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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne
Autoren: Collin McMahon
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zu beruhigen und ihre Netzwerke zu reparieren. Wenn es etwas gab, das Tarkan hasste, dann seinen Laden zu verlassen und irgendwas zu Fuß machen zu müssen. Das konnte außerdem Wochen dauern. Und schuld war nur ich. Und der Binhexer. Aber dem würde ich es schon zeigen.
    »Wow«, Mülli war ziemlich beeindruckt von meiner Aktion. Er dachte einen Moment lang drüber nach, bevor er wieder auf sein eigentliches Thema zurückkam: »Und was ist jetzt mit dem WarKraft -Bot-Dingsbums?«
    Oh Mann. Der Junge war echt zäh.
    Also tippte ich das Thema schnell in Google ein und hatte prompt schon den Link zu einem Programm namens AutoPilot . Das war genau das Richtige. Zuerst kam ein ewig langer Sermon, in dem drinstand, dass das Programm nur eine Spielergänzung darstellte und auf keinen Fall zum Manipulieren oder gar zum Schummeln verwendet werden sollte. Denn das würde ja gegen die Nutzungsvereinbarung von WarKraft verstoßen. Und gleich drauf kam die Anleitung, wie man seine Figur so nebenbei auf Level 70 autopiloten konnte.
    »Heißt das...?«, staunte Mülli.
    »Ja, du klickst irgendwie ein paar Wegpunkte an, und deine Figur läuft dann rum und metzelt alle Monster nieder, die ihm über den Weg laufen. Du kannst es sogar im Hintergrund laufen lassen und nebenbei noch E-Mails schreiben und so«, erklärte ich.
    »Oh Mann, wieso hast du mir das nicht früher gesagt?« Mülli sah mich vorwurfsvoll an. »Ich häng die ganze Zeit mit diesen Pennern von der Gilde rum, damit ich neue Level krieg, und dabei geht das viel einfacher?!«
    Mülli machte sich sofort daran, seinen Uggroll darauf zu programmieren, in ganz Azeroth herumzulaufen und Monster zu killen. Er konnte es sogar einrichten, dass Uggrolls Gespenst automatisch vom Friedhof zu einem Seelenheiler lief – falls er mal getötet werden sollte. Dann schaute Mülli gebannt zu, wie das Programm ganz von selber zu spielen begann. Er sah dabei aus wie ein kleines Kind, das an Weihnachten heimlich das Christkind dabei beobachtet hatte, wie es Geschenke austeilte. Ich glaube, er hätte stundenlang dabei zusehen können.Aber ich hatte dringendere Probleme, als endlich Level 70 zu erreichen.
    »Äh, Mülli, darf ich mal...«, ich schubste ihn sanft beiseite und öffnete den Webbrowser.
    Er starrte seine Spielfigur immer noch an wie frisch verliebt, und als ich das Fenster wegklickte, war er so enttäuscht, dass ich es wieder herholen musste.
    »Wieso, was denn?«, fragte er leicht irritiert, als wenn es nichts Schöneres gäbe, als stundenlang einem ferngesteuerten Ork im Blutrausch zuzusehen.
    »Mein Onkel! Weißt du noch? Der Laden, wo du immer rumhängst und dir von mir die neusten Spiele runterladen lässt?«
    Etwas betreten riss sich Mülli von Uggroll los und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, was ich da machte. Dabei wusste ich selber nicht einmal, was ich machte. Ich wusste nur, dass ich was gegen diesen Binhexer unternehmen musste: Sonst würde mein Onkel mich nie wieder an seine Rechner lassen. Und das, meine Freunde, konnte ich nicht zulassen.
    Also begann ich einfach auf der Website der Immens AG. Es war eine typische Firmenwebsite, total öde und langweilig: mit Bildern von lächelnden Erwachsenen in faden Business-Klamotten, die in blendend weißen Büros blöd herumsaßen und sich anlächelten. Etwas lustlos klickte ich ein wenig herum, bis mir eine Ecke auffiel, die uns vielleicht weiterhelfen könnte. Dort stand:
    Jugend forscht mit Immens!
    Junge Genies von morgen
    beim Technikriesen von heute
    Und daneben Bilder von schick aussehenden, angeblichen jungen Genies mit Büchern und Taschenrechnern unterm Arm und Kugelschreibern in der Hemdtasche, die irgendwelche Business-Leute in Anzug und Krawatte anlächelten. Die Business-Leute lächelten zurück.
    »Ich glaube, ich habe unsere Hintertür gefunden«, grinste ich den verständnislosen Mülli an, der sich mit den Vorzeige-Strebern auf den Bildern offensichtlich gar nicht identifizieren konnte.
    »Wie – die Website hat eine Hintertür?«, wunderte er sich.
    »Nein – aber die Firma. Wir werden einfach zur Vordertür hineinspazieren. Als junge Genies.«
    Unten auf der Seite stand der Name des Ansprechpartners für junge Genies bei der Immens AG: ein gewisser Herr Severin Szegedin. Den Namen und die E-Mail-Adresse des Netzwerk-Verwalters der Firma hatte ich schon von der whois-Abfrage, das war ein Herr Abel Stronzius.
    »Haben die alle so blöde Namen?«, kicherte Mülli. Vermutlich hatte er keine Ahnung,
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