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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2
Autoren: Maja Winter
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überzeugt, dass dafür ein wilder Drache verantwortlich war. Ojia Ban würde nie so etwas Schreckliches tun! Ist die schuldige Bestie außerdem nicht längst besiegt? Ich dachte, der Prinz hätte das Ungeheuer getötet. Dafür war doch die große Feier, an der wir teilnehmen durften?«
    » Der Blaugrüne ist also Nexins Drache?« Linn senkte die Stimme, obwohl ihnen niemand zuhören konnte. » Ich habe gehört, wie Charrin ihn angeredet hat. Mit … Majestät.«
    » Oh«, sagte Chamija zum zweiten Mal.
    Danach schwieg sie ungewöhnlich lange, während Linn das neue Zauberwort am nassen Holz ausprobierte und ein munter loderndes Feuerchen in Gang brachte. Schlagartig fühlte sie sich noch erschöpfter, und nun fehlte ihr die Energie, auf eine Antwort zu drängen. Sie rührte die Eier mit dem Schwert um und streute ein wenig Dreck darüber, in der Hoffnung, dass noch genug Drachenstaub darin enthalten war, um den Würz-Zauber Caness wirken zu können. Es knirschte zwischen den Zähnen, doch tatsächlich schmeckten die Eier wunderbar. Eine Weile waren sie mit dem Frühstück beschäftigt, und jede gab sich ihren eigenen Gedanken hin.
    » Nexin ist der neue König von Tijoa«, sagte Chamija schließlich. » Sein wirklicher Name ist Scharech-Par.«
    » Warum hat er das denn nicht zugegeben?«
    » Warum? Das fragst du? Wir Tijoaner dürfen doch nichts mitnehmen, wenn wir nach Schenn kommen. Keine Soldaten, keine Waffen. Wie könnten wir euch unseren König so völlig schutzlos in die Hände geben? Was, wenn Pivellius ihn festgehalten hätte, ihn gar als Geisel nehmen wollte?«
    » Das hätte er niemals getan! Er würde doch einen ausländischen König in allen Ehren empfangen!«
    » Glaubst du?«, fragte Chamija und seufzte. » Wir waren uns da jedenfalls nicht sicher. Darum geht es ja. Es muss endlich aufhören, dieses Misstrauen, diese Feindschaft … wegen etwas, das so lange Zeit zurückliegt. Der Große Krieg ist achthundert Jahre her, da sollte man doch langsam über seinen Schatten springen können! Das war meine Bedingung – dass er den ersten Schritt macht zu einer Versöhnung.«
    » Bedingung wofür?«
    » Für mein Jawort.« Erschrocken schlug Chamija erneut die Hand vor den Mund.
    Linn starrte sie an. » Du bist seine Frau? Die Königin von Tijoa?«
    » Noch nicht«, versicherte das Mädchen hastig. » Nur seine Verlobte. Er wollte mir die Reise gar nicht erlauben, aber ich musste unbedingt mit eigenen Augen sehen, wie ihr lebt. Ob ihr wirklich so … primitiv seid, wie bei uns alle glauben.« Sie kicherte verlegen.
    » Du bist also die Braut des Königs? Wie kann er dich dann einfach hier zurücklassen und ohne dich davonfliegen?«
    » Ich bin aus der Sänfte gefallen. Er hatte keine Wahl.«
    » Er hatte keine Wahl ? Als dich hierzulassen und sich selbst aus dem Staub zu machen?«
    Linn war gegen ihren Willen beeindruckt, wie vehement Chamija ihren Bräutigam verteidigte, der sie so schmählich im Stich gelassen hatte.
    » Wie hätte das gehen sollen?«, fauchte sie. » Dazu hätte Ojia Ban landen müssen. Der Weg ist zu eng, das ist nur an der einen breiten Stelle möglich, und da standest du. Wir wissen alle, dass du einen Drachen töten kannst. Scharech-Par hätte erst gegen dich kämpfen müssen, und du hast gerade vorhin bewiesen, dass du auch zaubern kannst. Ein Zaubererduell hier in Schenn, nachdem gerade erst die Verträge unterzeichnet sind? Das konnte er nicht riskieren. Er musste aufgeben und darauf hoffen, dass ihr euch gut um mich kümmert – und dass ihr nicht merkt, wie wichtig ich ihm bin.«
    Linn nickte, alles andere als überzeugt. Dieser Nexin war ihr von Anfang an nicht ganz geheuer gewesen. » Du bist also eine Prinzessin, wie? Na, wer hätte das gedacht. Und der Botschafter? Ist der auch noch jemand anders?«
    » Nein, der ist echt.« Chamija versuchte, zerknirscht auszusehen, was ihr nur eine Weile gelang, dann brach das Lachen aus ihr heraus. » Oh, es hat solchen Spaß gemacht! Ich bin für mein Leben gern eine Schreiberin gewesen. Alles hat so gut geklappt – bis gestern, als du plötzlich aufgetaucht bist und alles verdorben hast!«
    » Tut mir leid«, knurrte Linn, die am meisten bedauerte, dass der Drache entkommen war, selbst wenn er tatsächlich der Drache eines Königs war.
    Auch Akir war aus Tijoa … Jener Händler, der die Drachen auf ihre Spur gebracht hatte. Was lief hier eigentlich?
    » Du sagst es aber keinem, ja?«, bettelte Chamija.
    Tani spitzte die Ohren und
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