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Die Chronistin

Die Chronistin

Titel: Die Chronistin
Autoren: Julia Kröhn
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schwachen Schein darein zu vertiefen begann. Bücher, die unterhielten wie in ihrer Kinderzeit, gab es im Stift nicht.
    Vielleicht aber, dachte sie, vielleicht ist es ähnlich ergötzlich und packend, in Sophias Chronik zu lesen.

Zeittafel
1159:

Papstwahl von Alexander III. und des Gegenpapstes Victor IV.
1165:

Geburt von Philippe II. Auguste als Sohn von Louis VII. und Adèle de Champagne
1174–78:

Italienfeldzug von Kaiser Friedrich Barbarossa; vernichtende Niederlage bei Legnano (1176)
Um 1177:

Geburt von Ingeborg (Isambour) von Dänemark
1180:

Philippe II. Auguste wird König von Frankreich
1181:

Geburt von Bianca (Blanche) von Kastilien
1182–1202:

Knut IV., König von Dänemark
1189–1192:

3. Kreuzzug unter Beteiligung von Friedrich Barbarossa, Philippe II. und Richard »Löwenherz«
1189–99:

Richard »Löwenherz«, König von England
1193:

Philippe II. von Frankreich schließt nach dem Tod seiner ersten Frau, Elisabeth (Isabelle) von Hennegau, die Ehe mit Ingeborg (Isambour) von Dänemark
1195:

Tod des Deutschen Kaisers Heinrich VI.; Beginn des deutschen Thronstreits zwischen dem Weifen Otto von Braunschweig und dem Staufer Philipp von Schwaben
1196:

Philippe II. von Frankreich heiratet Agnes (Agnèse) von Meran
1198–1216:

Regierungszeit von Papst Innozenz III.
1199:

Tod von Richard Löwenherz
1199–1216:

Johann Ohneland (Jean sans Terre), König des Angevinischen Reichs
1199–1200:

Frankreich unter dem Interdikt
1200:

Friedensvertrag von Le Goulet zwischen Frankreich und dem Angevinischen Reich; Philippes II. Sohn Louis heiratet die Nichte des angevinischen Königs, Bianca (Blanche) von Kastilien
1200:

Philippe II. verstößt seine dritte Ehefrau Agnes (Agnèse) von Meran und anerkennt die Ehe mit Ingeborg (Isambour) von Dänemark; anschließend erfolgt jedoch deren Verbannung nach Étampes
1203:

Ermordung von Arthur de la Bretagne, Neffe von Johann Ohneland (Jeans sans Terre) und möglicher, von Frankreich unterstützter Thronanwärter des Angevinischen Reichs
1208:

Ermordung des Staufers Philipp von Schwaben
1209:

Kaiserkrönung des Welfen Otto IV., zugleich Bannung durch den Papst
1209–29:

Katharer- bzw. Albigenserkreuzzüge in Südfrankreich
1210–50:

Friedrich II., Kaiser des Deutschen Reichs
1210:

Gründung des Franziskanerordens durch Franz von Assisi
1212:

Philippe II., schließt mit dem Staufer Friedrich II. ein Bündnis gegen Johann Ohneland (Jeans sans Terre) und den Welfenkaiser Otto IV.
1214:

Schlacht bei Bouvines: Philippe II. fügt seinen Gegnern eine vernichtende Niederlage zu
1215:

Die Pariser Universität erhält ihre Privilegien
1223:

Tod von Philippe II. Auguste
1223–1226:

Louis VIII., König von Frankreich
1226–1270:

Louis IX. (»der Heilige«), König von Frankreich; in den Jahren 1226–1236 unter Vormundschaft seiner Mutter
1237:

Tod der Königinwitwe Ingeborg (Isambour)
1252:

Tod von Bianca (Blanche) von Kastilien

Historische Anmerkung von Julia Kröhn
    Die Lebensgeschichte von Sophia beruht auf reiner Erfindung – viele Personen, mit denen ihr Geschick verknüpft ist, haben aber tatsächlich gelebt:
    König Philippe II. Auguste zählt neben Ludwig dem Heiligen und Philippe dem Schönen zu den bedeutendsten französischen Königen des Hoch- und Spätmittelalters. Aufgrund des Zugewinns vieler Territorien und der Zentralisierung der französischen Verwaltung trug er wesentlich zum Entstehen des neuzeitlichen Frankreichs bei. Seine Person war jedoch nicht unumstritten – er wird auch von Zeitgenossen als misstrauisch, wankelmütig und intrigant beschrieben.
    Königin Ingeborg bzw. Isambour von Dänemark, die später – nicht zuletzt aus politischen Gründen – von der katholischen Kirche heilig gesprochen wurde (ihr Gedenktag ist am 30. Juli), war der Grund für ein jahrelanges Zerwürfnis zwischen dem französischen König und dem Heiligen Stuhl, das im Interdikt von 1199/1200 kulminierte. Von ihren Zeitgenossen wird sie als außergewöhnlich schön beschrieben – und bei der ersten Begegnung dürfte Philippe noch mit großer Begeisterung auf seine Braut aus dem Norden reagiert haben. Doch schon nach der Hochzeitsnacht hat Philippe sie verstoßen und sich geweigert, an der Gültigkeit der Ehe festzuhalten. Die Gründe dafür liegen im Dunkeln. In einigen zeitgenössischen Quellen wird der Vorwurf der Hexerei laut; andere deuten eine Krankheit von Isambour an, die der König erst in der Hochzeitsnacht erkannt hat. Möglich ist auch,
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