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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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wirst du dann daran denken, daß für Huma mit dem Ruhm der Tod kam?«
    Sturms Augen blitzten auf. Er hielt vor Ehrfurcht den Atem an, als er die Drachenlanze nehmen wollte. Zu seiner Verwunderung griff seine Hand durch die Waffe hindurch! Die Drachenlanze verschwand, noch während er sie zu berühren versuchte.
    »Wieder einer deiner Tricks!« knurrte er. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging, vor Wut keuchend, von dannen.
    »Wenn das ein Scherz sein sollte, Raistlin«, sagte Tanis ruhig, »dann war es ein sehr schlechter.«

    »Ein Scherz?« wisperte der Magier. Seine seltsamen goldenen Augen folgten dem Ritter, als Sturm in die dichte Schwärze der Zwergenstadt am Fuße des Gebirges schritt. »Du solltest mich besser kennen,Tanis.«
    Der Magier lachte – ein unheimliches Lachen, das Tanis zuvor nur einmal gehört hatte. Dann verbeugte Raistlin sich sardonisch vor dem Halb-Elfen und folgte dem Ritter in die Schatten.

Schiffe mit weißen Flügeln - Hoffnung hinter den Staubigen Ebenen

    T anis, der Halb-Elf, wohnte der Versammlung der Sucherfürsten bei und hörte stirnrunzelnd zu. Obwohl die falsche Religion der Sucher jetzt offiziell tot war, wurde die Gruppe, die die politische Führung über die achthundert Flüchtlinge von Pax Tharkas übernommen hatte, immer noch so bezeichnet.
    »Es ist ja nicht so, daß wir den Zwergen nicht dankbar wären, bei ihnen Unterschlupf gefunden zu haben«, führte Hederick überschwenglich aus und fuchtelte mit seiner vernarbten Hand. »Wir alle sind dankbar, da bin ich mir sicher. So wie wir den
Helden dankbar sind, die den Streitkolben von Kharas wieder erkämpft haben und uns dadurch den Aufenthalt hier ermöglichten.« Hederick verbeugte sich in Tanis’ Richtung, der die Verbeugung mit einem Kopfnicken erwiderte. »Aber wir sind keine Zwerge!«
    Diese eindringlichen Worte riefen beifälliges Gemurmel hervor.
    »Wir Menschen sind für das unterirdische Leben nicht geschaffen!« Laute bejahende Zurufe und Applaus.
    »Wir sind Bauern. Wir können in einem Berg kein Gemüse anpflanzen! Wir wollen Land, so wie jenes, das wir zurücklassen mußten. Und diejenigen, die uns gezwungen haben, unsere Heimat zu verlassen, müssen uns neues Land geben!«
    »Meint er die Drachenfürsten?« flüsterte Sturm Tanis sarkastisch zu. »Diesem Wunsch werden sie sicherlich mit Freuden nachkommen.«
    »Diese Dummköpfe sollten dankbar sein, daß sie am Leben sind!« murrte Tanis. »Sieh sie dir an, wie sie Elistan zujubeln – als ob er sie befreit hätte!«
    Der Kleriker von Paladin – und Führer der Flüchtlinge – erhob sich, um Hederick zu antworten.
    »Weil wir eine neue Heimat brauchen«, sagte Elistan, »schlage ich vor, einige von uns in den Süden, nach Tarsis, der Schönen, zu schicken.«
    Tanis kannte Elistans Plan bereits. Seine Gedanken wanderten zu der Zeit, als er und seine Gefährten von Derkins Grabmal mit dem heiligen Streitkolben zurückgekehrt waren.
    Die Zwergenlehnsmänner, unter der Führerschaft von Hornfell jetzt gefestigt, bereiteten sich auf die Schlacht gegen das vom Norden kommende Böse vor. Die Zwerge fürchteten sich nicht besonders vor diesem Bösen. Ihr Gebirgskönigreich schien uneinnehmbar zu sein. Und sie hatten ihr Versprechen gegenüber Tanis als Gegenleistung für den Streitkolben gehalten: Die Flüchtlinge von Pax Tharkas konnten sich in Südtor niederlassen, dem südlichsten Teil des Gebirgskönigreiches von Thorbadin.

    Elistan hatte die Flüchtlinge nach Thorbadin gebracht. Alle versuchten, sich ihr Leben irgendwie neu einzurichten, aber es gelang ihnen nicht so recht.
    Natürlich befanden sie sich in Sicherheit, aber die Flüchtlinge, überwiegend Bauern, waren nicht glücklich über das unterirdische Leben in den riesigen Zwergenhöhlen. Im Frühling konnten sie zwar versuchen, Getreide an der Gebirgswand anzubauen, aber der felsige Boden würde nur einen kärglichen Ertrag liefern. Die Menschen wollten in der Sonne und an der frischen Luft leben. Und sie wollten nicht von den Zwergen abhängig sein.
    Es war Elistan, der sich an die uralten Legenden über Tarsis, die Schöne, und ihre möwenförmigen Schiffe erinnerte.Aber es waren lediglich Legenden, wie Tanis ihn erinnert hatte, als Elistan zum ersten Mal seine Idee erwähnte. Niemand in diesem Teil von Ansalon hatte etwas über die Stadt Tarsis, die Schöne, seit der Umwälzung vor dreihundert Jahren gehört. Damals hatten die Zwerge das Bergkönigreich Thorbadin dichtgemacht und somit
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