in Beefys Zimmer.
    »Das ist Marvin Gray«, sagte Mrs. Paulson leise. »Er bringt das Manuskript von Madeline Bainbridge.« Mrs. Paulson seufzte.
    »Es ist seine Lebensaufgabe, für Madeline Bainbridge dazusein.
    Ist das nicht romantisch?«
    Ehe Justus sich dazu äußern konnte, kam Beefy mit einem Stapel Blätter in den Händen aus seinem Büro. »Ach, Just, das trifft sich gut«, sagte er. »Nimm das Manuskript hier zum Kopiergerät hinunter und mach mir gleich eine Kopie von jeder Seite. Es ist handgeschrieben, und eine Zweitschrift existiert nicht. Mr. Gray sorgt sich wegen der Sicherheit.«
    »Das Gerät ist ausgefallen«, sagte Justus. »Soll ich das Manuskript zum Kopieren in eine Schnelldruckerei bringen?«
    Gray tauchte neben Beefy im Türrahmen auf. »Nein, laß das lieber«, sagte er. »Es ist sicherer, wenn es hierbleibt.«
    »Wir geben gut darauf acht«, versprach Beefy.
    Gray nickte. »Schön. Und da Sie nun über das Manuskript verfügen, geben Sie mir bitte den Scheck, ich muß weiter.«
    »Den Scheck?« wiederholte Beefy. »Sie meinen den Honorarvorschuß?«
    »Ja, natürlich«, sagte Gray. »Laut Vertrag müssen Sie bei Ablieferung des Manuskripts fünfundzwanzigtausend Dollar an Miss Bainbridge bezahlen.«
    Beefy war ganz verwirrt. »Mr. Gray, normalerweise wird ein Manuskript bei uns erst einmal gelesen. Der Scheck ist auch noch gar nicht ausgeschrieben.«
    »Ach«, sagte Marvin Gray. »Nun ja. Also gut. Schicken Sie mir dann den Scheck mit der Post zu.«
    Er ging die Treppe hinunter.
    »Na, der braucht das Geld aber dringend«, meinte Mrs. Paulson.
    »Mir scheint, er kann einen Verlagsvertrag nicht richtig lesen«, sagte Beefy. »Die Klausel, daß das Manuskript vom Verleger erst angenommen werden muß, ist ihm entgangen.«
    Beefy trat wieder in sein Büro, und Justus ging zur Poststelle zurück.
    »Möchtet ihr heute ein paar Überstunden einlegen?« fragte Mr. Grear, als Justus hereinkam. »Die Druckerei hat gerade die Prospekte für unsere Werbeaktion zum Singvögel-Buch hergeschickt.
    In ein paar Stunden könnten wir die Blätter eintüten, und dann kann ich sie gleich morgen früh zur Post bringen.«
    Die Jungen übernahmen die Sonderschicht gern und sagten am Telefon zu Hause in Rocky Beach Bescheid, daß sie später heim-kommen würden. Sie waren fleißig beim Falten und Kuvertieren von Werbeprospekten, während die anderen Mitarbeiter einzeln oder in Grüppchen nach Hause gingen. Um viertel vor sechs ging Mr. Grear weg, um die letzte Ausgangspost des Tages zum Hauptpostamt zu bringen. »Auf dem Rückweg bringe ich euch aus dem Laden an der Ecke ein Grillhähnchen mit«, versprach er.
    Als er gegangen war, machten die Jungen emsig weiter. Ein jäher Windstoß wehte zum offenen Fenster herein. Bei der Tür verfing er sich und warf sie ins Schloß. Die Jungen zuckten bei dem Krach zusammen, ließen sich aber nicht weiter stören.
    Es war viertel nach sechs, als Bob in seiner Arbeit innehielt und schnupperte. »Riecht’s hier nach Rauch?« fragte er.
    Peter drehte sich zu der geschlossenen Tür um. In der Stille hörten die Jungen das Brausen des Verkehrs auf der Pacifica Avenue.
    Und dann hörten sie noch etwas anderes – ein leises, von knistern-den Lauten durchsetztes Rauschen, das durch die dicken Lehm-ziegelwände gedämpft zu ihnen drang.
    Justus runzelte die Stirn. Er ging zur Tür und legte die Hand an das Holz. Es war ganz warm. Er griff nach dem Knauf, der sich noch wärmer anfühlte, und zog sehr vorsichtig die Tür auf.
    Schlagartig wurde das Rauschen ohrenbetäubend laut. Eine dikke Rauchwolke quoll in den Raum und hüllte die Jungen sofort ein.
    »Um Himmels willen!« schrie Peter.
    Justus warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür und schlug sie zu. Er wandte sich zu den anderen um. »Draußen auf dem Flur –« sagte er. »Da steht alles in Flammen!«
    Der Rauch kroch nun durch die Türritzen herein und trübte die Luft, während er zum offenen Fenster hinzog, von dem man auf einen schmalen Durchgang zwischen dem Verlagsgebäude und dem Nebenhaus blickte. Justus lehnte sich gegen das Eisengitter vor dem Fenster und drückte.
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