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Die Braut der Bestie (German Edition)

Die Braut der Bestie (German Edition)

Titel: Die Braut der Bestie (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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kannst hier jeden Raum betreten. Was hab ich schon dazu zu sagen?“
    Die Tür öffnete sich und Fulk trat in das Zimmer. Gisela rollte sich auf die Seite und wandte ihm ihren Rücken zu. Er kam näher und setzte sich auf das Bett. Seine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    „Es tut mir leid“, sagte Fulk heiser. „Ich ... Bitte, verzeih mir, kleine Schwester. Ich wollte nicht, dass unser Wiedersehen so wird.“
    „Ich ... ich auch nicht“, schluchzte Gisela.
    „Dann dreh dich um und sieh mich an. Sag, dass du mir verzeihst.“
    Gisela rollte sich herum und setzte sich auf. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, doch sie schaute ihn nicht an.
    „Ich verzeih dir“, murmelte sie.
    Fulk schloss sie in seine Arme und sie weinte leise an seiner Brust. Es tat so gut. Ihr Bruder hatte sie immer getröstet, wenn sie als kleines Mädchen hingefallen war oder Kummer gehabt hatte. Sie liebte ihn und war unendlich froh, dass sie ihn nicht verloren hatte. Nachdem ihre Eltern und ihr anderer Bruder vor Jahren einer Krankheit erlegen waren, bedeutete Fulk für sie alles, was ihr an Familie noch geblieben war.
    „Erzählst du mir, was es mit deinem Schleiertuch auf sich hat? Ich kann Brice nirgendwo entdecken. Also, wie kommst du dazu? Hast du ihn geheiratet oder ist es nur ein Schutz? Um andere Männer abzuhalten, sich dir zu nähern?“
    „Nein“, antwortete sie tonlos. „Ich
bin
verheiratet!“
    „Und wo steckt Brice? Wieso lebst du nicht auf seiner Festung? Habt ihr euch gestritten?“
    „Ich bin ... nicht mit Brice ...“
    „Was?“, fragte Fulk entsetzt und rückte von ihr ab, um sie eindringlich anzusehen. „Wer denn? Und warum?“
    „Alberic von Trugstein“, antwortete Gisela, dem Blick ihres Bruders ausweichend.
    Fulk sprang auf und Gisela schaute verstohlen zu ihm auf. Er raufte sich die Haare und machte einen verzweifelten Eindruck.
    „Es ist wegen mir, nicht wahr? Weil ich Genovefa nicht geheiratet habe. Ich ...“
    „Einer von uns hätte so oder so dran glauben müssen“, sagte Gisela verzweifelt. „Ich hatte mich schon damit abgefunden, ehe du von Ylfas Vater entführt worden warst. Der König hätte nie lockergelassen, bis entweder du Genovefa oder ich Alberic geheiratet hätte. Doch nun ist es geschehen. Ich bin jetzt Alberics Frau.“
    „Warum bist du dann hier, wenn du jetzt Alberics Frau bist? Bist du geflohen? Hat dieses Schwein dir ein Leid getan?“
    Gisela schüttelte den Kopf.
    „Nein. Er wollte mich nur nicht, das ist alles. Er schickte mich am Tag nach der Hochzeit zurück.“
    „Wenigstens brauchst du nun nicht dein Leben an der Seite dieser Bestie verbringen“, sagte Fulk. „Du bist uns hier sehr willkommen. Dein Heim wird immer hier sein. Ylfa wird es sehr freuen, dich hier zu haben.“
    „Werdet ihr nun heiraten?“, wollte Gisela wissen.
    „Wir ... sind schon vermählt. Ylfas Vater bestand darauf, nachdem Ylfa schwanger geworden war.“
    „Ylfa ist schwanger? Aber sie sah gar nicht schwanger aus.“
    Fulks Miene verdüsterte sich.
    „Sie hat das Kind verloren.“
    „Das tut mir leid“, sagte Gisela und umarmte ihren Bruder.
    „Ist schon in Ordnung. Ylfa ist jung und gesund. Ich bin sicher, wir werden noch eine Chance auf ein Kind bekommen.“ Er lachte leise. „Ich gebe mir alle Mühe, daran zu arbeiten.“
    Gisela löste sich von ihm und sah ihn lächelnd an.
    „Da bin ich mir sicher“, erwiderte sie trocken. Dann wurde ihre Miene wieder traurig. „Vielleicht ist es ihr gar nicht recht, wenn ich länger hierbleibe. Sie ist jetzt die Herrin hier und ...“
    „Unsinn!“, unterbrach ihr Bruder sie. „Ylfa hat schon gesagt, dass sie deine Hilfe brauchen wird.“
    „Oh, na dann.“
    „Komm. Lass uns hinuntergehen und ein Glas Met zusammen trinken. Wir haben uns so viel zu erzählen.“



Kapitel 3
Drei Jahre später
Burg Trugstein

    „D u wolltest mich sprechen, Vater?“
    Alberic trat an das Bett seines Vaters. Der alte Mann war seit Tagen bettlägerig und es schien ihm mit jedem weiteren schlechter zu gehen. Alberic hatte schon nach seiner Mutter geschickt, die sich in ein Kloster zurückgezogen hatte, doch er rechnete nicht damit, dass sie kam.
    „Ja“, sagte der alte Mann. „Setz dich zu mir, Sohn!“
    Alberic ließ sich auf dem Hocker nieder, der neben dem Bett des alten Grafen stand.
    „Wie du siehst, geht es bergab mit mir. Ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe, doch eines weiß ich: Ich will nicht sterben mit dem Gedanken, dass kein Erbe da
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