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Die drei ??? und das Riff der Haie

Die drei ??? und das Riff der Haie

Titel: Die drei ??? und das Riff der Haie
Autoren: William Arden
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Vater hat es nie geglaubt«, sagte Torao. »Der Mann, der da zurückkehrte, war Shozo Yamura sehr ähnlich, aber nicht mit ihm identisch. Er wußte vieles über die Familie, manches aber auch nicht. Er schob die Unstimmigkeiten auf seine achtjährige Abwesenheit und auf seine Kriegsverwundungen, die sein Aussehen verändert und sein Gedächtnis beeinträchtigt hatten.
    Alle Papiere, die etwas über Shozo aussagten, waren in Hiroshima vernichtet worden – Familienurkunden, medizinische und zahnärztliche Befunde, einfach alles – und allen bei der Marine registrierten Daten zufolge war der Kriegsheimkehrer niemand anders als Shozo. Sogar seine Fingerabdrücke entsprachen denen in den Akten!«
    »Fingerabdrücke schließen eine Täuschung doch aus, Torao«, wandte Peter ein.
    »Aber Täuscher arbeiten mit Fingerabdrücken«, sagte Justus.
    »Ihr Vater wurde noch vor dem Krieg geboren? Ehe Shozo wegging?«
    »Ja. Als Shozo die Familie verließ, heiratete er eine arme Kellne-rin, und bald kam mein Vater zur Welt, aber während des ganzen Krieges bekamen Mutter und Kind Shozo nicht zu Gesicht. Mein Vater war natürlich vor dem Krieg noch zu jung, um eine Erinnerung an den Mann zu haben, der fortgegangen war. Aber mit dem Mann, der zurückkehrte, verband ihn nie etwas – er war ihm auf Anhieb unsympathisch. Seine Mutter – meine Großmutter – deutete manchmal an, der heimgekehrte Shozo müsse ein Betrüger sein.«
    »Und warum hat sie ihn dann nicht entlarvt?« fragte Justus.
    »Sie hatte schreckliche Angst vor ihm, sie konnte ja überhaupt nichts beweisen, und sie war darauf angewiesen, daß sich jemand um sie und ihr Kind kümmerte. Das Leben der Nachkriegszeit war sehr schwer, und Lebensmittel waren knapp. Sie entschied sich dann wohl für ein sicheres Leben statt für eine Auseinandersetzung. Aber das war unrecht!«
    Torao blickte lange in die Abenddämmerung hinaus. »Der Mann, der sich Shozo Yamura nennt, ist ein böser Mensch! In Japan ist er verhaßt, und man verdächtigt ihn verschiedener krimineller Delikte. Er hat alle Angehörigen der Familie Yamura aus der Firma verdrängt und wir haben ihn im Verdacht, daß er die Gewinne entnommen und veruntreut hat, so daß vom Familienvermögen eines Tages vielleicht nichts mehr bleiben wird. Er hat immer von der Familie getrennt gelebt, und möglicherweise hat er sogar meine Großmutter – seine vermeintliche Ehefrau – umgebracht, denn sie starb bald nach seiner Rückkehr!«
    »Ja, aber«, fragte Peter verwundert, »was ist dann aus Ihrem richtigen Großvater geworden?«
    Torao war die Empörung anzusehen. »Das hat mein Vater zu ermitteln versucht, als er heranwuchs. Er fand heraus, daß Shozo sich nach seinem Weggang aus dem Elternhaus zu einer Bande jugendlicher Krimineller gesellt hatte. Der Anführer der Bande, Hideo Gonda, stand auf der Fahndungsliste der. Polizei. Dieser Mann ging dann mit Shozo zur Marine! Sie wurden zusammen ausgebildet, und als der Krieg begann, kamen sie beide zur U-Boot-Flotte. Gonda machte Dienst an Bord eines Schiffes und Shozo in einer Kommandozentrale an Land. Gondas U-Boot lief Anfang 1942 zum letzten Mal aus und kam nicht mehr zurück.«
    »Und vorher tauschten die beiden jungen Männer die Rollen!«
    ging es Justus auf. »Shozo fuhr zur See und wurde vermißt, und bei der Marine hielt man ihn für Gonda. Und weil der wahre Gonda zu dieser Zeit in der Zentrale war und seine Chance erkannte, wie er seine Vergangenheit abstreifen und eines Tages den Yamura-Besitz an sich bringen konnte, vollzog er den Rollentausch ganz systematisch. Er praktizierte sogar seine eigenen Fingerabdrücke auf Shozos Papiere. So wurde er zu Shozo Yamura!«
    Torao nickte. »Meine Großmutter erzählte einmal meinem Vater von Shozos Vaterlandsliebe und seinem Eifer, zur See zu fahren.
    Der Dienst am Schreibtisch wäre ihm verhaßt gewesen!«
    »Dann ist das U-Boot draußen beim ›Riff der Haie‹ Gondas U-Boot?« rief Peter.
    »Ja«, sagte Torao. »Die Nummer des U-Boots war bekannt, und man wußte auch, daß es zur Küste der USA gefahren war, aber es blieb lange Zeit unklar, wo es eigentlich gesunken war. Erst seit einem Monat wissen wir das!«
    Torao hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Es gab einen untrügli-chen Beweis zur Entlarvung dieses Yamura! Shozo trug ständig einen Ring aus dem Familienbesitz. ›Yamura‹ behauptete, er habe diesen Ring im Krieg verloren. Das glaubte ihm mein Vater nicht.
    Er war davon überzeugt, daß Shozo, wo er auch
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