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Die Braut der Bestie (German Edition)

Die Braut der Bestie (German Edition)

Titel: Die Braut der Bestie (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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hiermit zerstreut. Stattdessen würde sie ein Leben an der Seite eines Mannes verbringen, der für seine schwarze Seele berüchtigt war. Wenn sie überhaupt lange überleben würde. Alberics erste Frau hatte sich nach nur einem halben Jahr Ehe das Leben genommen. Man erzählte sich, sie habe Alberics Grausamkeit nicht länger ertragen können. Gisela lief ein Schauer über den Rücken, wenn sie an die arme Frau dachte. Und bald würde sie vielleicht dasselbe Schicksal erleiden.
    Die Schneiderin hatte hier und dort noch etwas abgesteckt und nickte nun zufrieden.
    „Sehr schön, Herrin. Du wirst eine wunderschöne Braut sein für unseren Herrn.“
    Gisela schwieg. Was sollte sie darauf schon antworten? Sie ließ sich aus dem Brautkleid helfen und wechselte in ihr weißes Untergewand mit dem bordeauxfarbenen Überkleid. Die Farbe stand ihr am besten. Es passte zu ihrem schwarzen Haar und dem hellen Teint. In dem beigefarbenen Hochzeitskleid kam sie sich so farblos vor. Obwohl sie zugeben musste, dass sie darin irgendwie ätherisch aussah. Sicher ein interessanter Kontrast zu Alberics dunkler Vitalität. Barbarisch oder nicht, ihr zukünftiger Gemahl war ein gut aussehender Teufel.
    Mit einem Seufzer wanderte sie zum Fenster zurück. Alberic war mittlerweile verschwunden. Jäger kamen durch das Tor geritten. Sie hatten ein Dutzend Fasanen und einen Rehbock geschossen. Anscheinend für das morgendliche Bankett. Es erinnerte sie an die schicksalhafte Nacht, als ihr Bruder Fulk und Brice, sein bester Freund, nach erfolgreicher Jagd ein kleines Bankett abgehalten hatten. Es war jene Nacht, in der die Wikinger ihre Festung angegriffen hatten. Sosehr sie Ylfa mochte, so hatte doch das Unglück mit ihrem Angriff seinen Lauf genommen. Nein! Das war nicht fair von ihr, so zu denken. Ylfa und Fulk liebten sich. Es war nicht ihre Schuld, dass der König alles durcheinandergebracht hatte. Hätte König Ludwig nicht auf die Ehe mit Genovefa bestanden, hätte Fulk Ylfa nicht weggesandt und dann wäre das Zusammentreffen mit Ylfas Vater ganz anders verlaufen. Gisela seufzte erneut. Sie fühlte sich rastlos. Wenn sie doch nur mit ihrer Stute über die Wiesen galoppieren könnte, doch es war ihr nicht gestattet, die Burg zu verlassen. In ihr herumzulaufen traute sie sich nicht, aus Angst, ihrem zukünftigen Gatten zu begegnen. Also schnappte sie sich ihre Stickarbeit und setzte sich in einen Sessel. Vielleicht würde die Handarbeit ihr helfen, an etwas anderes als die bevorstehende Hochzeit zu denken.
    ***
    Alberic hatte die Füße auf einen Schemel gelegt und lauschte der Musik. Seine Freunde saßen mit ihm am Tisch in der großen Halle und lachten über zotige Sprüche, die sie zum Besten gaben. Es war eine Menge Ale geflossen und die Stimmung war ausgelassen. Eine Magd mit prallem Hintern und vollen Brüsten stellte einen neuen Krug vor ihm hin. Alberic ergriff die Magd bei den Hüften und zog sie auf seinen Schoß.
    „Nicht doch, mein Herr“, rief die Magd und kicherte, als er ihren Hals mit Küssen bedeckte.
    „Spiel nicht die holde Jungfrau, Betty“, knurrte er und griff in ihren Ausschnitt.
    „Hey Alberic, lass noch was übrig von der Kleinen. Deine Freunde sind einsam“, rief Ruben, sein bester Mann.
    „Wo sind die anderen Mädchen?“, fragte Alberic eine vorbeilaufende Magd. „Wir könnten hier noch ein paar gebrauchen.“
    „Ich werde mich darum kümmern, Herr“, versprach die Magd und eilte davon.
    „Auf den besten Gastgeber und zukünftigen Bräutigam!“, rief Tassilo, Alberics Hauptmann und bester Freund, und erhob seinen Krug.
    Die anderen Männer stimmten mit ein und sie tranken in langen Zügen, ehe sie die Krüge polternd auf dem Tisch abstellten.
    Alberic hatte schon deutlich mehr als einen Krug zu viel, doch das war ihm egal. Morgen sollte er dieses farblose Kind heiraten. Sie war gerade erst sechzehn. Was sollte er mit so einem Mädchen anfangen? Er bevorzugte reifere Frauen, die wussten, wie sie einen Mann zufriedenstellen konnten. Und vor allem solche, die bereit waren, seine ungewöhnlichen Gelüste zu befriedigen.
    Es war nicht seine Idee gewesen, wieder zu heiraten. Doch wer stellte sich schon gegen seinen König? Würde er eben dieses Kind heiraten und sie zurück auf ihre Festung schicken. Dann konnte er wieder machen, was er wollte. Und bis dahin würde er sich hier noch ein wenig amüsieren.
    ***
    Gisela konnte nicht schlafen. Sie warf sich eine Weile unruhig auf dem Lager hin und her, dann gab
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