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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne
Autoren: Collin McMahon
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was ich gerade vorhatte.
    »Dann geben wir uns auch mal einen blöden Namen!«, grinste ich.
    Ich ging auf die Optionen von Müllis Mail-Programm, löschte seine E-Mail-Adresse aus dem Absender und schrieb [email protected] hinein. (Laszlo Biro war der Erfinder des Kugelschreibers. Hatte ich irgendwo gelesen.) Nun würde es so aussehen, als wenn die E-Mails nicht von Markus Müller, sondern von »Jugend forscht« kamen. Als Nächstes öffnete ich die Kopfzeile der Mail und änderte das »Antworten an«, damit die Antworten trotzdem noch bei uns eintreffen würden. Dann öffnete ich eine neue E-Mail und schrieb:
    Sehr geehrter Herr Stronzius!
    Wie mit Ihrem »Jugend forscht«-Ansprechpartner Herrn Severin Szegedin besprochen, würden unsere beiden Kandidaten Ewald Strumpfgut und Turgut Onur sehr gerne einen Einblick in Ihre Computer-Netzwerke nehmen. Ich hoffe, Sie können ihnen das ermöglichen.
    Wäre Ihnen morgen Nachmittag um 15:00 h recht?
    Mit freundlichen Grüßen
    Lazlo Biro
    »Ewald Strumpfgut und Turgut Onur? Wer ist das denn?«, wunderte sich Mülli.
    »Das sind wir, wer sonst? Soll ich etwa unsere echten Namen angeben?«
    »Aber ausgerechnet Ewald Strumpfgut? Soll ich das sein? Was ist denn das für ein bescheuerter Name?«
    »Na ja, wir wollen doch Superhirne sein. Die heißen alle so.«
    »Und wieso stehe ich an erster Stelle?«, protestierte Mülli. »Ich weiß doch nicht einmal, was du vorhast!«
    »Ja, aber wenn ich einen türkischen Namen zuerst schreibe, werden die eher misstrauisch. Wenn der deutsche Name zuerst kommt, ist es echt besser, glaub mir.«
    Mürrisch nahm Mülli die Ehre an, Leiter unserer Gruppe von angeblichen Junggenies zu sein. Dann ging ich auf die Website von »Jugend forscht«, kopierte mir ein schönes Logo und die Anschrift in die E-Mail und los ging’s: »Senden.«
    Dann durfte Mülli wieder eine Weile lang seinem Ork Uggroll zusehen und mir alle möglichen sinnlosen Dingeüber Azaroth erzählen, bis es wieder »Bing!« machte und die Antwort eintraf.
    Wir hatten Glück. Herr Abel Stronzius hatte es offenbar nicht nötig gehabt, bei seinem Kollegen Herrn Severin Szegedin nachzufragen, ob der schon mal von uns gehört hatte. Er antwortete lediglich:
    Lieber Herr Biro,
    wir haben zwar zur Zeit sehr viel mit dem VX-Virus zu tun, aber ich werde sehen, was sich machen lässt. Bitte melden Sie sich morgen an der Hauptpforte.
    Vielen Dank.
    A. Stronzius
    Netzwerkverwaltung
    »Hurra! Wir sind drin!«, jubelte ich.
    »Guck mal, ich hab schon den nächsten Level!«, jubelte Mülli.
    Na ja. Jedem das Seine.

»Und du meinst, wenn wir da reinkommen, können wir irgendwie diesen Hexer-Typen erwischen?«, fragte Mülli nach, nachdem ich seine ständige Spielsucht mit etwas Verachtung gestraft hatte. Wir hatten ja wirklich größere Sorgen als WarKraft.
    »Na ja, mit etwas Glück hat er Spuren auf dem Firmen-Netzwerk hinterlassen«, erklärte ich.
    Das schien Mülli nicht zu gefallen. »Du meinst, ich soll mich mir dir in irgend so ’ne olle Firmenzentrale einschleichen, dort vielleicht totalen Ärger bekommen, bloß weil er ‚vielleicht‘ Spuren hinterlassen hat? Nee, Mann, da bleib ich lieber daheim und spiel WarKraft .«
    »Du meinst, du siehst WarKraft beim Spielen zu«, konterte ich. Aber an Müllis Einwand war schon was dran, wie ich still im Inneren zugeben musste. Wir mussten sichergehen, dass der Binhexer Spuren gelegt hatte. Sonst war das Risiko zu groß. Wir mussten ihn irgendwie rauslocken. Vielleicht, wenn...
    »Moment mal! Weißt du was, Mülli? Du hast völlig recht! Voll und ganz. Lass mich mal noch mal an deine Kiste.«
    Mülli glotzte mich an. Doch seine Dankbarkeit für seinen zukünftigen Level-70-Ork war anscheinend stärker als sein Misstrauen, und er machte Platz für mich. Ich öffnete noch mal seine Mail-Einstellungen und änderte den angezeigten Absender in [email protected], die erstbeste E-Mail-Adresse, die mir einfiel. Enigma, das bin ich. Und »Das Ist Dein Ende« fand ich einfach nur witzig. Und bedrohlich zugleich. Als »Antworten an«-Empfänger benutzte ich ein kostenloses Webmail-Konto, dass ich mir mal eingerichtet hatte. Selbst wenn er da draufkam, würde es ihm nichts nutzen.
    »Wenn wir Glück haben, verwendet er ein Catch-All für seine E-Mails.«
    Mülli starrte mich an wie ein geklontes Kalb.
    »Das heißt, dass alle E-Mails, die an seinen Domain-Namen geschickt werden, automatisch zu ihm weitergeleitet werden.«
    Also schrieb
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