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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
Autoren: Lolaca Manhisse
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Kopf und lief ihm nach. In der Lobby holte sie Ben ein und beobachtete, wie er eine große Reisetasche unter dem Empfangstresen hervorholte. Er wirkte gehetzt, als er sich die Tasche über die Schulter warf und den Ausgang ansteuerte. Sie konnte es nicht glauben, aber er wollte sie tatsächlich alleine lassen.
    »Können Sie nicht warten, bis die anderen eintreffen?«, versuchte sie es noch einmal. An der Eingangstür drehte sich Ben freundlich, aber bestimmt zu ihr um.
    »Tut mir wirklich leid, Mrs., aber ausgenommen von dem Gästeboot, das sicher bald eintreffen wird, läuft das nächste erst in zwei Wochen ein. Bitte machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden nicht lange allein sein.«
    Damit verließ er das Hotel und Sarah blieb in der verglasten Lobby zurück. Sie beobachtete, wie er Richtung Steg lief, und hielt das Ganze immer noch für einen Scherz. Doch als er schließlich in das Boot stieg und wegfuhr, musste sie sich eingestehen, dass man sie auf dieser Insel zurückgelassen hatte. Darüber würde sie sich definitiv beschweren.
    Sarah sah sich in der verlassenen Lobby um und bekam eine Gänsehaut. Natürlich war ihre Reaktion unbegründet, denn hier war ja niemand, dennoch fühlte sie sich plötzlich beobachtet. Mit laut pochendem Herzen hastete sie die Treppe hinauf und verschwand in ihrem Apartment. Dort angekommen, begann sie ihre Koffer auszupacken und den Inhalt in die Schränke zu räumen. Bens plötzliche Abreise hatte ihrer Stimmung zwar einen kleinen Dämpfer verpasst, dennoch freute sie sich auf den Urlaub. Er konnte ja nun wirklich nichts für die unglückliche Organisation der Reisefirma. Und wer weiß. Vielleicht fand sie unter den Urlaubern ja die Liebe ihres Lebens. Dann würde sie vielleicht von einer Beschwerde absehen. Irgendwann schaltete sie den Fernseher ein und zappte, auf der Suche nach einem Musiksender durch das Programm. Sie summte leise mit, zog sich etwas Bequemes an und verstaute die leeren Koffer unter dem Bett.
    Als sie fernes Donnergrollen vernahm, hielt Sarah mitten in der Bewegung inne. Sie zog den Vorhang beiseite und sah hinaus. Es begann zu regnen und im Hintergrund bahnte sich ein Unwetter an. Klasse! Sie dachte an die Reisegäste, die auf dem Weg hierher waren, und war auf einmal froh, schon auf der Insel zu sein. Sie mochte keine Gewitter. Eine halbe Stunde später regnete es in Strömen und Sarah fragte sich, ob bei diesem Unwetter überhaupt jemand eintreffen würde. Sie hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht und wollte gerade in einer Zeitschrift lesen, als sie ein lautes Poltern vernahm. Sie hielt den Atem an und lauschte. Die Apartmenttür stand einen Spalt offen, damit sie hören konnte, wenn die Urlauber eintrafen. Deshalb war sie sich ziemlich sicher, dass das Geräusch aus der Lobby kam. Sie verharrte einen Moment, und als das Poltern wieder erklang, sprang sie auf. War das Ben? Hatte er etwas vergessen oder war er wegen des starken Unwetters zurückgekommen? Sie schaute auf die Uhr. Es sind zwei Stunden vergangen, seit er abgefahren ist. Vielleicht waren es die anderen. Sie lief zur Tür, drückte sie langsam auf und betrat den Flur. Das Unwetter hatte den Himmel verdunkelt, sodass der Gang in düsteres Licht getaucht war.
    »Hallo?«, rief Sarah in den Flur hinein. Wenn das Ben oder die Gäste waren, wollte sie sich besser vorankündigen. Nicht, dass sie noch jemanden erschreckte. Als sie keine Antwort bekam, schlich sie bis zur Treppe und blieb schlagartig stehen. Jemand stand auf dem unteren Treppenabsatz und schaute zu ihr hinauf. Anhand seiner Größe und den breiten Schultern vermutete Sarah einen Mann. Das Gesicht konnte sie allerdings nicht erkennen, weil die Person in einen schwarzen Regenmantel gehüllt war und die Kapuze das Gesicht verdeckte. Sie fasste sich ans Herz, um es zu beruhigen.
    »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt«, sagte sie mit einem nervösen Lächeln und wollte die Treppe hinuntergehen, als ihr Blick auf seine rechte Hand fiel. Er hielt ein gewaltiges Schlachtmesser in der Hand. Sarah erstarrte und ihr Blick blieb an der blutverschmierten Klinge hängen. Vielleicht hatte sie zu viele Horrorfilme gesehen, denn ihr schoss sofort das Bild eines kaltblütigen Mörders durch den Kopf. Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon. Auf der anderen Seite des Flurs gab es eine weitere Treppe, welche ebenfalls in die Lobby führte. Ohne sich noch einmal umzusehen, sprintete sie den langen Gang entlang. Erst als sie die Hälfte
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