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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers
Autoren: Licia Troisi
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Angehörigen des Volkes der Gnomen. Er war es, der mich zum Nachdenken brachte: War es richtig, was ich da tat? War es richtig, nur noch für die Rache zu leben?
    Endlich wurde mir ein lang gehegter Wunsch erfüllt, und ich bekam meinen eigenen Drachen. Es war nicht leicht, sein Vertrauen Zu gewinnen, denn er kannte den Krieg und hatte bereits einem anderen Drachenritter gehört. Lange weigerte er sich, mich auch nur in seine Nähe zu lassen, und wollte nicht mehr fliegen. Mit dem Tod seines Herrn war seine Kampfeslust erloschen, aber ich fühlte, dass er mir ganz ähnlich war: Er war einsam und verlassen. Er war mein Drache. Und ist es immer noch. Sein Name ist Oarf.
    In der ganzen Zeit war Sennar immer für mich da. Wir waren fast noch Kinder, als wir uns kennenlernten. Gemeinsam wurden wir erwachsen, lachten, träumten und litten zusammen. Wir kämpften für dieselbe Sache.
    Ich denke häufig an ihn.
    Sennar ist mein bester Freund. Sennar, der Zauberer. Sennar, das Mitglied im hohen Rat der Magier.
    Ich weiß nicht, ob er die Untergetauchte Welt bereits gefunden hat, ich weiß noch nicht einmal, oh wir uns überhaupt wiedersehen werden.
    Unsere letzte Begegnung endete auf eine Weise, die ich nicht vergessen kann. Seine Abwesenheit schmerzt mich jeden einzelnen Tag.

Zwischen Land und Meer
    Während des Zweihundertjährigen Krieges verließen viele Bewohner der Aufgetauchten Welt, der Kämpfe müde, ihre Heimatländer und zogen fort, um sich im Meer eine neue Zukunft aufzubauen. Der letzte Kontakt zu ihnen liegt einhundertfünfzig Jahre zurück. Damals versuchten zwei Reiche der alten Welt, die miteinander verbündeten Länder des Wassers und des Windes, die Untergetauchte Welt zu erobern. Dazu bedienten sie sich einer Karte, die durch heimgekehrte Bewohner der neuen Welt auf das Festland gelangt war.
    Das Unternehmen scheiterte tragisch-. Kein Einziger kehrte zurück, der von den Ereignissen hätte berichten können. Seit jener Zeit nun hat man in der Aufgetauchten Welt nie wieder etwas von dem neuen Kontinent gehört, und auch das Wissen, wie dorthin zu gelangen ist, fiel dem Vergessen anheim.
    AUS DEN ANNALEN DES RATS DER MAGIER; FRAGMENT
    Daher ermächtigen wir den König des Lands des Windes, eine Abschrift jener Seekarte aufzubewahren, mit der ( ...) Die Originalkarte findet Verwendung ( ...) im Feldzug gegen die Untergetauchte Welt.
    PERGAMENT AUS DER KÖNIGLICHEN BIBLIOTHEK DER STADT MAKRAT MIT DEM SIEGEL DES LANDS DES WASSERS, FRAGMENT

1. Vor dem Aufbruch
    Ein Quersack mit ein paar Büchern und nur wenigen Kleidern darin war sein ganzes Gepäck. Sennar schulterte ihn und trat hinaus ins Freie.
    Unter seinem Umhang trug er ein schwarzes, bis zu den Füßen reichendes Gewand mit einem großen, weit aufgerissenen Auge auf Bauchhöhe, das von ineinander verschlungenen roten Ornamenten gerahmt wurde. An das Klima in Makrat hatte er sich noch nicht gewöhnt. Im Land des Meeres, aus dem er stammte, waren die Frühlinge mild gewesen, und im Land des Windes war es fast immer warm. Doch hier, im Land der Sonne, wo in diesem Jahr der Rat der Magier seinen Sitz hatte, herrschte im Frühling eine eisige Kälte fast wie im Winter, und die schwüle, drückende Hitze des Sommers legte sich dann ohne Übergang über das Land. Sennar fröstelte und zog sich die Kapuze seines Umhangs über seine langen roten Haare.
    Er war neunzehn Jahre alt - und ein Zauberer. Ein hervorragender Zauberer sogar. Aber er war kein Held. Im Gegensatz zu Nihal, die sich mit Todesverachtung in den Kampf stürzte. Seine Aufgabe war es gewesen, hinter der Front zu agieren und Strategien zu entwickeln. Und nun, da sich ihm die Gelegenheit bot, den leidenden Völkern seiner Welt in ganz besonderer Weise zu dienen, überkam ihn die Angst. Nach monatelangen Beratungen mit den anderen Zauberern im Rat und nach zahlreichen Zusammenkünften mit den höchsten Militärs war nun der Augenblick gekommen. Jetzt würde er in See stechen und die Meere befahren, unterwegs zu einem Kontinent, den es, das war ihm durchaus bewusst, vielleicht gar nicht mehr gab.
    Allein - so hatte es der Rat beschlossen.
    Ich bin ein Feigling.
    Seit einhundertfünfzig Jahren war keine Nachricht mehr von der Untergetauchten Welt zu ihnen gedrungen. Sennars Mission bestand nun darin, diese Welt neu zu entdecken und dann ihren Herrscher dazu zu bewegen, der Aufgetauchten Welt zur Seite zu stehen in einem Krieg, dessen Ende nicht abzusehen war: dem Kampf gegen den Tyrannen. Im fahlen
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