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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
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unterdrückte das Grinsen, das ihm während seiner Tagträumerei im Gesicht gestanden hatte. »Aber ich rede nicht gern über mich. Viel lieber möchte ich hören, wie ihr nach Kurahaven gekommen seid.«
    Â»Oh, das war vielleicht aufregend!«, rief sie. Während sie es ihm erzählte, versuchte Hap herauszufinden, welchen Teil der Reise genau sie denn so spannend gefunden hatte. Sie und Fay hatten eins von Umbers Handelsschiffen ausfindig gemacht und dieses hatte mehrere weit entfernte Häfen angesteuert, bevor es schließlich in Kurahaven eingelaufen war. Verglichen mit Umbers riskanten Ausflügen erschien Hap die geschilderte Rundreise geradezu wunderbar ereignisarm. Sable berichtete noch immer von ihrem Nicht-Abenteuer, als Fay, gefolgt von Balfour, die Treppe herunterkam. Sie sah ernst und blass aus.
    Â»Lass uns gehen, Sable«, sagte sie leise.
    Â»Bitte haben Sie Verständnis, Mylady«, bat Balfour sie und rang dazu die Hände. »Ich habe Sie gewarnt. Umber ist nicht absichtlich unhöflich, wenn er in diesem Zustand ist. Bitte denken Sie deswegen nicht schlecht über ihn.«
    Â»Ich weiß nicht, was ich denken soll«, erwiderte Fay. Ihre Augen glänzten. »Das ist nicht der Mann, denn ich kenne.«
    Â»Aber er wird es wieder«, versicherte Balfour. »Das verspreche ich Ihnen. Und ich werde Sie benachrichtigen, wenn es so weit ist. Kommen Sie mit nach unten, ich lasse Sie mit der Kutsche ins Gasthaus bringen. Später begleite ich Sie dann noch auf den Markt, damit wir alles besorgen können, was Sie benötigen. Das war Umbers Wunsch.«
    Sie warteten alle vier im Pförtnerhaus darauf, dass Dodd die Kutsche bereit machte, als eine andere, größere Kutsche mit grünen Türen und vergoldeten Rädern, von prächtigen Schimmeln gezogen, die Auffahrt hochkam. Balfour verzog das Gesicht, als sie vorfuhr.
    Hap erkannte den sehnigen, kaltblütigen Mann, der gleich darauf die Tür öffnete und herausgesprungen kam. Es war Larcombe, der Kommandant von Prinz Lodens Leibgarde. Er leckte sich die Lippen wie ein Reptil und grinste Hap selbstgefällig an.
    Â»Was können wir für Sie tun, Larcombe?«, fragte Balfour gelangweilt.
    Larcombe grinste wortlos und trat zur Seite, als Prinz Loden aus der Kutsche stieg.
    Bei dessen Anblick verspürte Hap einen Stich in der Brust und er musste schlucken. Er hatte Loden seit ihrer Rückkehr aus Sarnica nicht mehr persönlich getroffen. Früher war Loden der jüngste von drei Prinzen gewesen, doch inzwischen war er der Einzige von ihnen, der noch lebte. Umber war davon überzeugt, dass Loden seinen ältesten Bruder, Argent, ermordet hatte, indem er ihn während der Jagd an einem dunstverschleierten Wasserfall von einem Felsen gestoßen hatte. Galbus, der mittlere Prinz, war gestorben, während Umber und Hap auf Reisen waren. Es hieß, er sei betrunken eine Treppe hinuntergestürzt – obwohl er Umber anvertraut hatte, dass er mit dem Trinken aufgehört hätte. Bevor Umber in seine düstere Stimmung verfallen war, hatte er noch gemurmelt, dass Loden sicherlich auch für Galbus’ Tod verantwortlich sei.
    Hap und Umber hatten den mittleren Prinzen sehr gemocht, und als Loden nun vor ihm stand, konnte Hap sein Temperament nur schwer zügeln. Er wollte schreien und dieses arrogante, hübsche Gesicht mit Fäusten bearbeiten.
    Prinz Loden zog am Saum seines kunstvoll bestickten Umhangs und reckte das Kinn. »Ich wünsche Umber zu sprechen.«
    Â»Lord Umber ist krank«, antwortete Balfour und fügte trocken »Eure Hoheit« hinzu. Hap sah, dass sein Gesicht tiefrot angelaufen war.
    Â»Wie, bläst er schon wieder Trübsal?«, fragte der Prinz und seufzte. »Und dafür habe ich mir die Mühe gemacht, diesen schrecklichen felsigen Hang hochzufahren.« Er wartete auf eine Reaktion, doch Balfour starrte ihn nur schweigend an. Loden kniff die Augen zusammen. Gerade wollte er dazu ansetzen, Balfour in scharfem Ton zurechtzuweisen, als sein Blick auf Fay fiel. Innerhalb von Sekunden verlor seine Miene alles Strenge und Selbstgefällige und verwandelte sich in eine perfekte Simulation von Wärme und Charme. »Und wer ist das ?«
    Â»Mein Name ist Fay. Und das ist meine Nichte Sable.«
    Â»Fay«, wiederholte Loden, nahm ihre Hand und küsste sie. »Wie ist es möglich, dass wir uns noch nie begegnet
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