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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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weckte. Dummerweise hatte er es nicht selbst gefunden, so dass es in den Besitz des Orksbosses gelangte. Allerdings stellte es keine große Schwierigkeit dar, es von dort zu entwenden. Snip verfügte da über geeignete Mittel und Wege…
    Der Goblin schluckte. Ein Kopfgeld! Das passte überhaupt nicht zu ihm. Seine Stärke lag im Agieren im Verborgenen. Keine Spuren, kein Aufsehen. Und nun stand er bei irgend so einem Lord auf der Todesliste. Zorn stieg in ihm auf. „Wer ist dieser Lord Cedric?“ Der Händler schaute leicht erstaunt und hielt Snip das Siegel entgegen. „Ihr tragt sein Siegel mit euch herum und kennt ihn nicht?“ Am liebsten hätte Snip sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Natürlich, das Siegel des jungen Mannes lag dort zwischen der übrigen Beute. So ein dämlicher Fehler! Und ein fataler dazu. „Sagt es mir!“ „Nun, Lord Cedric ist ein enger Vertrauter unseres Grenzfürsten. Dazu ein skrupelloser und machtbesessener Mann. Er geht ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen und seine Soldaten sind ihm treu ergeben. Wenn er etwas will, dann …“ Mitten im Satz hörte der Hehler auf zu sprechen. Ein rotes Leuchten ging von dem Siegel in seiner Hand aus und traf Snip an die Schulter. Erschrocken sprang der Goblin hoch, schaffte es aber nicht, weg zu laufen. Inzwischen veränderten sich die Augen des Händlers. Was vorhin noch braun und weiß war, schimmerte nun dunkelrot. „Ich sehe dich Mörder! Du wirst für deine Tat bezahlen!“ Die tiefe Stimme füllte den Raum. Sie gehörte nicht dem Händler, ließ diesen aber unkontrolliert zittern. Das war zu viel für den Goblin. Er stürmte aus dem Haus. Die Dunkelheit der Nacht umschloss ihn. Der Mond versteckte sich hinter den Wolken und auch die Sterne waren kaum zu sehen. Immer wieder schaute er sich in alle Richtungen um, so als würde er jeden Moment mit einem Angriff rechnen. Doch dieser blieb aus. Nachdem er einige Schritte gelaufen war, schlossen sich ihm seine beiden Orkwachen an. Wie aus dem Nichts standen sie plötzlich an seiner Seite. Nun fühlte er sich etwas sicherer, aber keineswegs in Sicherheit.
     

Kapitel 3
     
    In der Nacht nach dem Fund des Augenglases fand Snipgutt einfach keinen Schlaf. Immer wieder stand er auf und betrachtete die verschiedensten Dinge durch das kleine Glas. Aber nur die Ringe leuchteten in einem hellen rot, alles andere erschien normal. Also untersuchte er sie weiter. Sie waren schlicht und aus Metall. Keine Edelsteine oder Verzierungen. Mit einem Wort: unscheinbar. Vorsichtig strich er mit den Fingerkuppen darüber. Sie fühlten sich trotz des Leuchtens erstaunlich kalt an. Dann schaute er sich, einer Eingebung folgend, die Innenseite eines der Ringe an. Da war etwas. Seine Finger konnten Unebenheiten ertasten. Er drehte den Ring vorsichtig in seiner Hand und hielt ihn ins helle Mondlicht, um besser sehen zu können. Es ließ sich nur schwer etwas erkennen, aber das sah nach Schriftzeichen aus, die da in den Ring eingraviert waren. Kleine Schriftzeichen, die er nicht weiter zuordnen konnte – was allerdings nicht verwunderte; denn Snip konnte weder lesen noch schreiben. Aufgeregt nahm er den anderen Ring und untersuchte ihn auf dieselbe Weise. Auch hier fand er Schriftzeichen. Sollten etwa diese Zeichen das Leuchten hervorrufen? Und warum sah man es nur durch das Augenglas? Snip fand das alles höchst mysteriös, fast schon magisch. Tausend Gedanken schossen dem kleinen Goblin wild und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit durch seinen Kopf. Und keiner davon ließ sich richtig festhalten, so sehr er sich auch bemühte. Das machte ihn fast wahnsinnig. So empfand er es letztlich als eine Erlösung, dass er schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel. Im Traum sah er immer wieder Schriftzeichen, die rot leuchteten.
    Hastigen Schrittes entfernten sich Snip und seine beiden Orkbegleiter weiter von dem Haus des Händlers. Unterwegs erzählte er den anderen, was dort geschehen war. Außer einem Grunzen, das angewidert und auch ein wenig ärgerlich klang, äußerten sie sich nicht dazu. Orks redeten im Allgemeinen nicht viel; und diese beiden schon gar nicht. Gleichwohl zückten sie ihre Äxte und hielten ihre Schilde abwehrbereit, so dass Snip in ihrer Mitte den best möglichen Schutz genießen konnte. Dennoch fühlte er sich nicht wirklich sicher. Sein Verstand sagte ihm zwar, dass da aller Wahrscheinlichkeit nach, niemand auf ihn lauern würde; aber es war besser aufzupassen. Die Magie
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