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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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an. Auf einer Seite türmten sich ordentliche Aktenstapel, und daneben stand ein Bilderrahmen. Neugierig nahm Jonah ihn in die Hand.
    Das Foto zeigte ein lachendes kleines Mädchen. Er hatte nicht vermutet, dass Nikki Ashton ein Kind haben könnte. Karrierefrauen, die danach trachteten, den Sohn des Chefs zu heiraten, belasteten sich selten mit Kindern. Jonah betrachtete das Bild eingehender. Das Mädchen konnte kaum älter als fünf oder sechs sein und hatte eine rotblonde Mähne. Die Kleine saß auf dem Arm einer Frau. Nikki? Das Gesicht der Mutter war leider nicht zu erkennendes verschwand fast ganz hinter den dichten Locken des Kindes. Nur die Augen der Frau und ihr Haar waren deutlich zu sehen - leuchtendblaue, vergnügt funkelnde Augen und Haar, das ein oder zwei Nuancen dunkler war als das des Mädchens.
    Jonah. stellte das Foto vorsichtig wieder auf seinen Platz zurück und schaute sich um. Er suchte nach anderen persönlichen Habseligkeiten, die mehr über Nikki verraten würden.
    Vergeblich. Überall im Zimmer herrschten peinliche Ordnung und kühle Sachlichkeit. Nur ein paar Töpfe mit sträflich vernachlässigten Grünpflanzen erregten seine Aufmerksamkeit.
    Leider fehlte ihm die Zeit, länger über den sonderbaren Kontrast zwischen dem gepflegten Büro und den jämmerlichen Gewächsen nachzudenken. Er nahm sich vor, dieses Phänomen später zu analysieren.
    Und außerdem ... Was sollten die halb verdorrten Blumen schon anderes bedeuten, als dass Nikki keinen grünen Daumen besaß und es ihr herzlich egal war, wer das sah?
    Schließlich warf er einen Blick auf den Terminkalender, der auf ihrem Schreibtisch lag.
    Ohne einen Gedanken an ihre Privatsphäre zu verschwenden, blätterte er ihn durch.
    Zwischen den Seiten fand er einen dicken, goldgeprägten Umschlag. Bis auf eine schmale Karte war das Kuvert leer. Er zog sie heraus und überflog den Inhalt.
    „Cinderella-Ball", las er. „Die Montagues wünschen Ihnen viel Vergnügen und Erfolg bei Ihrer Suche nach dem Eheglück." Weiter unten waren die Adresse und das Datum des Balls angegeben.
    Es war heute.
    Jonah brauchte nicht lange, um zwei und zwei zusammenzuzählen. Nikki war nach Nevada geflogen, um an irgendeinem Hochzeitsball teilzunehmen. Das konnte nur eines bedeuten: Mrs. Ashton war ihren unbekannten Ehemann losgeworden und frei für eine neue Partnerschaft. Und Eric war der künftige Bräutigam.
    Jonah presste die Lippen zusammen. Nun, das würde er zu verhindern wissen. Wenn er erst einmal mit der schönen, intriganten Mrs. Ashton fertig war, würde sie es zutiefst bereuen, sich jemals in seine Familie gedrängt zu haben. Dafür würde er sorgen.
    Persönlich.

1. KAPITEL
    Der Cinderella-Ball der Montagues Forever, Nevada
    Als Nikki Ashton den Ballsaal betrat, bemühte sie sich, ihre Nervosität zu verbergen. Es gab nicht den geringsten Zweifel, Sie hatte eindeutig den Verstand verloren.
    Wie hatte sie nur glauben können, dass eine Ehe die Lösung für all ihre Probleme sein könnte? Und wie sollte sie durch einen Raum voller Fremder schlendern und einen Mann suchen, der bereit war, für die nächsten paar Monate ihren Ehemann zu spielen? Das war doch total verrückt!
    Außerdem hatte sie noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt.
    Sie atmete tief durch. Grelle Punkte tanzten vor ihren Auge n.
    „Hallo", sagte eine fröhliche Frauenstimme neben ihr.
    Nikki wandte sich zu ihr um und sah sich einer elfenhaften Gestalt gegenüber. „Hallo", erwiderte sie heiser.
    „Haben Sie Lust, sich einen Moment zu mir zu setzen?"
    Da sie fürchtete, sonst umzufallen, ließ Nikki sich in einen der Sessel sinken, die die Wände des Ballsaals säumten. „Danke."
    „Ich bin Lynn Sommers", stellte die Frau sich vor.
    „Nikki Ashton."
    Grüne Augen musterten sie unter einem weißblonden Pony hervor. „Eingeschüchtert?"
    fragte Lynn mitfühlend.
    „Völlig verängstigt", gestand Nikki wahrheitsgemäß. „Ich bin nicht sicher, ob ich das durchstehe."
    „Aber Sie müssen, oder man verlässt sich auf Sie, und dies ist der einzige Ausweg, der Ihnen geblieben ist."
    Verwundert schaute Nikki sie an. „Woher wissen Sie das?"
    „Ihr Gesicht spiegelt Entschlossenheit und Verzweiflung zugleich wider." Lynn lachte.
    „Das Gefühl kenne ich. Mir geht es nämlich ähnlich."
    „Sie müssen heiraten?"
    „Ich trage die Verantwortung für zwei Kinder. Wenn ich nicht heirate, werde ic h sie verlieren."
    „Und ich habe Verwandte, die sich auf mich verlassen",
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