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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund
Autoren: M. V. Carey
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Tor aus den Bretterzaun entlang, der das Betriebsgelände umgab. Dieser Zaun war von Künstlern aus Rocky Beach, denen Onkel Titus gelegentlich einen Gefallen getan hatte, üppig bemalt worden. Die Straßenfront zierte ein Seepanorama – ein Segelschiff, das bei tobendem Unwetter zwischen Wellenbergen unterging. Im Vordergrund Bob ein gemalter Fisch den Kopf aus dem gemalten Meer und sah sich das sinkende Schiff an. Bob drückte auf das Fischauge, und zwei grüne Planken im Zaun schwenkten zur Seite. Das war das Grüne Tor, einer der Geheimgänge zum Schrottplatz.
    Bob und Peter traten durch die Öffnung und ließen das Tor hinter sich wieder zufallen. Jetzt standen sie in Justs Freiluft werkstatt, deren Bereich die Jungen vom Warenlager durch sorgsam aufgeschichtete Stapel von Schrott und Gerümpel ab-geteilt hatten. In der Werkstatt gab es eine kleine Druckerpresse, und dahinter lehnte ein Eisenrost. Bob zog ihn zur Seite, bückte sich und kroch in Tunnel II, eine weite Wellblechröhre, die unter aufgehäuftem Altmetall zur Zentrale führte.
    Diese »Zentrale«, das Hauptquartier der drei ???, war ein verbeulter alter Campinganhänger, der an einer Seite des Lagerhofs stand. Hoch aufgetürmter Schrott und altes Bauholz entzogen ihn den Blicken.
    Peter folgte Bob in den Tunnel, zog den Gitterrost hinter sich wieder zurecht und kroch auf allen vieren ungefähr fünfzehn Meter weit. Die Röhre mündete unmittelbar unter einer Bodenluke in der Zentrale.
    »Warum kommt ihr denn so spät?« fragte Jonas, als Bob die Luke anBob. Der gewichtige Erste Detektiv war in dem winzigen Laboratorium, das sich die Jungen eingerichtet hatten.
    Bob antwortete nicht, aber Peter stöhnte, als er in den Anhänger hinaufstieg. »Ich hab's mir gegönnt, mir vor dem Rüberkommen die Zähne zu putzen und was überzuziehen«, sagte er. »Was ist denn so brandeilig, daß wir zu nachtschlafender Zeit aufstehen müssen, und was hast du da in dem Topf?« Justus hielt den Porzellantiegel in seiner Hand schräg, so daß die anderen feine weiße Kristalle sehen konnten.
    »Zauberpulver«, sagte Justus.
    Peter ließ sich auf einen Stuhl fallen und lehnte sich dösig an einen Aktenschrank. »Gräßlich, wenn du so geheimnisvoll tust«, sagte er.
    »Und auch noch so früh am Tag.«
    Justus nahm eine Flasche Wasser von einem Regal über dem Labortisch und goß ein paar Tropfen über die weißen Kristalle, und dann rührte er das Ganze mit einem Plastiklöffelchen um. »Diese Kristalle sind eine metallische Legierung«, sagte er. »Ich habe in einem alten Buch über Kriminologie davon gelesen. Sie sind wasserlöslich.«
    Bob seufzte. »Willst du uns Nachhilfe in Chemie geben?«
    »Warum nicht?« Justus öffnete eine Schublade und holte eine Tube dicker weißer Paste heraus. Er quetschte ziemlich viel davon in die Lösung im Topf und mischte dann alles langsam und gründlich durch. »Diese Paste habe ich für besondere Fälle in Reserve«, erklärte er stolz. »Sie zieht Wasser an – und das ist nicht sehr häufig.«
    Er spähte befriedigt auf die cremige Masse im Tiegel. »So müßte es richtig sein«, verkündete er, als er den Deckel aufschraubte.
    »Jetzt haben wir eine Paste mit Zauberkraft.«
    »Na und?« fragte Peter.
    »Angenommen, wir bestreichen etwas mit dieser Paste . . .
    sagen wir mal, die Griffe der Schreibtischschubladen bei Mr. Prentice. Die Paste wird rein und weiß bleiben. Aber weiter angenommen, es kommt jemand daher und faßt die Griffe an. Nach spätestens einer halben Stunde hat der Betreffende schwarze Flecken an den Fingern – und die lassen sich nicht abwaschen!«
    »Aha!« sagte Bob. »Wir sollen also den Fall übernehmen!«
    »Mr. Prentice hat mich gestern spätnachts noch angerufen«, sagte Justus. »Er sagte, er könne nicht einschlafen. Während des Abends hat er im Arbeitszimmer mehrmals den Lichtschein gesehen. Er war sehr aufgeregt und hatte Angst.«
    »Du liebe Zeit, Just, der Mann ist doch ein Spinner!« sagte Peter.
    »Was können wir denn für ihn tun?«
    »Gut, er leidet vielleicht unter Einbildungen«, bestätigte Justus.
    »Ich nehme an, er ist sehr oft allein, und einsame Menschen haben manchmal solche Einbildungen. Deshalb hatte ich zuerst Bedenken, den Fall zu übernehmen. Aber es kann auch sein, daß wir ihm unrecht tun, wenn wir es ablehnen, Ermittlungen anzustellen. Er sagt völlig zu Recht, er könne sich mit seinem Problem nicht an die Polizei wenden. Er könnte nicht einmal eine normale Detektei
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