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Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Titel: Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
Autoren: Mira Sol
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Limonade zu bringen, obwohl es die sonst nur zu alkoholischen Getränken gratis gab.
    Kim war total begeistert von den im Speckmantel gebratenen Datteln und den anderen leckeren Sachen, die daraufhin in kleinen Schälchen auf den Tisch gestellt wurden. Und Marie war begeistert von Gordis Talent, Leute um den Finger zu wickeln.
    Franzi kaute auf einer Olive herum und dachte: Die Flokatitussi in Glitzerlatschen schleimt sich ein. Sie hatte in den ganzen folgenden Stunden immer wieder mit der inneren Stimme zu kämpfen, die immer fiesere Sachen sagte. Franzi war so beschäftigt, sich zu beherrschen, die Dinge nicht laut auszusprechen, dass sie immer wortkarger wurde und sich schließlich gar nicht mehr an den Gesprächen der anderen beteiligte. Alle Sehenswürdigkeiten, die Felipe und seine Freunde ihnen zeigten, rauschten nur so an ihr vorbei.
    »Was ist denn los?«, fragte Felipe, als sie am Abend in der Küche standen und mit Gordi, Pepe und Luis und zwei weiteren Jungen, die vorbeigekommen waren, eine große Paellapfanne zubereiteten. »Du bist so schweigsam.«
    Franzi bürstete an der Spüle eine Muschel unter fließendem Wasser und ließ sie ins Abtropfsieb fallen. Sie griff sich die nächste und schüttelte den Kopf. »Quatsch.«
    »Irgendetwas ist doch!«
    »Blödsinn. Lass mich einfach in Ruhe!«
    »Habe ich etwas falsch gemacht?« Felipe sah sie verunsichert an.
    Bevor Franzi antworten konnte, kam Marie zu ihnen rüber. »Seid ihr bald fertig? Es fehlen nur noch die Muscheln und die Garnelen.« Sie deutete zum Herd, an dem Gordi und Pepe Hühnchenfleisch, Reis und Gemüse in einer großen Pfanne anbrieten, während sie gut gelaunt und etwas falsch jeden Song im Radio mitsangen. »Riecht schon total lecker, was?« Ohne Franzis schlecht gelauntes Gesicht zu bemerken, plapperte Marie weiter: »Stellt euch vor, Mercedes-Maxima ist Model!«
    »Wie bitte?« Franzi verstand nur Bahnhof.
    »Na, Felipes Schulfreundin Gordi. Das ist nur ihr Spitzname, sie heißt eigentlich Mercedes-Maxima. So steht es auf ihrer Sed-Card, die sie mir vorhin gezeigt hat. Ein spanischer Fotograf hat sie in Mexiko entdeckt. Deswegen ist sie ja mit ihrer Mutter hierhergezogen.« Marie nickte heftig. »Ich sage euch, das Mädel wird eine super Model-Karriere machen.«
    »Mit dem bescheuerten Namen ganz bestimmt!«, entfuhr es Franzi. Schnell senkte sie den Kopf, um ihre roten Wangen zu verbergen, und schrubbte konzentriert an der Muschel herum.
    Marie sah sie verdutzt an. »Was ist denn jetzt los?«
    »Nichts.« Franzi schleuderte die letzte Muschel ins Sieb. »Fertig. Kannst sie rüberbringen.« Sie atmete tief durch.
    Marie tauschte einen besorgten Blick mit Felipe. Bevor sie etwas sagen konnte, kam Kim mit einem Teller Garnelen dazwischen. »Kann ich mal ans Waschbecken?«
    Franzi trat zur Seite. Als Kim den Wasserhahn aufdrehte, streifte sie leicht ihren Ellbogen. »Ups.«
    »Pass doch auf!«, fuhr Franzi sie an.
    Kim ließ beinahe den Teller fallen. »Was ist denn jetzt los?«
    Franzis Augen funkelten vor Wut. »Könnt ihr vielleicht mal was anderes fragen?!«, zischte sie, warf das Geschirrtuch auf den Boden und rannte aus der Küche.
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Samstag, 23:55 Uhr
    Lesen verboten für alle, die nicht Kim Jülich heißen!
    Sonst: . Alles klar?!
    Marie und Franzi schlafen schon. Ich bin auch total müde, aber ich muss noch kurz aufschreiben, was heute alles in Madrid passiert ist. In den Tagen vor unserer Abfahrt ist es mir ziemlich schlecht gegangen. Ich hatte sogar überlegt, den Sprachkurs abzusagen, weil ich Angst hatte, dass ich es ohne Michi nicht aushalte. Im Flieger habe ich ihn wirklich schrecklich vermisst. Aber Marie hat mich total nett getröstet. Dann ging es schon besser. Und als ich nach dem Flug mein Handy wieder eingeschaltet habe, war eine MMS von Michi da! Er hat ein Foto von sich geschickt, auf dem er mit einem Loch auf der Brust abgebildet ist. Drunter steht: Mein Herz ist bei dir. Das ist soooooo w itzig und süß!!! Mein liebster Michi! Ich bin so glücklich, dass es dich gibt. Wir werden diese zwei Wochen schon irgendwie überstehen!
    Wem es heute erst gut und dann leider schlecht ging, ist Franzi. Sie ist nämlich tierisch eifersüchtig gewesen. Und zwar auf Felipes alte Schulfreundin, bei der wir heute übernachten. Gordi sieht extrem gut aus und arbeitet als Model. Obwohl sie damit schon ziemlich viel Geld verdient, ist sie überhaupt nicht eingebildet, sondern auch noch supernett und
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