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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin
Autoren: Liz Fielding
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doch recht gehabt. Er spielte mit dem Feuer, wenn er sich zu Beschattungszwecken im Warenhaus aufhielt, und sollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen.
    Dass India Claibourne hübsch war, hatte er ja schon vorher auf den Zeitungsfotos gesehen, die sich in dem Ordner befanden, den er von einer Agentur hatte zusammenstellen lassen. Auf den ersten Bildern war India Claibourne gerade einmal vier Jahre alt gewesen und hatte mit großen Augen auf den Knien des C & F-Weihnachtsmannes gesessen. Mit der Zeit war aus einem pausbäckigen Mädchen eine umwerfend gut aussehende junge Dame geworden, die nicht nur Stil und Klasse besaß, sondern auch das gewisse Etwas: Sie erinnerte einen Mann daran, dass das Leben noch mehr zu bieten hatte als Arbeit und Geldverdienen.
    Lediglich ihre Augen hatten sich über die Jahre nicht verändert, waren immer noch groß und schienen vor Energie nur so zu sprühen. Einen Augenblick lang hatte ihn das Feuer darin an Christines Warnung erinnert. Aber dann war India von ihrer Abteilungsleiterin angesprochen worden, und bei ihm hatte der gesunde Menschenverstand wieder eingesetzt: Auf keinen Fall würde er sein Herz an India Claibourne verlieren.
    Jetzt ließ er noch einmal den Blick über sie gleiten. Sie war groß und gertenschlank, wobei ihre langen Beine von ganz besonders hohen High Heels betont wurden. Ein weinrotes Kostüm mit dezenten goldfarbenen Knöpfen umhüllte ihre elegante Figur. Mit diesem Ensemble trug sie die Farben von Claibourne & Farraday, was bestimmt kein Zufall war. So wie sich diese Frau präsentierte, würde sie bis zum letzten Atemzug um den Vorstandsvorsitz des Warenhauses kämpfen. Und diese Erkenntnis ließ Jordan beinah erschauern. Auf jeden Fall war die Vorstellung eines tatsächlichen Ringens mit India Claibourne um die Vorreiterposition bei C & F sehr angenehm.
    „Ich muss jetzt gehen“, riss sie ihn da aus seinen Gedanken. „Gleich kommt eine Bestsellerautorin, die bei uns eine Autogrammstunde gibt.“
    „Beim Herfahren habe ich die Werbeplakate gesehen. Werden Sie ihr nur die Hand schütteln, oder während des Autogrammschreibens auch neue Stifte anreichen?“
    „Dazu ist sie schon selbst in der Lage. Aber sie verdient, dass wir ihr den roten Teppich ausrollen und ich ihr hundert Prozent meiner Aufmerksamkeit schenke“, erklärte India ein wenig spöttisch. „Glücklicherweise hat sie keine Zeit, um mit mir zu Mittag zu essen.“ Dem fügte sie noch hinzu: „Wahrscheinlich bin ich für die Frau als Gegenüber auch nicht so attraktiv wie mein Vater. Er hat sie immer ins Ritz eingeladen und Champagner mit ihr getrunken.“ India warf Jordan von der Seite einen Blick zu, als wollte sie sagen:
Ich habe nichts dagegen, wenn Sie seinen Platz einnehmen möchten.
    Doch anstatt darauf einzugehen, erklärte Jordan: „Ich hätte nicht gedacht, dass eine Buchabteilung heutzutage noch Gewinn abwirft.“ Inzwischen waren sie bei den Aufzügen angelangt und wollten beide auf den Rufknopf drücken. Als sich ihre Finger berührten, überlief es India heiß und kalt. Natürlich zog sie die Hand so schnell wie möglich zurück.
    „Kann C & F denn mit den großen Buchketten konkurrieren?“, fragte Jordan, an dem die Berührung ebenfalls nicht spurlos vorbeigegangen war.
    „Wir haben schon vor einigen Wochen beschlossen, die Buchabteilung zu schließen. Aber unsere Autorin hatten wir da längst eingeladen.“ Wieder warf India ihm einen Blick von der Seite zu. Diesmal bedeutete er:
Sehen Sie? Ich bin Ihnen einen Schritt voraus.
Dann fuhr sie fort: „Die Auflösung der Buchabteilung ist Teil unseres Programms zur Schaffung größerer Verkaufsflächen. Wir haben im obersten Stockwerk begonnen, wie Sie vielleicht schon festgestellt haben.“
    „Das war kaum zu übersehen und noch weniger zu überhören. Bestimmt kann man sich bei dem Lärm nur schwer konzentrieren.“
    „Ich habe niemals Probleme, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren“, erwiderte India spitz. Als der Aufzug ankam, gingen sie hinein, und India sagte nun: „Erdgeschoss, bitte“, um sich mit Jordan nicht wieder beim Drücken des Knopfes ins Gehege zu kommen. „Wir reduzieren die Büroflächen um die Hälfte. Mein Vater hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen … aber das wissen Sie ja.“ Als Jordan sich nicht nach dem Gesundheitszustand ihres Vaters erkundigte, fuhr sie fort: „Und Flora benutzt ihr Büro kaum. Deshalb lösen wir beide Räumlichkeiten auf. Romanas Büro wird
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