Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
Vom Netzwerk:
drückte den Hebel herunter, der die Maschine in Gang setzte. Seile knirschten, Riemenräder drehten sich und die hölzernen Plattformen setzten sich klappernd in Bewegung. »Kommen Sie, Mylady«, sagte Balfour und bot ihr seinen Arm an. »Sie haben Recht, es kann ja nicht schaden. Hap – führe deine Freundin in den großen Saal, während ich die Dame zu Umber bringe.«
    Als Hap mit Sable den Saal betrat, geschah etwas Merkwürdiges. Kaum erblickte Sophie Sable an Haps Seite und registrierte, dass sie sich bei ihm untergehakt hatte, verschwand sie ohne ein Wort über die Treppe nach oben, bevor Hap die beiden einander vorstellen konnte. Ihren verstümmelten Arm, der am Handgelenk endete, hielt sie dabei sorgsam verborgen.
    Â»Wer war das?«, fragte Sable und zog einen Schmollmund.
    Â»Das war Sophie«, erwiderte Hap stirnrunzelnd. »Keine Ahnung, warum sie gegangen ist.«
    Oates lehnte an der Küchentür. »Daran sieht man, dass du, was Mädchen angeht, ganz schön blöd bist«, sagte er.
    Sable winkte ihm mit ihrer freien Hand freudig zu, während sie mit der anderen Hap weiter umklammert hielt. »Hallo, Mister Oates! Wie schön, Sie wiederzusehen!«
    Â»Hallo, kleines Mädchen«, erwiderte Oates. Hap sah mit Erleichterung, dass der große Kerl danach gleich wieder in der Küche verschwand. Oates war zwar mit einer geradezu überirdischen Muskelkraft gesegnet, doch hatte ihn jemand aus unbekannten Gründen dazu verflucht, immer die Wahrheit zu sagen. Und für gewöhnlich brachte er mit seiner schonungslosen Ehrlichkeit alle in Verlegenheit.
    Â»Was für ein tolles Zuhause du hast!«, rief Sable. Sie drehte sich mit winzigen Schritten im Kreis, wobei sie Hap hinter sich herzog, und bestaunte mit offenem Mund all die Wunder des großen Saals: die gemeißelten Säulen, die Landkarten, die Gemälde und die unzähligen Kunstgegenstände, die in Regalen und Kommoden untergebracht waren. Ihre verzückte Miene ließ ihn an seine eigene Ankunft auf Aerie zurückdenken. Sable neigte sich zu ihm hin und berührte mit den Lippen fast sein Ohr. »Alles an dir und Lord Umber ist so geheimnisvoll. Vor allem du, Happenstance. Erzählst du mir von dir?«
    Hap blinzelte sie erstaunt an. Als er sich vorstellte, wie sie wohl reagieren würde, wenn er ihrer Bitte nachkäme, wäre er beinahe in Gelächter ausgebrochen. Gut, dann hör zu , sagte er in Gedanken zu ihr. Vor ungefähr sieben Jahren war ich noch ein Junge namens Julian Penny. Dann kam ein Fremder, von dem wir annehmen, dass er Willy Nilly heißt, und lockte mich in den Tod. Ich ertrank in einem Fluss. Willy Nilly löschte daraufhin meine Erinnerung aus und erweckte mich zu neuem Leben; ich wurde zu einem Exemplar einer neuen Gattung, der er selbst auch angehört, nämlich der der Fädenzieher. Das ist auch der Grund, warum ich diese grünen Augen habe. Anschließend brachte Willy mich in die Zukunft und ließ mich in einer unter Vulkanasche begrabenen Stadt zurück, damit Umber mich finden konnte. Seither brauche ich keinen Schlaf mehr, außerdem kann ich im Dunkeln sehen und weiter und höher springen als jeder andere. Manchmal sehe ich merkwürdige Lichtfäden, sogenannte Filamente, die es mir erlauben, den Lauf des Schicksals zu beeinflussen. Lord Umber ist davon völlig begeistert; er selbst kommt aus einer anderen Welt, in der es weder Monster noch Zauberer noch irgendeine andere Art von Magie gab. Seine Welt wurde jedoch zerstört, als ihre Technologie außer Kontrolle geriet und ihre Zivilisation zusammenbrach. Teile dieser Technologie hat er mit hierher gebracht: All die verblüffenden Erfindungen, für die er berühmt ist, stammen aus einem Ding, das er Computer nennt und das die gesammelten Kenntnisse seiner Welt über Wissenschaft, Musik, Maschinenbau, Medizin und vieles mehr enthält. Lord Umber möchte nun, dass ich in seine Welt springe und in der Zeit zurückgehe. Ich soll diese Welt retten und mit ihr eine Milliarde Menschen oder mehr. Allerdings habe ich nicht die geringste Ahnung, wie ich das anstellen soll, und allein bei dem Gedanken daran wird mir schlecht vor Angst. Aber wenigstens wird Umber mich begleiten und mir helfen. Jetzt weißt du alles über mich.
    Sables Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Lachst du mich aus?«
    Â»Nein«, sagte er, wackelte mit dem Kopf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher