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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Scherz.«
    »Vielen Dank, Herrin.« Er starrte sie an. »Ich bin dein Nachkomme«, erklärte er in einem ehrfürchtigen Ton. »Ich wurde von jemand erschaffen, den du vor langer Zeit erschaffen hast. Ich habe nach dir gesucht, auf dich gewartet. Auf deinen Ruf gewartet.«
    Sie berührte sein Gesicht. »Und du weißt, warum ich hier bin?«
    Er nickte bedächtig, mit strahlendem Gesicht. »Ja, Herrin.«
    »Ausgezeichnet.« Sie war sehr zufrieden.
    Für einen Moment betrachtete sie den Menschen und blickte dann zu dem Boot und dem dahinter liegenden Meer hinüber.
    »Wie lange braucht man mit diesem Schiff bis nach Kreta?«, fragte sie.
    »Zwei, vielleicht drei Stunden«, antwortete Ephialtes.
    Mit einem weiteren Blick zum Himmel überzeugte sich Veronique davon, dass es noch mindestens acht Stunden bis zum Morgengrauen waren. Mehr als genug Zeit, um Kreta zu erreichen und einen Unterschlupf zu finden.
    Was bedeutete, dass sie den Menschen nicht mehr brauchten.
    Veronique lächelte ihn an. »Komm her«, befahl sie ihm. »Es ist Zeit für dich, dem Triumvirat zu dienen.«
    Er sah verängstigt drein und wich zurück.
    Aber er kam nicht weit.
    Der Festschmaus hatte begonnen.

1
    Einige Monate später…
    Auf den ersten Blick sah die Stadt Sunnydale wie so viele andere Kleinstädte aus, die das endlose Vorortkonglomerat von Südkalifornien bildeten: Sie versprach viel, hielt aber sehr wenig.
    Es gab keine richtigen Viertel, nur unterschiedliche Entfernungen zum nächsten Freeway. Das Leben spielte sich am anderen Ende des Pendlerdaseins ab: Im Büro, im Schulzentrum, in Freizeiteinrichtungen, die man nicht ihrer Nähe wegen aufsuchte, sondern weil sie gut mit dem Auto zu erreichen waren. Obwohl die Schulbehörde von der hervorragenden Qualität des öffentlichen Bildungswesens in Sunnydale schwärmte, waren alle davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg aus Beziehungen und dem eigenen Charme bestand.
    Aber Sunnydale wies noch ein paar andere dunkle Flecken auf, wobei der Sieg des Stils über die Substanz noch der geringste Makel zu sein schien. Im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Städten entlang der Küste Südkaliforniens war Sunnydale verflucht. Unter der Erde befand sich der Schlund zur Hölle, bereit, bei der entsprechenden Provokation auszubrechen und Dämonen, Monster und die Mächte der Finsternis auszuspeien, deren Ziel die Vernichtung der Welt war. Das Böse wurde vom Höllenschlund und damit von Sunnydale wie von einem Magneten angezogen und gedieh dort prächtig.
    Sunnydale war das Epizentrum der dunklen Mächte, die in den Schatten der Welt lauerten, eine ständige Bedrohung für die Menschheit. Die Stadt war der Schnittpunkt des Bösen.
    In dieser Hinsicht war Sunnydale das Herz der Finsternis.
    Und wenn man jemanden töten wollte, musste man nach seinem Herzen zielen.
    Deshalb war die Jägerin, Buffy Summers, die Auserwählte, vor drei Jahren nach Sunnydale gekommen, obwohl sie den Grund dafür damals noch nicht gekannt hatte. Nachdem sie in ihrem Krieg gegen die Finsternis die Turnhalle ihrer Highschool in Los Angeles niedergebrannt hatte, war sie gezwungen gewesen, ihr altes Leben aufzugeben und mit ihrer Mutter nach Sunnydale zu ziehen, weil Joyce Summers das Städtchen für den idealen Ort für einen Neuanfang gehalten hatte. Der ideale Ort für eine Kunstgalerie, von der sie seit Jahren träumte.
    Buffy hatte an diesen Traum geglaubt. Sie war von der Aussicht begeistert gewesen, die ganze Vampirgeschichte hinter sich zu lassen. Sie wusste jetzt, dass es naiv von ihr gewesen war zu glauben, sie könnte ihrem Schicksal entkommen. Aber damals… für einen kurzen, wundervollen Moment hatte sie gedacht, wieder ein normaler Teenager sein zu können.
    Am ersten Tag in der Sunnydale High hatte sich Rupert Giles, ihr neuer Wächter, bei ihr vorgestellt - und alle Hoffnungen Buffys auf ein normales Leben waren verflogen.
    Jetzt, in dieser kalten und grauen Februarnacht, trommelte sintflutartiger Regen gegen die Metallfassade des Bronze. Wind rüttelte an den Fenstern, als wären sie die Rückenwirbel der gefrorenen Erinnerungen eines vergessenen Friedhofs. Der Geruch von feuchtem Stoff, gemischt mit dem Aroma von Kaffee, hing schwer in der Luft. Die Gäste, die in den Klub platzten, waren völlig durchweicht, da kein normaler Südkalifornier einen Regenschirm besaß. Und wer doch einen Schirm sein Eigen nannte, wusste nicht, wie man ihn benutzte.
    Buffy lehnte sich auf ihrem Stuhl im Bronze zurück, nippte
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